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Es ist immer heikel, wenn Hollywood sich europäische Erfolgsstoffe einverleibt. Noch heikler wird’s, wenn ein Film wie „Ein Mann namens Ove“ (2015) adaptiert wird – eine zutiefst schwedische Geschichte über Misanthropie, Trauer und unerwartete Nähe in der Vorstadthölle Skandinaviens. (ZDF, Neu)
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Eine bemerkenswerte, ja wunderbare schwedische Tragikomödie, die auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Fredrik Backman basiert. Die Geschichte eines pedantischen, grantigen Rentners namens Ove, der seine Nachbarschaft mit strenger Hand kontrolliert und eigentlich genug vom Leben hat… (3Sat) ⭐
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Ein stiller, aber wahnsinnig eindringlicher Beitrag zum Genre des Katastrophen- und U-Boot-Films. Basierend auf dem realen Unglück der russischen K-141 Kursk, die im August 2000 nach einer Explosion während eines Manövers in der Barentssee sank, erzählt der Film nicht von heroischen Rettungsaktionen, sondern von systemischem Versagen, politischer Sturheit und dem Preis menschlicher Leben im Schatten militärischer Machtinteressen. (ARTE)
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Große Themen: Krankheit, Verlust, das Erwachsenwerden – und doch nie schwer. Hier gelingt genau das: ein schwebender, feinfühliger Film, der das Unaussprechliche greifbar macht, ohne mit einfachen Antworten zu beschwichtigen. Weil er in seiner Ehrlichkeit etwas erlaubt, das selten geworden ist im Kino. (ZDF, Neu)
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Ich liebe stille Filme. Solche, die nicht auftrumpfen, sondern sich leise entfalten. Die Raum lassen für Pausen, Zwischenräume, für das, was sich nicht sofort in Worte fassen lässt. „Virgin Mountain“ von Dagur Kári ist genau so ein Film – eine feinfühlige Erzählung über einen Mann, der sich der Welt nur zögerlich öffnet, aber darin eine erstaunliche Kraft entfaltet… (ARD, Neu)
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Es gibt Filme, die nicht nur unsere Sinne berühren, sondern unsere Wahrnehmung herausfordern. Florian Zeller nimmt uns mit in eine Welt, in der die Realität zerbricht, die Zeit sich auflöst und das eigene Ich sich langsam verliert. Was mich dabei so tief bewegt hat, ist nicht nur die erzählerische Präzision, sondern auch der stille politische Kommentar, der sich unter der Oberfläche verbirgt. (ARD, Wh)
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Sie wissen inzwischen: Ich habe eine Schwäche für Filme, die sich langsam entfalten. Wie ein Brief aus einer anderen Zeit, auf handgeschöpftem Papier, mit Tinte geschrieben. Dieser Film von Trevor Nunn ist so ein Fall. Eine leise, dichte Erzählung, ein Drama, das auf einer wahren Geschichte basiert, aber nie in die Falle historischer Selbstgerechtigkeit tappt. (ARD)
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Hier begegnen sich Science-Fiction, Spionagethriller und Psychodrama auf eine Weise, die fasziniert, weil sie unkonventionell ist. Der Film ist aus 2016 – moralische Fragen und technologischer Nervenkitzel haben in die Zeit gepasst. Was macht einen Menschen aus? Ich gebe zu: zwischendurch habe ich zwar das eine oder andere Mal den Faden verloren – hatte ein starkes Kopfschmerzgefühl – am Ende war ich ziemlich zufrieden. (@3sat@zdf.social)
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Ich erinnere mich noch genau, wie ich zum ersten Mal „Reservoir Dogs“ gesehen habe – ich war deutlich jünger, natürlich, und wie elektrisiert. Tarantinos Kino hat mich nicht nur unterhalten, es hat mich geprägt. Und vielleicht gerade deshalb habe ich mit großer Neugier, aber auch einiger Skepsis zu diesem Dokumentarfilm gegriffen… (ARTE, Wh)
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Ein Film, der sich dem Publikum nicht anbiedert, sondern mit einer fast schon trotzig-poetischen Strenge seine eigene Welt errichtet – irgendwo zwischen den Sternen, in der Kälte des Alls, aber durchsetzt von einer schmerzhaft irdischen Menschlichkeit. Dass Claire Denis sich ausgerechnet dem Science-Fiction-Genre zugewendet hat, war auf den ersten Blick überraschend. (ARTE)
