Das Fediverse ist aufgrund seiner dezentralen Struktur, seiner Plattformvielfalt (Ja Leute, es gibt so viel mehr als Mastodon!) und grundsätzlicher Erwägungen zur Datensparsamkeit, eher zurückhaltend in der Preisgabe von Daten zur Reichweite und der Messung von Klickraten einzelner Beiträge. WordPress dagegen bietet Erweiterungen (Plugins) für fast alle externen Datensauger zum Leser:innentracking, die wir uns nur vorstellen können.

Für mich kam eine solche „externe“ Tracking- und Statistiklösung allerdings nicht in Frage. Denn dafür betreibe ich keinen Blog im Fediverse, dass „meine“ Daten am Ende doch noch dazu dienen, am Ende Google oder Meta noch reicher zu machen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich damit auch schnell in der, von der DSGVO vorgesehenen Hölle für mangelnden Datenschutz landen könnte. Und das zu Recht!
Trotzdem möchte ich natürlich wissen, welche Beiträge am häufigsten gelesen werden, welche Themen gerade „laufen“, oder wo ein längst vergessener alter Beitrag plötzlich wieder neues Interesse findet.
Helfen tun mir dabei die von @pfefferle und dem ActivityPub Plugin mitgelieferten „Boosts/Reposts“ und „Likes“ von den einzelnen Beiträgen im Fediverse. Sehr nett dargestellt werden diese auch noch, wie ich finde. 🙂

Diese bunten Bubbles sind allerdings wenig aussagekräftig, darüber, wie oft denn ein einziger Beitrag überhaupt gelesen wurde. – Und damit meine ich nicht, wie häufig er in den Timelines meiner Follows angezeigt wurde, sondern wie häufig die Seite in meinem Blog abgerufen wurde.
Das ist rein technisch kaum eine Herausforderung, denn im Prinzip genügt es, die Abrufe in der Datenbank zu zählen. Und weil das auch im Sinne des Datenschutzes absolut unproblematisch ist, weil eben kein Logging der individuellen Besucher:innen stattfindet.
Für diesen Zweck gibt es bestimmt hunderte Plug-Ins für WordPress. Viele davon mit höchst ausgefuchsten Optionen, Statistiken zu erstellen und auszuwerten. Mir war das Meiste davon schon wieder zu kompliziert, mich länger damit auseinanderzusetzen.
Ich wollte eine Statistik, die lokal auf meinem Server läuft, keine Daten mit irgendwem teilt, einigermaßen einfach und logisch zu lesen ist, und die auch noch einen Mehrwert für meine Leser:innen bietet.

Und spätestens mit dem letzten Punkt bin ich dann bei dem Plugin „WordPress-Popular-Posts“ gelandet, das Sie hier im Blog zum Beispiel unter dem Titel „Einschaltquoten“ auf den jeweiligen Kanal-Homepages finden.
Mit dem Plugin lassen sich unendlich viele Variationen von Listen generieren, die auch noch in einer Vielzahl unterschiedlicher Layouts dargestellt werden können.
Ich nutze sie zusammen mit dem „Details“ Block im Gutenberg Editor, um die Anzeige noch dazu in dynamischen HTML ein- bzw. auszublenden. Dh. ich dränge die Zahlen niemandem auf, der/die daran nicht interessiert ist. (So hoffe ich, den Enshittification-Effekt etwas zu neutralisieren.) Ob das tatsächlich zielführend war, müssten Sie mir sagen.
Das einzige „Problem“ dass sich zwischen dem ActivityPub-Plugin und WordPress, bzw. darauf aufsetzender Statistik-Plugins ergibt, ist die Zahl der „Kommentare“ zu den einzelnen Beiträgen. Dieses „Problem“ ergab sich aus der Designentscheidung des ActivityPub-Plugin-Teams, Fediverse-Interaktionen in der Datenbank als „Kommentare“ zu speichern. Ältere (alle?) Plugins, selbst WordPress-Core, an einigen Stellen, aber differenzieren „Kommentare“ nicht nach „Type“, sondern zählen nur die Anzahl der Einträge. So ergeben sich also sehr hohe Zahlen, während eigentlich nur sehr wenige Kommentare, wenn überhaupt, vorhanden sind.
Ich kann den Code zwar lesen, bin aber weit davon entfernt, ihn zu verstehen. Doch für mich ist das kein Bug, sondern – inzwischen – ein Feature. Denn eigentlich geht es ja um „Interaktion“ – und die wird korrekt gemessen und gezählt… Womöglich wäre das durch eine einfache Umbenennung der Felder (oder in der Übersetzung der jeweiligen Plug-Ins) einfach zu lösen.
Kein Grund, für mich jedenfalls, zur Beschwerde!
Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht am 18.05.2025.
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