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Ein Ticker mit Nachrichten, Hinweisen, Kurzmeldungen, Fundstücken und Kommentaren für das Fediverse, die nicht immer mit dem Tagesprogramm in den ÖRR-Mediatheken, dafür aber um so mehr mit dem Programm im Mediathekperlen-Blog, TV von anderswo und wer weiß sonst was zu tun haben… Wenn Sie den @mediathekperlen folgen, aber diese Beiträge nicht sehen wollen, filtern Sie einfach #Kurzperlen aus ihrer Timeline.

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  • Zwei Drittel der Deutschen halten öffentlich-rechtlichen Rundfunk für unverzichtbar (WDR)

    Eine repräsentative Studie im Auftrag des WDR zeigt: Das Vertrauen in Medien in Deutschland ist wieder gewachsen. Als glaubwürdig gelten vor allem öffentlich-rechtliche Angebote. Und: Junge Menschen schätzen ihre Hauptinformationsquelle Soziale Medien mehrheitlich als nicht ausgewogen oder glaubwürdig ein.

    Bild: ©WDR/Annika Fußwinkel

    Das Vertrauen in Institutionen und Medien in Deutschland insgesamt war in den vergangenen Jahren schwankend – nun ist es wieder gestiegen. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Institution schenken mehr als die Hälfte der Deutschen Vertrauen (55 Prozent, plus 2 Prozentpunkte). Mit Blick auf Ost und West zeigt sich allerdings ein differenzierteres Bild: In Westdeutschland geben 58 Prozent der Befragten an, in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk großes oder sehr großes Vertrauen zu haben. In Ostdeutschland überwiegt die Skepsis. Hier sagen 41 Prozent, dass sie den Öffentlich-Rechtlichen vertrauen. 54 Prozent tun das nach eigenen Angaben nicht.

    „Es reicht nicht, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk Medium für viele ist, wir müssen Medium für alle sein. Das ist unser Auftrag. Und die Studie hilft den Redaktionen den Blick auf die zu werfen, die gegenwärtig Distanz zu uns halten“, so Jörg Schönenborn.

    Bei der letzten Befragung gab es für Institutionen und Medien deutliche Einbußen. Nun können Bundesverfassungsgericht (70 Prozent) und private Rundfunksender (26 Prozent) jeweils ein Plus von vier Prozentpunkten in Sachen Vertrauen verzeichnen. Bundestag (37 Prozent), Bundesregierung (29 Prozent) und politische Parteien (20 Prozent) konnten jeweils um zwei Prozentpunkte zulegen, wobei sie trotzdem auf den hinteren Plätzen landen. Auch hier sind die Vertrauenswerte im Osten größtenteils niedriger als im Westen.

    Quelle: Pressemitteilung, WDR, 12.05.2025
    Daten: PDF der Studienergebnisse, WDR, 12.05.2025
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  • Über die Kadaver der Kinos…

    Torsten Zarges schreibt bei DWDL über Netflix, das vor ein paar Tagen erst die Geschäftszahlen für das erste Quartal des Jahres (FAZ) vorgelegt hat. Wenn Sie Aktionär:in des kapitalistischen Streaming-Marktführers sind, kann ich nur gratulieren.

    Seine Theorie, das gemeinsame Kinoerlebnis sei ein Relikt, offenbare weniger die Realität als vielmehr Sarandos‘ Wunsch. „Er beschreibt die Welt, die er sich wünscht, eine Welt, in der wir alle zu Hause sitzen und Netflix schauen und die Kadaver der Multiplex-Kinos leer und verlassen dastehen wie Kulissen aus ‚Flucht vom Planet der Affen‘. Für Ted Sarandos ist das ein Traum zum Wohlfühlen. Es ist das Geschäftsmodell, für das er lebt.“ Für jeden in der Entertainment-Industrie, dem die Zukunft der Kinos am Herzen liege, sei es wichtig zu wissen, wer auf seiner Seite stehe und wer nicht.

    Torsten Zarges, DWDL, 09.05.2025

    Wenn Sie Abonnent:in bei Netflix sind, dann sollten Sie das lesen und mit ihrem Gewissen vereinbaren. – Die anderen Streamingplattformen sind nicht weniger schlimm, nur eben nicht so groß und deshalb so mächtig.

