Jetzt mal ehrlich, gegen die kulturelle Wirksamkeit der katholischen Kirche kommt keine:r an. Selbst nüchterne Reporter:innen und Rundfunkratsvorsitzende kamen gestern kaum ohne eine Referenz zur Wahl des Papstes aus. Obwohl der Norden eigentlich ja eher protestantisch ist.

Bild: NDR/Arman Ahmadi
Unser Dank gilt Timo Niemeier, DWDL, der es tatsächlich geschafft hat, sich in das Konklave einzuschleichen und das Prozedere der Intendantenwahl beim NDR für uns livezutickern.
Wenn Sie mich fragen, dann sollten wir uns an diesem Standard orientieren. Also grundsätzlich Rundfunkratssitzungen vor Publikum – und wo technisch möglich auch online übertragen – durchzuführen. Denn es war eine lehrreiche Veranstaltung zu verfolgen, wie die drittgrößte Anstalt in der ARD sich ihren neuen Chef erwählt hat.
Doch kann es sein, dass tatsächlich keine:r der anwesenden Rundfunkrät:innen auch nur eine einzige Frage zu ARD-Aktuell gestellt hat? Schließlich ist das vermutlich der weitaus wesentlichste Beitrag des NDR zum Programm der ARD. Vielleicht habe ich das ja überlesen. Für mich stand das Durchstechen der Pläne der ARD-Programmdirektorin über die Zukunft der Tagesschau in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der kurz bevorstehenden Intendantenwahl in Hamburg.
*Konklave (Originaltitel Conclave) ist ein Thriller von Edward Berger und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris. In dem Film spielen unter anderem Ralph Fiennes, Stanley Tucci und John Lithgow Kardinäle aus verschiedenen Ländern, die bei einem Konklave zusammenkommen, um einen neuen Papst zu wählen. (Wikipedia, CC BY-SA 4.0)
Kontext:
Neuer NDR Intendant gewählt – Hendrik Lünenborg folgt im September auf Amtsinhaber Joachim Knuth, Pressemitteilung des NDR, 16.05.2025
„Die haben das gemacht wie beim Konklave in Rom“, Götz Hamann, Zeit-Online, € Paywall, 16.05.2025
„Tagesschau: Ist länger auch besser?“, von @ralfheimann, @altpapier, 15.05.2025
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