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Mehr (männliche) Star-Power geht eigentlich nicht: Kevin Costner, Sean Connery, Andy García und Robert De Niro in einem Film von Brian De Palma. Im Kanon der ganz großen Mafia-Filme hat dieser Film 1987 ganz eigene Maßstäbe gesetzt, die bis heute ziemlich unerreicht geblieben sind. Ganz, ganz großes Kino! (ARD, Wh)
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Hollywood kann so viel mehr als Eskapismus – das beweist dieses leise, wütende Justizdrama über einen der größten Umweltskandale der US-Geschichte. Mark Ruffalo spielt den Anwalt, der gegen den Chemiekonzern DuPont kämpft – und gegen die Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit. Ein Film, der nicht beruhigt, sondern verstört. Und der noch lange nach dem Abspann weiterarbeitet… (ARD/One)
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Wenn hier im Blog am selben Tag gleich mehrere Filme durchlaufen, die von verschiedenen Sendern, einem gemeinsamen Genre verbunden sind, dann ist das nicht unbedingt eine redaktionelle Entscheidung, sondern folgt nur dem Programm. Ich habe eben eine Schwäche für Science-Fiction-Filme, die nicht mit Spektakel überwältigen wollen, sondern in der Stille ihre Kraft suchen. (ARD, Neu)
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Es beginnt mit einer Jazznummer. Kein Vorspann, kein erklärender Off-Kommentar. Stattdessen: Trommeln, Bläser, flackernde Schwarzweißbilder – und plötzlich sind wir mittendrin im Jahr 1960. In Kongo. Afrika im Kalten Krieg. In einem Netz aus kolonialer Gier, geopolitischer Intrige und kultureller Täuschung. Ein fantastisch gemachter und unbedingt sehenswerter Dokumentarfilm! (ARTE)
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Ich gebe es zu: Ich hatte mich seinerzeit auf „Mona Lisas Lächeln“ gefreut. Ein Film, der versprach, patriarchale Strukturen aufzubrechen, mit Julia Roberts als Idealistin, die jungen Frauen das Denken beibringt – das klingt nach einer Geschichte, die uns auch heute noch etwas zu sagen hätte. Doch was ich bekam, war vor allem: ein wohlig eingerichtetes Trugbild von Fortschritt. (ZDFneo)
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Es soll tatsächlich Kleingeister gegeben haben, die sich darüber erregen konnten, dass dieser Film Fehler enthalten würde, die erfahrenen Segler:innen so niemals passieren würden. Das mag vielleicht sogar wahr sein. Oder aber komplett egal. Denn was wir hier sehen, ist kein Segel-Tutorial, sondern ein großes Meisterwerk des Kinos. Ein Film, in dem überhaupt nur ganz wenige Worte fallen. Ein Film als Bühne für den großen Robert Redford, ein Boot und den Ozean. (ARD/RBB, Wh)
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Ein guter Freund, selbst auch nicht mehr der jüngste, schrieb mir gerade vor ein paar Tagen noch: „Jeden Tag fällt einer um und steht nicht mehr auf.“ – Und da ging es um andere Freunde, alles Männer, Leute die wir kennen, viele, die es nur knapp, wenn überhaupt, bis zur Rente geschafft haben. (ARTE, Wh)
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„Tschick“ ist (m)ein Sommerfilm. Über den besten Sommer von allen. Ein Film, so groß wie mein kleines Leben. Ein Lebenslieblingsfilm von Fatih Akin, (m)einem Lebenslieblingsregisseur. Nach einem Buch von Wolfgang Herrndorf der heute 60 Jahre alt geworden wäre. (ARD)
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Wenn Sie Lust auf einen Ausflug in die Welt von Stephen King haben dann ist „Secret Window“ von David Koepp (2004) die investierte Lebenszeit wahrscheinlich wert. Basierend auf einer von Kings Kurzgeschichten ist dieser Thriller ein atmosphärisches Kammerspiel, mit Johnny Depp in ziemlich guter Form als schusseliger Schriftsteller und Kings Alter-Ego. Allerdings ist nicht Depp, sondern John Turturro für mich das eigentliche Highlight des Films. (ZDFneo)
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Ich war unglaublich gespannt, auf das Regie-Debüt von Aylin Tezel. Wie immer, wenn eine so profilierte Darstellerin, wie die Frau aus Ostwestfalen, die Seiten wechselt, um nicht nur vor der Kamera zu agieren, sondern die Kontrolle über einen Film zu übernehmen. Tezel hat es riskiert und gewonnen. Uns hat sie beschenkt. Ihr wunderbarer kleiner Film ist ein zartes Porträt von Liebe, Verletzlichkeit und Selbstfindung. (ARTE, Neu!)
