Über die Mediathekperlen

Dieser Blog ist jetzt schon fast zwei Jahre alt und existiert eigentlich nur, weil sein Autor 2018 das Fediverse für sich entdeckt hat. Dort habe ich zunächst auf Hubzilla, später dann Streams und Mastodon immer wieder einmal auch Beiträge über die öffentlich-rechtlichen Mediatheken geschrieben.
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Weil ich fand, dass Microblogging nicht wirklich die ideale Form für jemanden wie mich ist, der gerne auch mal mehr als 500 Zeichen braucht, um nur einen einzigen Gedanken zu formulieren, habe ich parallel auch im Beueler-Extradienst (für den ich 10 Jahre lang Webmaster war) veröffentlicht, was etwa für Mastodon zu lang gewesen ist… und die Beiträge dann als Links im Fediverse gepostet.

Tatsächlich hat Martin Böttger, der Herausgeber des Blogs aus Bonn, die „Mediathekperlen“ erfunden. Ich habe damals nur eine eigene Rubrik für seine Beiträge daraus gemacht und seit 2018 auch selbst dafür geschrieben.

Nun ist die Reichweite und Interaktion eines kleinen Blogs aber kaum mit der innerhalb eines (a)sozialen Netzwerkes zu vergleichen. Für einen Blog zu schreiben, war für mich der Kompromiss, der einzig meiner Totalverweigerung zur Teilnahme am algorithmisch-manipulierten Diskurs in den Datensilos von Zuckerberg, Dorsey (jetzt Musk) et al. geschuldet war.

Die Technik

Mit der Integration von Activity-Pub – einem Fediverse-Protokoll – in WordPress hat sich dieser Kompromiss grundlegend aufgelöst. Und weil ein solcherart ausgerüsteter Blog inzwischen als vollkommen eigenständiger Akteur in einem diversen und freien sozialen Netzwerk agieren kann, ergab es sich quasi von selbst, aus der Idee der „Mediathekperlen“ diesen Blog als Fediverse-Kanal zu bauen und dafür die Plattform zu nutzen, die ich seit fast 20 Jahren schon im Einsatz hatte.

Mein Programmkino im Fediverse

Es gibt hunderte Angebote allein im deutschsprachigen Internet, die sich generell oder sehr spezifisch mit Film, Fernsehen und Streaming befassen. Nur sehr wenige davon widmen sich aber ausschließlich den öffentlich-rechtlichen Mediatheken. Noch viel weniger trauen sich, tatsächlich subjektiv und willkürlich dort eine Selektion zu treffen und mit einer persönlichen Perspektive und Motivation über das Angebot oder einzelne Beiträge zu schreiben. Ich war das prätentiöse Kritiker:innentum leid. Ich wollte kein Produktmarketing vervielfältigen. Und was ich wirklich hasse, sind Spoiler, die sogar eigentlich lesenswerte Kritiken zu einem Ärgernis machen.

Weil ich aber ein Fan guten Fernsehens bin, und das (oft) völlig zu Recht kritisierte Angebot der öffentlich-rechtlichen Anstalten in den Mediatheken dort auch noch in haarsträubend liebloser Weise präsentiert wird, denke ich mir diesen Blog als meine ganz persönliche Ergänzung zu den, hauptsächlich bei der ARD, willkürlich zusammengeschusterten Begleittexten. Die programmbegleitenden Texte von ARTE und dem ZDF/3Sat sind häufig zwar (sehr viel) besser. Aber eben auch nur „Werbung“. Und das brauche ich nicht.

Im Grunde gibt dieser Blog wieder, was bei mir laufen würde, wäre diese Webseite mein eigenes kleines Programmkino im Fediverse. Was hier läuft, muss nicht allen gefallen. Aber für die wenigen, die das lesen, soll es sich wenigstens lohnen.

Der Herausgeber

Ich identifiziere mich wahlweise als Boomer oder Gen-X, je nachdem. Denn geboren wurde ich 1965 in Gelsenkirchen – in dem Jahr, in welchem Bob Dylan die Welt mit „Like a Rolling Stone“ für immer verändert hat. Danach war nichts mehr, wie es vorher war.

Ich war Bergmann in Gelsenkirchen und Dorsten, Taxifahrer und Einräumer in einem Essener Möbelhaus. Ich habe zwei Jahre auf dem Bau malocht und nebenbei auch für ca. 6 Wochen mal für die WAZ Lokalredaktion in Gelsenkirchen geschrieben. Eigentlich hatte ich immer mehrere Jobs zur gleichen Zeit. Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. Dann ziemlich vergeblich Kommunikationswissenschaft, BWL, Politik und Soziologie studiert. Seither arbeite ich inzwischen fast 33 Jahre für dasselbe Unternehmen in Dortmund. In unterschiedlichen Rollen, vielen unterschiedlichen Ländern, auf drei Kontinenten. Immer aber irgendwas mit IT.

