Mediathekperlen
Denn das Leben ist zu kurz für schlechtes Fernsehen!
Hier finden Sie Gebloggtes von einem Mediathek-Junkie. Hauptsächlich Filme, wenige Serien, doch alles selbst (und oft mehrfach) gesehen. Deshalb sind die meisten Beiträge persönlich und wollen auch ganz und gar nicht „neutral“ sein. Der Autor ist nur Konsument und kein Kritiker.
Mehrheitlich ist das öffentlich-rechtlich, deshalb (fast) alles schon von unserer Haushaltsabgabe bezahlt. Wer, wie der Autor, einmal länger im Ausland unterwegs war, weiß: Das deutsche Fernsehen ist eigentlich viel besser als sein Ruf. Und auch wenn es manchmal tatsächlich eine Katastrophe ist, versuche ich hier täglich nach den Perlen zu tauchen.
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(28.09.2024)
„Es ist nur ein Hochhaus am Waldrand, doch man sieht den Menschen, die sich um Aufnahme in die Hausgemeinschaft bemühen, an, dass dies eine letzte zivilisierte Bastion in einer aus den Fugen geratenen Welt sein muss. Hier zu leben, abgeschirmt von einer gefahrvollen Umwelt, ist das Ziel.“ (RBB)
Maria Schrader ist fast auf den Tag genau so alt wie ich und als Schauspielerin seit mehr als drei Jahrzehnten wohlbekannt in der europäischen Theater- und Fernseh(film)welt. Das wir sie inzwischen ebenfalls als Regisseurin kennenlernen durften, mag auch ein Glücksfall für sie persönlich sein. In jedem Fall ist es unser Gewinn! (ARTE)
„Manchester, 2006: Nachdem Detective Chief Inspector Sam Tyler bei einem heiklen Einsatz einen Autounfall erlitten und das Bewusstsein verloren hat, wacht er plötzlich im Jahr 1973 wieder auf. Seinen Job kann er weitermachen, allerdings begleiten jetzt Schlaghosen, Koteletten und analoge Ermittlungstechniken seinen Alltag.“ (ARTE)
Dokumentarfilm: Hübsch, aber zu kurz angebunden – Der SWR würdigt das Waldeck-Festival 1964. (ARD)
Wirklich großartige Filme altern einfach anders. Ich glaube, auf diesen Konsens können wir uns einigen, wenn wir das Generationenmeisterwerk von Mike Nichols nach 57 Jahren wieder sehen. Eigentlich kann das Kino ja nicht wirklich lieben, wer diesen Film nie gesehen hat. (NDR)
Ist das Kunst, oder kann das weg? Ich bin der letzte, mich in eine solche Diskussion einzumischen. Ob eine Komödie, zumal eine deutsche, aber funktioniert, oder nicht, das merke ich selbst. Hier gelingt es mal ziemlich gut, dem Traum(a)schiff einen Spin zu geben, den wir so noch nicht gesehen haben. Schuld daran sind Elvis, Bowie & unter anderen, Sandra Hüller. (ZDF)
Ok, ich hätte da mal eine Frage: Ist das hier jetzt nur deshalb ein feministischer Action-Reißer, weil hier eine Frau „auf die Fresse kriegt“ und ebenso austeilt? Oder ist es nur eine weibliche Version der üblichen, männlichen Stereotypen, die wir schon seit Jahrzehnten kennen. Ganz ehrlich? Das ist mir völlig egal. Angelina Jolie macht es gut. Sehr gut. Ethan Hunt und Jason Bourne haben eine große Schwester. Ihr Name ist Salt. Evelyn Salt. (ZDF)
Ich bin ja selber einer. Habe die Achtziger überlebt und kann mich erinnern. Wer auch immer zu der Zeit im Ruhrgebiet unterwegs war, der/dem geht es bei diesem Film möglicherweise ganz ähnlich. Das passt hier schon ganz gut. Und… man(n) muss diese alten Männer einfach lieben… (MDR)
Die Definition einer „Mediathekperle“ ist einfach: Ein Stück im Fernsehen, das sie möglicherweise verpasst haben, weil sie nichts davon wussten, aber unbedingt sehen sollten. Wie diesen queeren englischen Dreiteiler mit Hugh Grant und Ben Wishaw. Nach einer wahren Geschichte. (One)
2004 in Hongkong wurde “Kung Fu Hustle” produziert. ZDFneo hatte ihn im Programm, in der ZDF-Mediathek nur noch eine Woche verfügbar. Die ganze asiatische Kampfkunst-Choreographie ist in meiner Jugend komplett an mir vorbeigelaufen, wg. Desinteresse. Hier dagegen hatte ich meinen Spaß. (ZDF)
Wenn Menschen sich an einem Abend drei Stunden Lebenszeit nehmen, um diese in einen Film zu investieren, dann ist das ein Zeichen für große Neugierde und/oder großes Vertrauen in die Filmemacher:innen. Bei mir war es eher letzteres. Also Tom Tykwer und die Wachowskis als Regisseur:innen, die mich allein schon genug interessiert haben, um mir diesen großen Film anzusehen.