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Ich will ihnen nichts vormachen: „Borga“ ist als Spielfilmdebüt von York-Fabian Raabe zuallererst der Film eines weißen Deutschen. Sein Film erzählt die Geschichte von Kojo, einem jungen Mann aus Ghana, der in Deutschland als vermeintlich erfolgreicher „Borga“ lebt. Das Wort steht für jene, die es angeblich geschafft haben – ein Synonym für Wohlstand, der allerdings auf einem fragilen Fundament steht. (ARD, Neu)
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Ich gebe es gerne zu: Ich habe eine ganz große Schwäche für Humphrey Bogart. „The Big Sleep“, „Der Malteser Falke“ – das sind für mich nicht nur ewige Klassiker, sondern Zeitkapseln, in denen Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend lebendig werden. Als ich las, dass Neil Jordan eine neue Interpretation von Raymond Chandlers legendärem Privatdetektiv wagt, war ich skeptisch – schließlich ist der Mythos „Marlowe“ in meiner Erinnerung schwarzweiß. (ZDF)
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Normalerweise bin ich bei einem „Survival-Drama“ immer etwas ambivalent. Schnell gelangweilt, weil sich die Überlebenskämpfe eigentlich zuverlässig wiederholen. So auch hier. Doch weil hier Daniel Radcliffe mitspielt, dachte ich, schaue ich mir das doch mal an. Und das war mal absolut kein Fehler! (3Sat, Wh)
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Ich hab ja schon viel gesehen in meinem Leben. Isländische Krimis in denen 40 Minuten nur geschwiegen wurde, Dokus über das Paarungsverhalten der Tiefseequallen – alles. Mir ist wirklich fast nichts fremd. Aber was Stephen Chow hier mit „Kung Fu Hustle“ abgeliefert hat, hat seinerzeit selbst mich mittelalten Mediathek-Wühler die Fernbedienung fest umklammern lassen. Nicht aus Angst – eher aus Ehrfurcht. Und ein bisschen Verwirrung. Und jeder Menge Liebe. (ZDFneo, Wh)
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Ein deutsch/britischer Science-Fiction-Horrorfilm, der so verzweifelt versucht, Tiefe und Atmosphäre zu erzeugen, dass er dabei in seiner eigenen Dunkelheit versinkt. Zwei Männer erwachen ohne Erinnerung in einem Raumschiff voller endloser dunkler Gänge, gruseliger Kreaturen und… ja, das war es im Wesentlichen auch schon. (ZDFneo)
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Manchmal, ganz selten, kommt es vor, dass ein Film mir nicht einfach nur ins Gesicht schlägt – nein, er trifft mich mit einem Lächeln auf den Lippen, in feinstem Dreiteiler, vollendeter Frisur und messerscharfem Dialog mitten ins erzählerische Zwerchfell, sodass mir fast die Luft wegbleibt. Hier ist genau so ein Film. Er ist ein perfekt gemischtes Kartenspiel, bei dem wir erst nach der letzten Karte merken, dass er die ganze Zeit nach seinen ganz eigenen Regeln gespielt hat… (ZDFneo, Wh)
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Es gibt Filme, bei denen ich mich frage: „Wie konnte das nur passieren?“ Und dann gibt es Filme wie „The Green Hornet“ (2011), bei denen ich mir denke: „Wie viele Menschen mussten gleichzeitig weggucken, damit sowas passieren konnte?“ Regie führte immerhin Michel Gondry, der Mann, der einst Jim Carrey das Gedächtnis ausradierte und dabei fast den Oscar gewann. (ZDFneo)
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Ich hätte da mal eine Frage: Ist das hier jetzt nur deshalb ein feministischer Action-Reißer, weil hier eine Frau „auf die Fresse kriegt“ und ebenso austeilt? Oder ist es nur eine weibliche Version der üblichen, männlichen Stereotypen, die wir schon seit Jahrzehnten kennen. Ganz ehrlich? Das ist mir völlig egal. Angelina Jolie macht es gut. Sehr gut. Ethan Hunt und Jason Bourne haben eine große Schwester. Ihr Name ist Salt. Evelyn Salt. (ZDF)
