bequemlichkeit ist ein argument

Wenn es um die Verkehrswende geht, hört man manchmal abfällig das Argument, dass Menschen zu bequem sind, um auf ihr Auto zu verzichten.

Ich halte das für kein schlaues Gegenargument. Natürlich ist es absolut nachvollziehbar, wenn jemand nicht nur irgendwie von A nach B kommen möchte, sondern obendrein noch möglichst bequem. ÖPNV in Großstädten ist ja nicht deshalb so beliebt, weil Großstädter:innen weniger Wert auf Bequemlichkeit legen – sondern im Gegenteil, weil es (je nach Stadt natürlich) wesentlich bequemer ist, von A nach B zu kommen als mit dem Auto.

Damit ist nicht unbedingt die Qualität der Polsterung oder die Musikauswahl über die Kopfhörer gemeint, sondern der Vergleich zwischen dem Aufwand, der Reisedauer, den potentiellen Beeinträchtigungen (wie Stau auf der einen, oder Geruchsbelästigung durch Passagiere auf der anderen Seite) für alle Fortbewegungsarten.

Gerade im ländlicheren Raum ist die Gesellschaft im Schnitt älter als in der Stadt, und wer mit Mitte 20 vielleicht noch Willens und in der Lage ist, größere Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen, möchte vielleicht mit Mitte 50 nicht mehr durch Nieselregen 10 km in den nächsten Ortskern radeln.

Statt das Argument der Bequemlichkeit abzutun, sollten wir es ernst nehmen und in unsere Vorstellungen von einer besseren Mobilität integrieren.

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Hinweis: Dieser Beitrag von Philipp Flenker wurde mit freundlicher Genehmigung automatisiert aus seinem Blog übernommen. Das Original finden Sie unter: Links der Mitte. Alle Urheberrechte verbleiben beim Autor des Beitrags.


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