Deutsch
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Scott Mann – „Fall“ (2022)
Eigentlich ist dieses ein Film aus einem Genre, das mich oft ziemlich schnell furchtbar langweilt. Der Thrill aus Grenzsituationen, in welche Menschen geraten, weil sie Dinge tun, die ich niemals tun würde, packt mich nur selten. Ganz so wie hier. Doch tatsächlich ist dieser Film ein Fest für alle Sinne. Oder hatten Sie etwa schon…
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Tom Hanks – „Ein Mann namens Otto“ (2022)
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Es ist immer heikel, wenn Hollywood sich europäische Erfolgsstoffe einverleibt. Noch heikler wird’s, wenn ein Film wie „Ein Mann namens Ove“ (2015) adaptiert wird – eine zutiefst schwedische Geschichte über Misanthropie, Trauer und unerwartete Nähe in der Vorstadthölle Skandinaviens. (ZDF, Neu)
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Rolf Lassgård – „Ein Mann namens Ove“ (2015)
Eine bemerkenswerte, ja wunderbare schwedische Tragikomödie, die auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Fredrik Backman basiert. Die Geschichte eines pedantischen, grantigen Rentners namens Ove, der seine Nachbarschaft mit strenger Hand kontrolliert und eigentlich genug vom Leben hat… (3Sat)
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Thomas Vinterberg – „Kursk“ (2018)
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Ein stiller, aber wahnsinnig eindringlicher Beitrag zum Genre des Katastrophen- und U-Boot-Films. Basierend auf dem realen Unglück der russischen K-141 Kursk, die im August 2000 nach einer Explosion während eines Manövers in der Barentssee sank, erzählt der Film nicht von heroischen Rettungsaktionen, sondern von systemischem Versagen, politischer Sturheit und dem Preis menschlicher Leben im Schatten…
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Anca Miruna Lăzărescu – „Glück ist was für Weicheier“ (2018)
Große Themen: Krankheit, Verlust, das Erwachsenwerden – und doch nie schwer. Hier gelingt genau das: ein schwebender, feinfühliger Film, der das Unaussprechliche greifbar macht, ohne mit einfachen Antworten zu beschwichtigen. Weil er in seiner Ehrlichkeit etwas erlaubt, das selten geworden ist im Kino. (ZDF, Neu)
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Dagur Kári, Gunnar Jónsson – „Virgin Mountain“ (2015)
Ich liebe stille Filme. Solche, die nicht auftrumpfen, sondern sich leise entfalten. Die Raum lassen für Pausen, Zwischenräume, für das, was sich nicht sofort in Worte fassen lässt. „Virgin Mountain“ von Dagur Kári ist genau so ein Film – eine feinfühlige Erzählung über einen Mann, der sich der Welt nur zögerlich öffnet, aber darin eine…
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Anthony Hopkins – „The Father“ (2020)
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Es gibt Filme, die nicht nur unsere Sinne berühren, sondern unsere Wahrnehmung herausfordern. Florian Zeller nimmt uns mit in eine Welt, in der die Realität zerbricht, die Zeit sich auflöst und das eigene Ich sich langsam verliert. Was mich dabei so tief bewegt hat, ist nicht nur die erzählerische Präzision, sondern auch der stille politische…
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Ariel Vromen, Kevin Costner – „Das Jerico Projekt“ (2016)
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Hier begegnen sich Science-Fiction, Spionagethriller und Psychodrama auf eine Weise, die fasziniert, weil sie unkonventionell ist. Der Film ist aus 2016 – moralische Fragen und technologischer Nervenkitzel haben in die Zeit gepasst. Was macht einen Menschen aus? Ich gebe zu: zwischendurch habe ich zwar das eine oder andere Mal den Faden verloren – hatte ein…
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Quentin Tarantino – „QT8: The First Eight“ (2019)
Ich erinnere mich noch genau, wie ich zum ersten Mal „Reservoir Dogs“ gesehen habe – ich war deutlich jünger, natürlich, und wie elektrisiert. Tarantinos Kino hat mich nicht nur unterhalten, es hat mich geprägt. Und vielleicht gerade deshalb habe ich mit großer Neugier, aber auch einiger Skepsis zu diesem Dokumentarfilm gegriffen… (ARTE, Wh)
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Claire Denis, Juliette Binoche – „High Life“ (2019)