Ein wirklich wichtiger Film, denn: „Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit.“ – Und wer, sich traut sie auszusprechen, wird bekämpft. Mit Keira Knightley, Ralph Fiennes und Rhys Ifans. (ZDF)
Ein Spielfilm über die Bürger:innenbewegung, die in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Bau einer atomaren Wiederaufbereitungsanlage in der bayerischen Oberpfalz verhindert hat. Ebenso ein Film über einen sozialdemokratischen Landrat, der nicht nur willens war, dazuzulernen, sondern auch Franz-Josef Strauß und der eigenen Partei die Stirn zu bieten. (ONE)
Kein Dokumentarfilm, kein Science-Fiction, kein Spielfilm, kein Märchen. Was wir hier haben, ist ein Hybrid. Agitprop-Kino. Und die Mission dieses Films ist es nicht weniger als die Welt zu retten. Doch ist das nicht unweigerlich zum Scheitern verurteilt, wenn kein Mensch ihn sieht? Bitte sehen Sie sich das an, erzählen Sie anderen davon! (BR)
7 Oscars, wow! Möglicherweise haben die Asiat*inn*en ein besseres Gespür für die Zukunft des Films? Schon bei “Parasite” kam mir dieser Gedanke. In diesem Fall ist er in den USA produziert worden. Was wäre dieses Land nur ohne seine Migrant*inn*en? Würde es existieren? Was, wenn der deutsche Trump an einer Mauer gescheitert wäre?
Am Anfang der Hacker-Kultur stand Deutschlands erster digitaler Bürgerrechtler: Wau Holland ist der Visionär einer demokratischen digitalen Kultur. 1981 gründete er mit einer Handvoll Mitstreitern den Chaos Computer Club (CCC), der durch spektakuläre Hacks und später durch Verstrickungen mit den Geheimdiensten weltbekannt wurde. (ARD)
Wenn Sie in einer Schule arbeiten (müssen), oder noch zu ihr gehen, weiß ich nicht, ob Sie darüber lachen wollen. Ich bin lange genug aus der Schule raus, um mich über „Eingeschlossene Gesellschaft“, von einem von Deutschlands vielleicht cleversten Filmregisseuren, Sönke Wortmann, amüsieren zu können. (ARD)
Ein Film, in dem kein einziges Wort fällt, der aber deshalb kein Stummfilm ist, sondern mit Geräuschen tatsächlich zu „berauschen“ vermag. Ein Film, der so klein ist, dass er über die wenigen Programmkinos und die Mitternachtseulen vor den TV Bildschirmen hinaus wohl kaum ein Publikum finden konnte, der aber so große, hinreißende Bilder fand, mit faszinierenden Gesichtern und Figuren eine wundervolle, zutiefst romantische Geschichte erzählt. (RBB)
Ein guter Indikator für den Wahrheitsgehalt eines Films welcher, zum Beispiel, die Arbeit von deutschen Geheimdiensten zum Gegenstand hat, ist darauf zu schauen, wer sich darüber beschwert. Und wenn die „Beschwerde“ etwa vom „Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland“ stammt, dann ist das ein Zeichen, dass der Film sich wirklich lohnt! (ONE)
Ob jetzt Krebs oder Alzheimer das größere Arschloch ist, möchte ich nicht entscheiden. Im Grunde meide ich beide, soweit ich es im Alltag denn verdrängen kann. Und dennoch habe ich mir angesehen, wie zwei alte Menschen, sowohl vom einen, wie vom anderen gezeichnet, sich in einem alten Winnebago auf die letzte Reise ihres Lebens machen. Mit Helen Mirren und Donald Sutherland. (3Sat)
Eine Zeitreise, 50 Jahre zurück in der Geschichte des Kinos. Als Filme noch Handwerk von echten Menschen waren. Sydney Pollack war einer der größten Handwerker des 70er Jahre Kinos und Robert Redford war sein Star. Dieser Film steht exemplarisch für ihre grandiose Zusammenarbeit und eine andere Zeit. (ARD)
Die Serie „I Am Earth“ ist ein Rap-Musical, dessen Heldin oft strauchelt, aber den Mut findet, das Krasseste zu sein, was es gibt: sie selbst. (ARTE, in Norwegisch, mit deutschen Untertiteln.)
Shadi ist 17 und will was erleben – nicht gerade einfach, wenn man als Frau im Iran aufwächst. Die Arte-Serie „Happiness“ erzählt von der iranischen Jugend als Roadtrip.
Mit „Liebe, D-Mark und Tod“ hat Cem Kaya eine Dokumentation über türkische Musik in Deutschland gedreht. Im Interview erzählt er, warum sie – trotz goldener Schallplatten – in der BRD kaum Beachtung fand.
Etwas, das mir bei vielen öffentlich-rechtlichen Reaktionen und Sendungen nachhaltig auf „den Sender“ geht, ist die Tatsache, dass viele sich herausnehmen, sozusagen vom Mai bis September eben genau das, einfach einzustellen. Sie bleiben weg vom Sender. Und wir bekommen statt neuem Material, eben Wiederholungen. Was dann auch nicht immer schlecht, doch eben „von gestern“ ist…