MDR
-
Sebastian Rudolph – „Whatever happens next“ (2018)
Es fällt mir schwer, diesen Film nicht zu lieben. Wahrscheinlich, weil Paul Dinge tut, die ich in meinem Leben nie getan habe. Ein Roadmovie ist die einzig angemessene Form, davon zu erzählen. Und dieser kleine deutsche Film repräsentiert nichts anderes als die Essenz dieser Gattung. (ARD)
-
Joseph Gordon-Levit – „Code 7500“ (2019)
Am 11. September 2001 stieg ich gegen 14:40 in Düsseldorf in einen Airbus der SAS oder der Air-Berlin – an dieses Detail kann ich mich heute nicht mehr erinnern. Nur ca. eine Stunde später hat die Maschine in Kopenhagen-Kastrup aufgesetzt. Bis zum Öffnen der Kabinentür war es nur ein weiterer meiner damals wöchentlichen Flüge ins…
-
Hübner, Schütte, Jessen – „Micha denkt groß“ (2024)
Im August erst in den Kinos, heute schon in der Mediathek: Das jüngste Meisterwerk von Jan Georg Schütte und Lars Jessen mit Charly Hübner habe ich selbst noch gar nicht gesehen. Das ist mir aber mal egal. Denn inzwischen bin ich ein so großer Fan der Projekte jener Herren, da kann ich das auch ungesehen…
-
Mads Mikkelsen – „Helden der Wahrscheinlichkeit“ (2020)
„Alle Ereignisse sind das Ergebnis einer Reihe von vorangegangenen Gegebenheiten. Und weil wir in den meisten Fällen unzulängliche Daten haben, schreiben wir sie fälschlicher Weise dem Zufall zu.“ Was klingt, wie der Einstieg in ein Proseminar zu Statistik, Big-Data und künstlicher Intelligenz, ist hier der Einstieg in einen haarsträubenden Trip über Selbstjustiz, Willkür und die…
-
Philipp Kadelbach, Tom Schilling – „Auf kurze Distanz“ (2016)
Ein Fußballkrimi ist dieser Thriller von Philipp Kadelbach ganz und gar nicht. Ganz im Gegenteil, eigentlich. Der Ball an sich, kommt fast gar nicht ins Bild. Um so mehr aber eine „Industrie“ die im kleinen, wie im ganz grossen, immer mehr Fäden in der Hand hat, von denen wir im sogenannten Sportjournalismus (bis auf ehrenwerte…
-
Mads Mikkelsen – „Der Rausch“ (2020)
„Es begann als Film über Alkohol und Freundschaft, und dann hatten wir den Ehrgeiz, ihn zu einem Film über das Leben zu machen. Es geht nicht nur darum, am Leben zu sein, sondern zu leben.“ (Thomas Vinterberg, Regisseur)
-
Melika Foroutan – „Louise Boni“ (2015 / 2016)
Krimis scheinen das Schicksal von Melika Foroutan zu sein. Das überrascht nicht, bestreitet das Genre doch gefühlt alleine die Hälfte des deutschen TV-Programms. Zum Glück gibt es Ausnahmedarstellerinnen wie sie, die es dann und wann tatsächlich zum Ereignis machen. Und die meisten ihrer oft herausragenden Produktionen sind jede Wiederholung wert…
-
J. J. Abrams – „Cloverfield“ (2008)
Es kommt inzwischen häufiger mal vor, dass ich mir denke, „Ich glaube ich bin zu alt für den Scheiß…“. Wobei ich Monster eigentlich mag und auch Katastrophenfilme durchaus goutiere… Es kommt eben darauf an. Doch wenn J.J. Abrams ins Spiel kommt, na ja… denke ich das eben immer öfter. Dieser Monsterkatastrophenfilm ist ein Beispiel dafür.…
-
Kafkaeske Komödie – „Adieu, ihr Idioten“ (2020)
Regisseur Albert Dupontel ist – ganz wie ich – in seinem Herzen ein Punk und „Adieu les idiots“ ist vom Anfang bis zu seinem – irgendwie und ganz frei nach Bonnie & Clyde, tatsächlich fast „glücklichen“ – Ende eine atemberaubende moderne Fabel. (MDR)
-
Robert Redford – Die drei Tage des Condors (1975)
Eine Zeitreise, 50 Jahre zurück in der Geschichte des Kinos. Als Filme noch Handwerk von echten Menschen waren. Sydney Pollack war einer der größten Handwerker des 70er Jahre Kinos und Robert Redford war sein Star. Dieser Film steht exemplarisch für ihre grandiose Zusammenarbeit und eine andere Zeit. (ARD)
-
James Corden – One Chance (2013)
Ambivalent, aber ok. Das muss jetzt wohl. Weil es wie die Faust auch auf den Eurovision-Song-Contest passt: Der junge James Corden als Handyverkäufer, der zum TV-Superstar wurde. Und das Beste daran: Garantiert ohne Stefan Raab und Dieter Bohlen!
-
Armin Rohde – Werkstatthelden mit Herz (2020)
Es gibt nur wenige deutsche Komödien, die ihre Figuren mit Respekt behandeln. So selten sie sind, so wertvoll sind sie. Wenn Armin Rohde mitspielen darf, dann ist es fast schon eine Garantie dafür, dass es menschlich und authentisch zugeht. Seine Figuren enden niemals als Clowns, sondern sind echte Menschen…
-
Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin (1983)
Heute ist sozusagen mein letzter Urlaubstag. Den habe ich mir eben nostalgisch vergoldet, mit dieser Wiederholung der vorzüglichen Dokumentation von Martin Groß (2022) über die Toten Hosen in Berlin 1983. Bis mir der Gedanke durch den Kopf fuhr, ob ein solches Konzert wohl heute noch stattfinden würde, wenn statt der Stasi etwa Nazis in den…
-
37°2 am Morgen… aus dem Maschinenraum
Mensch ist ja immer so alt, wie mensch sich fühlt, wird behauptet. Nun ist das relativ, wenn Mann ein Alter erreicht hat, in dem jeder Tag, an dem Mann schmerzfrei aus dem Bett kommt schon ein besserer ist. Gestern war einer von den besseren. Und verantwortlich dafür ist die Mediathek des ZDF. Also nicht wirklich.…