Mediathekperlen
Die Definition einer „Mediathekperle“ ist einfach: Ein Stück TV, dass sie möglicherweise verpasst haben, weil sie nichts davon wussten, aber unbedingt sehen sollten.
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Denzel Washington, Robert Zemeckis – „Flight“ (2012)
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„Im Flugzeug gibt es während starker Turbulenzen keine Atheisten“, soll Robert Lembke gesagt haben. Ich bin durchaus geneigt, dem großen Journalisten und Showmaster zuzustimmen. Ob ich, wenn ich wählen könnte, mich aber für Gottes Hand, oder die eines hochfunktionalen Alkoholikers im Cockpit entscheiden würde, möchte ich nicht vorhersagen müssen. (ARD)
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Christophe Gans – „Pakt der Wölfe“ (2001)
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„In dem Film geht es um Wölfe, französische Aristokraten, Geheimgesellschaften, Irokesen-Indianer, Kampfkünste, okkulte Zeremonien, heilige Pilze, Prahlhänse, inzestuöses Verlangen, politische Unterwanderung, tierische Geister, blutige Schlachtszenen und Bordelle. Das Einzige, was man nicht tun sollte, ist, diesen Film ernst zu nehmen. Seine Wurzeln liegen in traditionellen Monster-Sex-Fantasy-Filmen mit Spezialeffekten.“, schrieb Roger Ebert. (ARD)
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Bong Joon-ho – „Parasite“ (2019)
„Wenn man keinen Plan hat, dann kann auch nichts schiefgehen. Das heißt, du hast keine Vorstellung davon wie es sein müsste, also macht es nichts, wenn es anders wird. Auch wenn du jemanden umbringst oder dein Land verrätst. Am Ende ist das scheißegal.“ (Park Dong-ik) (ARD)
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Franz Rogowski, Sandra Hüller – „In den Gängen“ (2018)
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Auch ein profaner Großmarkt ist nicht vor der Magie des Kinos gefeit: Regisseur Thomas Stuber, Franz Rogowski, Sandra Hüller und einem kleinen Ensemble gelang 2018 ein großer Film über Liebe und Solidarität. – Nach einer Kurzgeschichte von Clemens Meyer. Eine Filmbesprechung von Hannes Wesselkämper, als Übernahme von Kinofenster.de.
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Jan Georg Schütte et al. – „Klassentreffen“ (2019)
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Dieser Schütte ist ein Genie. Auch wenn nicht jede seiner Improvisationsveranstaltungen gleichermaßen genial war. Doch seit „Klassentreffen“ bin ich sein ewiger Fan. Da verziehe ich ihm auch mal einen schwächeren Film. Am Ende ist er ja das ärmste Schwein, denn so abhängig von seinen Darstellerinnen ist kaum ein:e andere:r Regisseur:in. Hier haben alle gewonnen! (ARD)
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Roland Klick – „Supermarkt“ (1974)
3 Antworten
Es passiert nur selten, viel zu selten, wenn Sie mich fragen, dass mich ein Zufallstreffer aus einer Mediathek, zumal am frühen Sonntagmorgen, so packt, fasziniert, durchschüttelt und sprachlos zurücklässt, wie dieser Film von Roland Klick. (ARD)
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Juliette Binoche – „So wie du mich willst“ (2019)
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Sie dürfen das gerne auch anders sehen, doch ich halte Frau Binoche für die „größte“ europäische Darstellerin ihrer (meiner) Generation. Ich war erst 23, als ich mich unsterblich in sie verliebt habe und bin ihr seitdem treu geblieben. Somit ist das wohl eine der längsten Beziehungen meines Lebens. (ARD)
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Jane Campion, Holly Hunter – „Das Piano“ (1993)
5 Antworten
Diesen Film heute, über 30 Jahre später, erneut anzuschauen, bedeutet für mich, ihn auf eine neue Weise zu sehen. Denn ich bin nicht mehr der Mann, der ich Anfang der Neunziger gewesen bin. Ich habe viele Dinge erfahren, gesehen und gelernt, von denen ich damals noch nichts ahnen konnte. Und doch war mir damals schon…
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David Fincher – „Fight Club“ (1999)
