„Wir werden diese Zeit überleben!“ – 40 Jahre mit Bruce Springsteen (Berlin, 11.06.2025)

Fast auf den Tag genau, ist es 40 Jahre her, dass ich Bruce Springsteen zum ersten Mal live sehen durfte. Wer auf dem Konzert am 15.06.1985 im Frankfurter Waldstadion dabei war, wird es nicht vergessen haben. Für mich war es die erste von nur 31 weiteren Shows die ich von (und mit) Springsteen sehen durfte. Bei guten Freund:innen ist diese Zahl weit höher. Dreistellig, mindestens.



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Vor fast genau 25 Jahren, am 27.05.2000 sah ich ihn in Las Vegas. Sitzplätze in der Mitte der allerersten Reihe in der MGM-Grand-Garden Arena, direkt vor der Bühne. Kein Künstler hat mich jemals mehr beschenkt, denn Tickets hatte ich eigentlich für Plätze in der letzten Reihe unter dem Dach. $75, vier Tage meines Lebens und eine Reise über 5,566 Flugmeilen die ich niemals besser hätte investieren können. Nichts anderes in den 45 Jahren und hunderten Shows meiner Biografie als Konzertbesucher ist dem Erlebnis auch nur nahe gekommen.

Wir alle haben zu jedem Konzert eine andere, eigene Geschichte. Denn selbst, wenn es mehrere Shows während ein und derselben Tournee gewesen sind, war jede davon, jeder Ort, jede Setlist und jede Begegnung auf unseren Reisen einzigartig. Das hat für manche von uns mitunter sogar tiefgreifende Veränderungen der eigenen Biografie mit sich gebracht. Es gibt sogar einen Film über uns.

Meine letzte Show – das wusste ich zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht – habe ich, vor ziemlich genau zwei Jahren, am 20 Juni 2023 in Düsseldorf gesehen. Das war, für mich „the end of the road“, auf unserem Trip durch zwei Jahrhunderte, über zwei Kontinente, fünf Länder und tausende Meilen, mit dem Mann, der mich musikalisch und menschlich geprägt hat, wie kaum ein anderer.

Nun müssen der Boss und die E-Street-Band ohne mich klarkommen, auf ihrer Rock&Roll-Resistance-Tournee. Im Geiste bin ich immer noch dabei. Und YouTube, die Geißel des Internets, ist für mich das Fenster, durch das ich schauen kann, um ihnen zu folgen.

Einen wie ihn bekommen wir nicht wieder. Ich bin froh und dankbar, dass ich ihn einen Teil seiner Reise habe begleiten dürfen. Was für ein unglaubliches Privileg, was für ein Geschenk das war, habe ich erst verstanden, seit mein geschundener Körper mir Grenzen setzt, die für ihn, der immerhin 15 Jahre älter ist, scheinbar nicht existieren. Seine Lieder werden noch gespielt werden und zu anderen sprechen, wenn wir alle schon längst nicht mehr da sind.

Das ist eine Macht, die kein Politiker jemals erringen wird. Eine Macht, die nur die Kunst besitzt.

When they said „sit down“ he stood up…


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