„Meine Frau ist auch Brian!“

Wegen Tanzverbot am Karfreitag: Die Bezirksregierung Arnsberg verbietet eine Wagner-Oper in Dortmund und ein feministisches Theaterstück in Bochum. Währenddessen läuft „Das Leben des Brian“ heute bereits im 12. Jahr in einem Bochumer Kino.

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Martin Budich hat schon für Grund- und Freiheitsrechte gekämpft, da war Monty Python’s Flying Circus noch eine TV-Comedy Show in der BBC. Und weil er sich, sowenig wie die Pythons, mit den real existierenden Grenzen des Humors abfinden wollte, und vor allem, sein Leben lang für die Trennung von Kirche und Staat gekämpft hat, war es nur folgerichtig, dass Budich und Brian ihre Kräfte in diesem Kampf eines Tages bündeln würden.

Schon seit 2013 zeigen Martin und die Initiative „Religionsfrei im Revier“ deshalb den Film der Monty Pythons an jedem Karfreitag in Bochum. Dafür wurden sie, wie auch die Betreiber der jeweiligen Räumlichkeiten so lang von allen gerichtlichen Instanzen mit Bußgeldern belegt, bis Budich und Brian diesen Kampf 2017 bis vor das Bundesverfassungsgericht tragen konnten, mit dem Ziel, das Feiertagsgesetz NRW zu Fall zu bringen.

Das hat zwar nicht ganz geklappt, weil das Gericht zu feige war, darüber ein Urteil zu sprechen, doch an dessen wertvoller Empfehlung „Ausnahmegenehmigungen“ zuzulassen, kam die Bezirksregierung in Arnsberg seither nicht mehr vorbei.

Gewonnen haben Martin und seine Freund:innen – ich bin nur einer davon – erst, wenn der Film eines Tages an Karfreitag auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen laufen wird, und wir danach zum Tanzen gehen können. Denn Bochum ist nur ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf, doch diese Feiertagsgesetze gibt es in Deutschland – wo nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung christlich ist – noch überall.


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