Selbstanzeige
Heute ist Freitag. Ohnehin ein Tag an welchem überall in der Republik mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Weil es aber der Freitag vor dem Pfingstwochenende ist, können sie, verehrte Leserinnen und Leser, davon ausgehen, dass weiträumige Teile des kritischen Autobahnnetzes wieder von terroristischen Autofahrern und Autofahrerinnen blockiert werden werden.
Vor fast genau 8 Wochen war ich zuletzt einer von ihnen. Unter Zuhilfenahme meines konspirativ bei Sixt gemieteten, fast zwei Tonnen schweren, Volkswagen SUV mit nur 150 Diesel-PS, habe ich am Donnerstag vor dem langen Osterwochenende an der strategischen Autobahnsperre auf der A1 und damit an der Blockade der freien und Hansestadt Hamburg durch die „Letzte Generation“ teilgenommen.
Und ich war nicht allein! Geschätzt zehn-, wenn nicht hunderttausende haben sich solidarisch und selbstlos dieser Blockade angeschlossen. Weil diese sich durch einen Entschluss ihrer Schwarmintelligenz aber nach nur 2 Stunden in einen Bummelstreik verwandelt und hinter HH-Moorfleet dann ganz aufgelöst hat, hat sich nur wenige hundert Kilometer weiter, kurz vor Osnabrück, erneut eine Gelegenheit ergeben. Und so habe ich zum zweiten Mal meine Rolle dabei gespielt, die gleiche Autobahn ein zweites Mal zu blockieren. Das waren netto dann nochmal 2 Stunden. Keine schlechte Bilanz.
Machen wir uns nichts vor..: WIR sind die letzte Generation. Denn WIR sind der Stau! Alle, die sich an diesem Freitag in ein Kfz setzen, wissen es und haben es bereits erlebt. Erst wenn nichts mehr geht, haben wir unser Ziel erreicht! Denn sonst wären wir doch gar nicht erst los gefahren. Nein! Weil Menschen intelligent, vernunftbegabt und lernfähig sind, müssen wir davon ausgehen, dass die Blockaden vor denen VerkehrsforscherInnen, Automobilclubs und Nachrichtenagenturen schon lange gewarnt haben, nichts anderes sind als mutwillig herbeigeführte Blockaden. Hunderttausendfache Nötigung!
Ich bedaure es sehr, meine Solidarität an diesem Wochenende nicht auf den Straßen der Republik bekunden zu können. Meine Frau hat andere Pläne. Wir bleiben zuhause! Deshalb von hier aus, meine Grüße! Am Dienstag bin ich wieder dabei – irgendwo im Ruhrgebiet wird es sicher einen Stau geben, wo all die anderen schon auf mich warten.
In Erwartung (m)einer Hausdurchsuchung (Vorsicht bissiger Hund!), Grüße an alle bayerischen Staatsanwaltschaften,
und Frohe Pfingsten!
Ihr habt sie doch nicht mehr alle!
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