Bild: Anonymous / NexxtPress / CC BY-ND 4.0
Gebloggtes von einem Mediathek-Junkie: Hauptsächlich Filme, wenige Serien, viel zu wenige Dokumentarfilme, doch (fast) alles selbst (und oft mehrfach) gesehen. Deshalb sind die meisten Beiträge hier durchaus ziemlich persönlich und wollen auch ganz und gar nicht „neutral“ sein. Der Autor ist nur Konsument und kein Filmkritiker.
Hier geht’s zum Kurzperlen-Ticker >>
Mehrheitlich ist das hier fast alles öffentlich-rechtlich, deshalb ist es auch schon von unserer Haushaltsabgabe bezahlt. Wer, wie der Autor, häufiger und länger im Ausland unterwegs war, weiß: Das deutsche Fernsehen ist eigentlich sehr viel besser als sein Ruf. Und auch wenn es manchmal tatsächlich eine Katastrophe ist, versuche ich hier nach den Perlen zu tauchen.
Über 1400 Leser:innen folgen den Mediathekperlen im Fediverse, dem einzigen sozialen Netzwerk, in dem garantiert keine Algorithmen bestimmen, was Sie sehen dürfen und in welchem kein Oligarch (alles Männer!) entscheiden kann, was wahr ist und was nicht…
Deshalb können Sie die Beiträge dieses Blogs im Fediverse natürlich auch kommentieren. Der Autor freut sich wahnsinnig über jede Form von Feedback! Und wenn Sie einen Film oder eine Serie schon gesehen haben, dann lassen Sie doch gerne auch ein paar ⭐⭐⭐ da!
Natürlich sehen Sie hier nicht etwa die TV-Quoten, sondern die Anzahl der Abrufe im Blog. Die sind ja auch viel spannender… Interpretieren müssen Sie das selbst. Ganz wie die Einschaltquoten Ihrer Lieblingssender.
Ein Western? Ein episches Drama? Eine beißende Satire? Die Dekonstruktion des amerikanischen Mythos? Ein antirassistisches Manifest? Ach, machen Sie doch daraus, was immer Sie wollen. Mir egal! Mit Sicherheit war dieser Film einer der wichtigsten, meines Lebens. (ARTE)
Wien verhält sich zu Österreich, wie Berlin zu Deutschland. In der Auslandsperspektive wird es als Repräsentation des Landes angesehen, in der Provinz wiederum weiß jede:r, dass das wahre Leben woanders passiert. Die Hauptstadt ist die Hölle. Doch bei Ruzowitzky erkennen wir Wien nur am Dialekt. Deshalb würde der Film, ganz wie die Hölle, eigentlich überall funktionieren. Das ist ein großer Verdienst des Oscar-gekrönten Filmemachers! (ZDF)
Ich habe in meinem Leben weit mehr Manager:innen professionell überlebt, als ich zählen kann. Darunter gab es auch die eine und den anderen, für die ein Film wie dieser durchaus ein Entwurf für eines ihrer präferierten Teambuilding-Szenarios hätte sein können. Allerdings war bei mir der Arschlochkoeffizient unter meinen Kolleg:innen nicht mal halb so groß. (ARTE, WH)
Im Jahr 1931 wird Berlin von einem unheimlichen Kindermörder heimgesucht. Das Hinterhofkind Elsie ist sein neuntes Opfer. In einer durch Angst, neue Presseschlagzeilen und die Ankündigung weiterer Taten aufgeheizten Stimmung verfolgt die Polizei jede Spur… (ARD, WH)
Eine Zeitreise, 50 Jahre zurück in der Geschichte des Kinos. Als Filme noch Handwerk von echten Menschen waren. Sydney Pollack war einer der größten Handwerker des 70er Jahre Kinos und Robert Redford war sein Star. Dieser Film steht exemplarisch für ihre grandiose Zusammenarbeit und eine andere Zeit. (ARD)
Ok, ja, klar… wenn „El Mariachi“ und „Desperado“ sich heute durch den Blog geballert haben, dann darf auch der dritte Teil der Trilogie nicht fehlen. Zumal ZDFneo hier endlich einmal alles richtig gemacht hat und die ganze Reihe in derselben Nacht gezeigt hat. Allerdings, und das war echt frustrierend, den zweiten Teil, vor dem dritten, vor dem ersten. Was sollte das denn, ZDF? (ZDF, WH)
„THE CLIENT IS ALWAYS WRONG“ – Wenn sie diese Neonschrift sehen, dann wissen Sie, dass sie entweder in der falschen Kneipe sitzen, oder aber in Deckung gehen sollten, vor diesem Film. Denn wenn der Mariachi in der Stadt ist, dann ist kein:e Böse:r vor ihm sicher!
Filme wie diesen, gibt es etwa einmal in hundert Jahren. Das sagt meine ganz eigene Statistik. Auch weil es in meiner Lebenszeit keinen zweiten gab, wie diesen. Für Robert Rodriguez wurde die Saga über den Gitarristen der Beginn einer sagenhaften Karriere und der Film zu seinem eigenen Mythos.