    Wenn Sie, statt dessen, so wie ich, Film- und Kinoliebhaber:in sind, dann haben Sie meine bedingungslose Solidarität und mein uneingeschränktes Mitgefühl.

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  • Über den Umgang mit der AfD im ÖRR (taz)

    Hut ab, vor Ann-Kathrin Leclere. Nicht nur dafür, dass die Frau die richtigen Fragen stellt, sie weiß auch, ganz anders als viele ihrer (@tazgetroete)-Kolleg:innen, was den Online-Journalismus von den Holzmedien grundlegend unterscheidet.

    Ich will es gleich verraten: Es ist nicht etwa die Geilheit nach möglichst vielen Klicks, sondern die Möglichkeit, Argumente und Fakten mit einer Quelle zu hinterlegen. Tim Berners-Lee wäre stolz auf Sie, da bin ich sicher. Ich bin jedenfalls dankbar.

    Niemand im öffentlich-rechtlichen Rundfunk muss der AfD eine Bühne bieten. Wann werden sich die Kol­le­g:in­nen endlich ihrer Verantwortung bewusst?

    Ann-Kathrin Leclere, taz, 10.05.2025

    Handlungsanweisung*: Sie wissen schon… Drucken Sie den Artikel ein paar tausendmal. Und dann werfen Sie das alles, nach und nach, vom Dach der Sendeanstalt ihrer Wahl…

    Fußnote >>

    * Der Autor macht darauf aufmerksam, dass eine solche Aktion für Sie persönlich – ganz unzweifelhaft – zivil und umweltrechtlich mehrfach strafbewehrt wäre! Bei diesem ironischen Aufruf handelt es sich – ganz unzweifelhaft – um Satire!

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  • Igor Levit über Margot Friedländer

    Der Mitschnitt der improvisierten und bewegenden Rede von @igorpianist während der Gala zum Deutschen Filmpreis, kurz nachdem er vom Tod seiner Freundin, Margot Friedländer erfahren hat, verdient es absolut, für sich zu stehen und gesehen und gehört zu werden. Es war ein besonderer Moment der Würdigung des Lebens einer ganz besonderen Frau. #NiemalsVergessen



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    Transkript der Rede von Igor Levit >>

    Meine Damen und Herren, liebe Freunde,

    es ist gerade ein bisschen schwer. Ich bin vor etwa 8 Minuten hinter die Bühne gegangen, mit dem Plan, über Filmmusik zu sprechen. Im Gang hinter die Bühne wurde ich von einer Nachricht regelrecht überrollt. Eine Nachricht von solcher Bedeutung — international und vor allen Dingen für dieses Land — dass sie jede Sekunde und eine Würdigung verdient.

    Es gibt Momente, die sind größer als der Preis. Größer als wir alle.

    Meine Damen und Herren, Margot Friedländer ist gestorben.

    Ich denke, vielleicht ist das einen kurzen Moment wert, dass wir alle in Stille aufstehen.

    Vielen Dank.

    Margot, dieses Wunder an Menschlichkeit. Diese so warmherzige, großzügige, unglaubliche Person. Dieser am Ende kleine Mensch, der zugleich der größte war, den man sich vorstellen konnte. Die mit einem Händedruck — ich bin sicher, vielen von uns, die ihr begegnet sind, die ihr zugehört haben — mit einem Händedruck ein Gefühl gab von Sinnhaftigkeit. Nicht immer von Optimismus, aber immer für Sinnhaftigkeit.

    Sie ist nicht mehr. Ich weiß gar nicht genau, wie ich jetzt weitermachen soll. Ich komme gleich dazu. Ich habe Margot vor, auf und hinter der Bühne erlebt. So viele Appelle, die sie an uns gerichtet hat — Appelle der Menschlichkeit. Mensch zu bleiben, immer im Kopf habend, was „Mensch“ eigentlich heißt. Das jiddische Mensch, der gute Mensch, der Mensch von Ehren.