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Kaum war „Mr Bates vs the Post Office“ Anfang 2024 ausgestrahlt, ging im Vereinigten Königreich ein politisches Erdbeben los. Diese Miniserie von James Strong und Gwyneth Hughes hat nicht nur ihr Fernsehpublikum bewegt, sondern auch eine längst überfällige Debatte wieder angeheizt und zu politischen Konsequenzen geführt. (ARTE)
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Trauerarbeit mit Rock’n’Roll: In „Sterben für Beginner“ schickt Regisseur Christian Klandt Musikmanager Eric (Edin Hasanović) in ein Bestattungsunternehmen – und zeigt, dass der Tod manchmal gar nicht so grau sein muss. Zwischen makabrem Humor, zarten Momenten und einem grantigen Bestattungsunternehmer (Peter Kurth) entstand ein Film, der das schwere Thema Abschied mit Herz, Witz und einer Prise Punkrock würzt. (ZDF, Neu)
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Nic ist 18 und abhängig von Crystal Meth. Sein Vater David will ihn beim Entzug unterstützen, fühlt sich nach mehreren Rückfällen aber ohnmächtig. Der Film von Felix Van Groeningen adaptiert zwei erfolgreiche Sachbücher über den Kampf gegen die Drogensucht. Ein Beitrag von Holger Twele / Kinofenster. (ARD, Neu)
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Ein Film über eine Frau, die sich selbst immer wieder neu entdeckt – in Momenten voller Sehnsucht, Zweifel und kleinen Triumphen. Claire Denis’ unaufgeregte Regie lässt Raum für Zwischentöne, während Juliette Binoche mit radikaler Ehrlichkeit spielt. Ein Film einer Frau, der einstudierte Muster hinterfragt und in dem „die Binoche“ sich wieder einmal neu erfinden konnte. (ARTE)
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Dieser Film ist mehr als eine Komödie – er ist ein vielschichtiges Sozialdrama, das die tiefgreifenden ökonomischen und gesellschaftlichen Ungleichheiten (nicht nur) in Frankreich thematisiert, dabei sein knallhartes Thema aber subversiv und geschickt mit unglaublichem Humor und Leichtigkeit erzählt. Ein internationaler Blockbuster war er außerdem. (ARD, Wh)
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Diese Serie bezahlen Sie mit ihrem Leben. Allein die erste Staffel wird Sie acht Stunden davon kosten. Und glauben Sie nicht, dass Sie danach einfach aufhören können. Tokyo Vice ist ein Rauschmittel, verschrieben von Michael Mann, dem großen Visualisten unter den großen Erzählern des Kinos. Jetzt auch mit der zweiten Staffel wieder in der Mediathek. (ARD)
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Benjamin Quabecks „Verschwende deine Jugend“ ist eine liebevolle Verneigung vor dem Soundtrack einer Generation, die sich nicht entscheiden konnte, ob sie tanzen oder auf die Fresse fallen wollte. Es ist ein Film, der die frühe NDW-Szene mit all der aufkeimenden Rebellion atmet, ohne sich in Nostalgie zu verlieren – na ja, sagen wir: ohne sich komplett darin zu ersäufen. Unvermeidlich peinlich… (ARD)
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Ein Film über einen familiären Mikrokosmos, in dem jeder Tisch, jede Wand, einfach alles von patriarchalen Regeln durchzogen ist. Leila ist kein Opfer, sondern eine Frau, die ihre Stimme erhebt, auch wenn sie dafür kaum Raum bekommt. Ein besonderer Film aus dem Iran. (ARTE)
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Die „Mid-West Side Story“. Getanzt wird hier zu Rock’n’Roll. Ein Film aus den Achtzigern, über eine Jugend in den Sechziger Jahren. Mit einem Cast, von dem vor vierzig Jahren eigentlich noch niemand ahnen konnte, welche Superstarpower dieser mal entwickeln sollte – und Tom Waits*! (ARD)
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Giuseppe Tornatore entführt uns in ein sizilianisches Dorf unter dem Faschismus. Ein Junge entdeckt eine Welt, die größer ist als alles, was er kennt. Tornatore schafft hier einmal mehr ein poetisches Meisterwerk, das lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt. Ein Film über Sehnsucht, Macht und den Zauber des Kinos. (ARTE)
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