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Ob Sie diesen Gewaltporno jetzt als Kultfilm feiern oder als fragwürdigen Kino-Exzess ablehnen, liegt ganz bei Ihnen. Regisseur Fincher war nie einer, der es uns im Kinosessel gemütlich machen wollte. Seit den 90ern ist er vielleicht etwas weniger kontrovers unterwegs. Als Chronik der Befindlichkeit der USA sind seine Filme bis heute relevant. (ZDF)
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Chloé Zhao – „The Rider“ (2017)
3 Antworten
Eigentlich hätte schon „The Rider“ den Oscar für den besten Film gewinnen müssen. Stattdessen bekam Chloé Zhao ihn erst drei Jahre später, für ihren Film „Nomadland“ (2020). Wenn Sie mich fragen, verdient! Doch „The Rider“ bleibt der eine Film, den ich niemals vergessen werde und den Sie nicht verpassen sollten. (3Sat)
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Franz Rogowski – „Lux – Krieger des Lichts“ (2017)
2 Antworten
Franz Rogowski ist ja längst ein Weltstar, nur haben das in Deutschland noch nicht alle gemerkt. Dabei hätten wir aber eigentlich nur etwas genauer hinschauen müssen, und es wäre uns längst vollkommen klar, dass dieser Mann nicht mehr aufzuhalten ist die ganze Welt zu erobern… (ARD)
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Lars Becker, Armin Rohde – „Heaven Can Wait“ (2024)
4 Antworten
Wenn Lars Becker und Armin Rohde zum Einschalten einladen, dann ist das gewöhnlich ein „Fernsehfilm der Woche“ im ZDF. Für mich ist es mehr als das. Weil es immer auch ein Programm-Highlight des ganzen Jahres ist, wenn es einen neuen Film von Becker gibt. Etwas, das so selten ist, ist kostbar. Es ist, ein Beweis,…
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Ridley Scott – „Thelma & Louise“ (1991)
Bei diesem Film versagt dem Mediathek-Chronisten das Wort. Und das nur, weil er ein Mann ist. Wie tief Ridley Scotts Roadmovie sich vor 34 Jahren in mein ewiges Kinogedächtnis eingebettet hat, lässt sich kaum ermessen. Ich habe die beiden Protagonistinnen geliebt wie Schwestern. (ARTE)
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Percy Adlon – „Out of Rosenheim“ (1987)
Es war, eine Woche lang, viel zu ruhig in diesem Blog. Diese Pause war weder geplant, noch war sie dem Programm geschuldet. Denn auch im Nachlauf der Oscar-Verleihung hätte sich der ein oder andere Beitrag ergeben. Weil das Leben aber eben nur selten nach Programm verläuft, gibt es diese Woche nur eine einzige Filmempfehlung von…
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Jean Reno – „22 Bullets“ (2010)
„L’Immortel“ – so lautet der französische Originaltitel dieser großen Mafia-Oper mit Jean Reno. Ich habe den Film erst 2024 zum ersten Mal gesehen. Und danach musste ich mich erst einmal sammeln. Denn er überwältigt. Er ist so traditionell, wie schnell. Modernes, moralisches und äußerst brutales Action-Kino aus Frankreich.
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Philip Koch — „Outside the Box“ (2017)
Ich habe in meinem Leben weit mehr Manager:innen professionell überlebt, als ich zählen kann. Darunter gab es auch die eine und den anderen, für die ein Film wie dieser durchaus ein Entwurf für eines ihrer präferierten Teambuilding-Szenarios hätte sein können. Allerdings war bei mir der Arschlochkoeffizient unter meinen Kolleg:innen nicht mal halb so groß. (ARTE)
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Viggo Mortensen, Mahershala Ali – „Green Book“ (2019)
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Ob ein Film einen Oscar gewonnen hat, und wenn ja, wie viele, interessiert mich in der Regel höchstens am Rande. Bei diesem Roadmovie interessierten die hervorragenden Schauspieler. Und für die lohnt sich dieser Trip durch den rassistischen Süden der USA wirklich. (ARD)
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Emily Beecham & Ben Whishaw – „Little Joe“ (2019)
Zwischen Valentinstag im Februar und Weltglückstag im März, einer dieser Filme, die dazu so beunruhigend perfekt passen, dass durchaus zu öffentlich-rechtlichen Konspirationstheorien Anlass gegeben wäre. Vielleicht kaufen sie besser keine Blumen? (ARD)
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