Seit Mitte der 1980er immer mal wieder publizistisch und politisch aktiv, seit 1995 im Internet, seit 1998 mit einer ganzen Anzahl gescheiter(ter) Webseiten und Projekte, die es alle nicht mehr gibt.

Eigentlich ist das alles, was Sie über mich wissen müssen. Alles Weitere ergibt sich aus den Beiträgen. Denn wenn die nicht auch persönlich wären, dann würde ich sie nicht geschrieben haben.

Dieser Blog ist mein Hobby und soll auch mein letztes Projekt sein. Deshalb wird er noch mindestens so lange weitermachen, wie ich eine Tastatur bedienen kann und auf meiner Festplatte noch Filme liegen, über die ich noch nicht geschrieben habe – wenn ich sie dann überhaupt erst alle einmal gesehen haben werde.

Danke, dass Sie all das lesen mögen. Danke für das „Folgen“ dieses Kanals. Danke für all ihr Feedback, ihre Kommentare, das „Faven“ und das „Boosten“.

Nur dafür mach‘ ich das!

❤️ // Klaus

Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht am 14.08.2024. Permalink: https://nexxtpress.de/b/Yh9


Update am 10.03.2025

Ob wir es nun wollen oder nicht, fragt uns ja keine:r. Doch so wie es aussieht, sind die öffentlich-rechtlichen Mediatheken, kaum 10 Jahre alt, schon wieder ein Auslaufmodell:

Noch in diesem Monat wird das ZDF seine Mediathek einem Relaunch unterziehen – und zugleich ihren langjährigen Namen abschaffen. Es ist die größte Veränderung der Plattform seit über acht Jahren. Wie das ZDF in die Zukunft gehen will, schrieb Alexander Krei am 07.03.2025 für DWDL.

Nun ist das, für mich, sogar ziemlich nachvollziehbar. Warum noch den Sender und sein Streamingportal unterschiedlich behandeln, wenn doch längst das lineare Fernsehen mit dem (auch Live-) Streaming zusammengewachsen ist? Das „Zweite Deutsche Fernsehen“ ist längst überall gleichermaßen „smart“, dafür sorgen schon die Empfangsgeräte, auf denen die Art des Empfangs zwischen Internet, DVBT, Satellit oder Kabel kaum mehr zu unterscheiden ist.

Doch einen so starken Markennamen einfach so aufzugeben… weiß nicht, ob die Vögel auf dem Lerchenberg das zu Ende gedacht haben. Mir wird die „ZDF-Mediathek“ fehlen!

Irgendwann, nach der über-über-nächsten ÖRR-Reform, werden wir voraussichtlich ohnehin nur noch ein ÖRR-Portal kennen. Mit den Kanälen, die sich bis dahin noch haben retten können. Das muss nicht schlechter sein, als das, was wir heute haben. Wie das dann heißt, ist mir (fast) komplett egal. Viel wichtiger ist dann, was (noch) drin ist…

Danke fürs Einschalten!



  1. @mediathekperlen

    Danke für deinen Rückblick im Blog. Finde ich toll, wie viel Herzblut du in das Projekt steckst. Ich bin ebenfalls ein Fan der Mediatheken, und deine Tipps haben mir bisher immer gut gefallen. Tipp von mir: Es gibt auch viele gute Serien, die sich lohnen. Grade die, aus der skandinavischen Ecke.

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    1. Mediathekperlen

      Danke für deine lieben Worte! So ein Feedback bedeutet mir natürlich die Welt! ❤️ Was die Serien angeht, hast du natürlich recht! Aber da komme ich oft an meine Grenzen. Denn dafür sind jeweils mehrere Stunden Lebenszeit zu investieren… Selten schaffe ich das, solange sie noch in den Mediatheken verfügbar sind. Das sind dann meist Projekte, die ich herunterlade und in der Urlaubszeit weggucke, oder so. Ich würde mich aber über jeden Beitrag freuen, den ich veröffentlichen darf. Wenn du Lust hast, eine Kritik zu schreiben – und das gilt selbstverständlich für alle! – dann bringe ich das in den Blog! 👍

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  2. Martina

    Ich hab den Blog eben erst entdeckt, dank eines Tipps/Links aus dem Fediverse bzw. Mastodon. Bin auch gleich mal gefolgt :-). Vielen Dank für die vielen Tipps, die gut auch meinen Filmgeschmack treffen – und auch die Texte sind ein Vergnügen zu lesen.

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    1. Mediathekperlen

      Liebe Martina, du hast wahrscheinlich gar keine Vorstellung davon, wie sehr mich jeder einzelne Satz deines Kommentars freut!

      Danke dafür! ❤️

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  3. @mediathekperlen ganz herzlichen Dank für Deine Arbeit!

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    1. Mediathekperlen

      @supergrobi, meine Oma (Hamburg) hat immer gesagt: „Da nich‘ für!“ ❤️

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