Die Kritik hat mit diesem Meisterwerk der Phantasie damals nicht viel anfangen können. Doch das hat niemanden von uns davon abgehalten, diesen Film lebenslänglich zu lieben. Und jede:r von uns hat eine andere Geschichte darüber. Für mich ist er vermutlich eines der größten Geschenke, das ARTE uns machen konnte. (ARTE)
Die Welt braucht Charlie Chaplin. Vielleicht mehr denn je. Für mich ist er noch immer das größte Genie in der Geschichte des Weltkinos. Sorry, Orson Welles, Stanley Kubrick, Steven Spielberg, Tom Tykwer… alle, die nach ihm gekommen sind, mussten sich an ihm messen lassen. Und lernen. Gute Gelegenheit dazu bietet ARTE in einer Retrospektive mit einigen seiner größten und schönsten Filme. (ARTE)
Ein Film aus einer anderen Zeit. Ein Märchen. Über einen Oligarchen, dem es noch genug war, die Sterne nur zu beobachten – statt Raketen zum Mars zu schicken. In Schottland. Vielleicht der schönste Film, den Sie dieses Jahr gesehen haben werden. Mit Sicherheit ein lebenslänglicher Lieblingsfilm. (ARD, WH)
Pünktlich zur Heuschnupfensaison, ein Film, der dazu so beunruhigend passt, dass durchaus zu öffentlich-rechtlichen Konspirationstheorien Anlass gegeben wäre. Allen Betroffenen gilt meine Solidarität! Vielleicht kaufen wir alle besser einfach keine Blumen? (ARTE, WH)
Hat das Kapital am Ende doch gewonnen? In meinen pessimistischen Momenten, denke ich das durchaus. Denn meine Berufstätigkeit begann ich in einem Betrieb mit einem gewerkschaftlichen Organisationsgrad von rund 90 %. Heute, 44 Jahre später, mit dem absehbaren Ende meiner Erwerbstätigkeit schon im Blick, sind neben mir nur noch rund 15 % meiner Kolleg:innen in der Gewerkschaft. Darauf zu hoffen, dieser Film würde daran etwas ändern, wäre tatsächlich naiv. (3Sat)
Ich glaube, ein Thriller wie dieser ist in Deutschland so selten, wie Schnee im April. Wir wissen, das hat es schon mal gegeben, aber sich daran zu erinnern, fällt selbst den älteren unter uns schwer. Bestes Popcorn-Kino von Christian Alvart, mit dem neuen deutschen Vater-Tochter Traumpaar Wotan Wilke Möhring und Emily Kusche…! (3Sat, WH)
Ich glaube, ich bin (bald) zu alt für den Scheiß. Die Zielgruppe für „Testo“ sind all die, denen das Smartphone nur mehr durch einen chirurgischen Eingriff aus den Händen entfernt werden kann. Die, deren Aufmerksamkeitsspanne nach 15 Minuten erschöpft ist. Wenn ich länger darüber nachdenke, dann würde ich wohl noch ein paar altersdiskriminierende Klischees mehr finden. Aber dafür hab‘ ich keine Zeit… Die Taktrate des Lebens ist auch in der Mediathek gestiegen. Und diese Serie muss doch am Stück gesehen werden… (ARD, Neu)
„Irgendwas läuft richtig, bei der ARD.“ Das können wir ja auch mal festhalten, nach all dem verdienten Bashing, welches vor allem „Das Erste“ zuletzt einstecken musste. Für mich ist diese Reportage von Georg Restle und Mareike Wilms auch deshalb ein Anlass dazu, den Journalismus im ÖRR mal wieder zu loben. Denn wo sonst hätte dieser Beitrag etwa gesendet werden können? Die wahrscheinlich wichtigsten 30 Minuten im Programm der ARD in der letzten Woche:
Einer wie George Smiley war 2011 eigentlich schon lange aus der Zeit gefallen. Und so hat die behutsame Modernisierung dieses Spionageklassikers diesem Veteranen des kalten Krieges gutgetan. Wo Alec Guinness seinerzeit (1979) noch mehr als fünf Stunden Zeit hatte, bekam Gary Oldman allerdings nur knapp zwei. Deshalb wurde aus einer epischen Romanverfilmung aber kein Actionfilm. Es sind noch immer die Charaktere, welche die komplexe Handlung und Geschichte treiben. Und die großartigen Darsteller. (ARD, WH)
Lars Fleischmann schreibt in der taz heute über Anthony Fantano, der das Ende des Diskurses über Musik beklagt. Das lese ich, um kurz danach an einer ganz anderen Stelle, an der ich es wirklich nicht erwartet habe, der FAZ, über einen wunderbaren Beitrag von Oliver Jungen zu stolpern, bei dem jeder Diskurs eigentlich überflüssig ist. (ARTE, Neu)
Sophie Linnenbaums „The Ordinaries“ spielt in einer Filmwelt, die strikt in Haupt- und Nebenfiguren unterteilt – bis jemand nicht mehr mitspielen will. Ein Beitrag von Tabea Venrath, Fluter.de. (ZDF)
Ein Fußballkrimi ist dieser Thriller von Philipp Kadelbach ganz und gar nicht. Ganz im Gegenteil, eigentlich. Der Ball an sich, kommt fast gar nicht ins Bild. Um so mehr aber eine „Industrie“, die im kleinen wie im ganz großen immer mehr Fäden in der Hand hat, von denen wir im sogenannten Sportjournalismus (bis auf ehrenwerte Ausnahmen) allerdings fast nichts erfahren. (ARD)
Wenn Sie sich an diesen Film noch aus ihrer Jugend erinnern, dann kann ich nur gratulieren! Sie haben das Rentenalter wahrscheinlich schon erreicht. Und wenn nicht, dann kann es jedenfalls nicht mehr lange dauern. Unter der Voraussetzung, dass die neue Bundesregierung mitspielt – und nicht vorher durch empathielose Politzombies aus dem Weltraum ersetzt wird. (ARTE, Neu)
3 Antworten