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Ein Film, der sich dem Publikum nicht anbiedert, sondern mit einer fast schon trotzig-poetischen Strenge seine eigene Welt errichtet – irgendwo zwischen den Sternen, in der Kälte des Alls, aber durchsetzt von einer schmerzhaft irdischen Menschlichkeit. Dass Claire Denis sich ausgerechnet dem Science-Fiction-Genre zugewendet hat, war auf den ersten Blick überraschend. (ARTE)
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Brian De Palma – „The Untouchables“ (1987)
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Mehr (männliche) Star-Power geht eigentlich nicht: Kevin Costner, Sean Connery, Andy García und Robert De Niro in einem Film von Brian De Palma. Im Kanon der ganz großen Mafia-Filme hat dieser Film 1987 ganz eigene Maßstäbe gesetzt, die bis heute ziemlich unerreicht geblieben sind. Ganz, ganz großes Kino! (ARD, Wh)
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Todd Haynes, Mark Ruffalo – „Vergiftete Wahrheit“ (2019)
Hollywood kann so viel mehr als Eskapismus – das beweist dieses leise, wütende Justizdrama über einen der größten Umweltskandale der US-Geschichte. Mark Ruffalo spielt den Anwalt, der gegen den Chemiekonzern DuPont kämpft – und gegen die Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit. Ein Film, der nicht beruhigt, sondern verstört. Und der noch lange nach dem Abspann weiterarbeitet… (ARD/One)
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Tanel Toom – „Last Contact“ (2023)
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Wenn hier im Blog am selben Tag gleich mehrere Filme durchlaufen, die von verschiedenen Sendern, einem gemeinsamen Genre verbunden sind, dann ist das nicht unbedingt eine redaktionelle Entscheidung, sondern folgt nur dem Programm. Ich habe eben eine Schwäche für Science-Fiction-Filme, die nicht mit Spektakel überwältigen wollen, sondern in der Stille ihre Kraft suchen. (ARD, Neu)
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Dokumentarfilmperle – „Soundtrack für einen Staatsstreich“ (2024)
Es beginnt mit einer Jazznummer. Kein Vorspann, kein erklärender Off-Kommentar. Stattdessen: Trommeln, Bläser, flackernde Schwarzweißbilder – und plötzlich sind wir mittendrin im Jahr 1960. In Kongo. Afrika im Kalten Krieg. In einem Netz aus kolonialer Gier, geopolitischer Intrige und kultureller Täuschung. Ein fantastisch gemachter und unbedingt sehenswerter Dokumentarfilm! (ARTE)
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Mike Newell, Julia Roberts – „Mona Lisa Smile“ (2003)
Ich gebe es zu: Ich hatte mich seinerzeit auf „Mona Lisas Lächeln“ gefreut. Ein Film, der versprach, patriarchale Strukturen aufzubrechen, mit Julia Roberts als Idealistin, die jungen Frauen das Denken beibringt – das klingt nach einer Geschichte, die uns auch heute noch etwas zu sagen hätte. Doch was ich bekam, war vor allem: ein wohlig…
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Robert Redford – „All Is Lost“ (2013)
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Es soll tatsächlich Kleingeister gegeben haben, die sich darüber erregen konnten, dass dieser Film Fehler enthalten würde, die erfahrenen Segler:innen so niemals passieren würden. Das mag vielleicht sogar wahr sein. Oder aber komplett egal. Denn was wir hier sehen, ist kein Segel-Tutorial, sondern ein großes Meisterwerk des Kinos. Ein Film, in dem überhaupt nur ganz…
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Brian Wilson (1942 – 2025)
Ein guter Freund, selbst auch nicht mehr der jüngste, schrieb mir gerade vor ein paar Tagen noch: „Jeden Tag fällt einer um und steht nicht mehr auf.“ – Und da ging es um andere Freunde, alles Männer, Leute die wir kennen, viele, die es nur knapp, wenn überhaupt, bis zur Rente geschafft haben. (ARTE, Wh)
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Fatih Akin – „Tschick“ (2016)
„Tschick“ ist (m)ein Sommerfilm. Über den besten Sommer von allen. Ein Film, so groß wie mein kleines Leben. Ein Lebenslieblingsfilm von Fatih Akin, (m)einem Lebenslieblingsregisseur. Nach einem Buch von Wolfgang Herrndorf der heute 60 Jahre alt geworden wäre. (ARD)
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Johnny Depp, John Turturro – „Das geheime Fenster“ (2004)
Wenn Sie Lust auf einen Ausflug in die Welt von Stephen King haben dann ist „Secret Window“ von David Koepp (2004) die investierte Lebenszeit wahrscheinlich wert. Basierend auf einer von Kings Kurzgeschichten ist dieser Thriller ein atmosphärisches Kammerspiel, mit Johnny Depp in ziemlich guter Form als schusseliger Schriftsteller und Kings Alter-Ego. Allerdings ist nicht Depp,…
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