Kulturelle Aneignung
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Die kulturelle Rückeroberung eines nordischen Gottes – „Mortal“ (2020)
„Nimm das, Marvel!“, war meine spontane Reaktion auf diese grandiose Rückeroberung der nordischen Mythologie durch den Norweger André Øvredal. Wäre ja auch schlimm, wenn alles, was davon noch an folgende Generationen zu überliefern übrig wäre, vom kulturimperialistischen Micky-Maus-Konzern und seinen „Avengers“ kontrolliert würde. „Thor“ ist nicht nur ein Kind der Götter, sondern auch ein freier…
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Quentin Tarantino – „Kill Bill I. & II.“ (2003-2004)
Quentin Tarantinos Werk ist so durchdrungen von Zitaten, Referenzen und Gewalt, dass ich mich oft frage, ob ich dabei eigentlich noch wirklich etwas fühle – oder nur Teil eines intellektuellen Spiels bin, das mehr über Filmgeschichte als über Menschen erzählt. Und dann stand ich doch irgendwann vor dieser ikonischen Braut in gelbem Anzug, mit blutverschmierter…
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Quentin Tarantino – „Jackie Brown“ (1997)
Mit „Jackie Brown“ lieferte Quentin Tarantino 1997 einen Film ab, der in seiner Filmografie inzwischen wirkt wie ein zurückgehaltenes, geheimes Juwel. Nach dem riesigen Erfolg von „Pulp Fiction“ (1994) entschied er sich bewusst dafür, keinen weiteren selbstgeschriebenen Pulp-Thriller zu drehen, sondern Elmore Leonards Roman „Rum Punch“ zu adaptieren. Das Ergebnis ist ein faszinierendes, fast elegisches…
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Hände weg von Grönland! – „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ (1997)
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Eigentlich könnte ich hier wieder einen meiner schlechten Scherze über die Sensibilität der ARD Programmplanung und die Jahreszeiten machen. An dieser Stelle wären diese aber wohl deplatziert. Denn angesichts des missratenen Ausflugs der amerikanischen Vizepräsidentenfamilie ist der Film geradezu hochaktuell. Mr. Vance hatte einen Auftrag. Aber sicher kein Gespür für Grönland. (ARD)
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Ridley Scott – „Thelma & Louise“ (1991)
Bei diesem Film versagt dem Mediathek-Chronisten das Wort. Und das nur, weil er ein Mann ist. Wie tief Ridley Scotts Roadmovie sich vor 34 Jahren in mein ewiges Kinogedächtnis eingebettet hat, lässt sich kaum ermessen. Ich habe die beiden Protagonistinnen geliebt wie Schwestern. (ARTE)
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Brad Pitt – „Bullet Train“ (2022)
Haben Sie Ihre Monatsquote an Popcorn schon erreicht? Oder geht da noch was? Für diesen Film jedenfalls sind reichlich Snacks und ausreichende Versorgung mit Getränken Pflicht. Sonst stehen Sie die 2 Stunden vielleicht nicht durch. Denn damit ein eigentlich ‚schlechter‘ Film wirklich Freude machen kann, braucht es die entsprechende Vorbereitung und vollen körperlichen Einsatz. (ZDF)
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Für eine Handvoll Dollar (1964)
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Ein einsamer Fremder reitet in ein Dorf in der Wüste Mexicos. Am Ende sind alle Bösen tot. Der Fremde reitet weiter. Mit Verlaub, was der Bayerische Rundfunk sich dabei gedacht hat, mitten im November, einen absoluten Meilenstein der Filmgeschichte in seinem dritten Programm zu verstecken, ohne vorher in wochenlang laufenden Trailern auf allen Rundfunkwellen darauf…
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