    Und die Margot hinter der Bühne, die soviel, was in ihr war — auch soviel Enttäuschung — mit soviel unendlicher Stärke, nicht immer gezeigt hat. Weil sie uns Raum gab. Mehr noch, als ihr selbst. Sie war ein Wunder von Mensch.

    Vor Kurzem wurde ich gefragt: Was wird von so einem Menschen bleiben, wenn er nicht mehr ist? Die einzige Antwort, die mir einfiel, war: Das wird sich zeigen. Es wird sich zeigen, was von Margot Friedländer für uns alle bleibt. Es wird sich zeigen, ob ihre Appelle, ihre Worte, ihr Leben, ihre Vergangenheit dazu führen, dass wir nicht nur hier, in diesen Räumen, nicht nur da, wo es bequem ist, gemütlich, sich gut anhört, sich gut anfühlt, ihre Ziele formulieren. Sondern dass wir draußen, auf der Straße, im realen Leben, diese Ziele auch verfolgen. Und dass wir keine Angst haben, davor, auch mal dahinzugehen, wo es sehr weh tut.

    Ich habe hier irgendwo aufgeschrieben, geschrieben über Grauzonen, die fehlen, in so vielen Debatten. Das stimmt. Sie fehlen. Aber es gibt da die eine Ausnahme. Diese Ausnahme sollte in jedem Land, sollte vor allen Dingen in diesem Land gelten. Nicht nur im Rahmen der Gedenktage, 80 Jahre nach Kriegsende, 80 Jahre Befreiung, 80 Jahre Niederlage, nicht nur zu Gedenktagen an die Befreiung der Konzentrationslager. Sondern jeden einzelnen Tag.

    Gibt es keine Rechtfertigung!

    Und Opportunismus ist schon gar keine Rechtfertigung, auch nur einen einzigen Millimeter — in Sprache oder Tat, innerhalb oder außerhalb von Parlamenten — nicht einen Millimeter freiwillig jenen zu überlassen, die all das, wofür Margot Friedländer 103 Jahre lebte, zerstören wollen.

    Lassen Sie mich eines sagen. Nach so vielen Jahren — ich habe auch mehrfach mit ihr darüber gesprochen, sie hatte die Kraft nicht mehr, das zu formulieren — nach so vielen Jahren, wo die Feinde sich nicht mehr demaskieren müssen. Es ist an der Zeit, auch vor Kameras aufzuhören, von „der Partei“ zu sprechen. Sie heißt AfD. Und so sollte man sie auch nennen. Nicht Namen nicht nennen. Nennt sie, benennt sie. Und zeigt euch.

    Das ist gerade ein sehr großer Moment. Für alle, die Margot persönlich kannten, umso größer. Sie war ein großes Wunder. Ihre Existenz, ihr Leben, war eine Aufforderung, ihr gerecht zu werden.

    Ihre nun nicht mehr reale Existenz unter uns ist eine noch viel größere Aufforderung, ihr gerecht zu werden. Denn sonst bleibt nicht viel von ihr. Und das dürfen wir, das darf keiner von uns, der noch an Menschlichkeit glaubt, zulassen.

    Möge ihre Seele in Frieden ruhen.

    Igor Levit, Berlin, 09.05.2025 (editiert)
    Lesen Sie auch >>

    Mediathekperlen: Ich bin! Margot Friedländer (2023)

    Mediathekperlen: Margot Friedländer – „WDR-Lokalzeit-Münsterland“ (2025)

    ZDFheute: Große Trauer um Holocaust-Überlebende Friedländer, 09.05.2025

    ZDFheute: Margot Friedländer gestorben, Henriette de Maizière, 09.05.2025

    taz: Nachruf auf Margot Friedländer – „Sie wird fehlen“, Vincent Bruckmann, 10.05.2025

    SPIEGEL: Ein Wunder von Mensch, Susanne Beyer, 10.05.2025 (€)

    FAZ: „Ihr habt es in der Hand, dass das nicht wieder passiert“, Heike Schmoll, 10.05.2025

    ZEIT: Die Jahrhundertlichtgestalt, Christoph Amend, 10.05.2025 (€)

    Tagesspiegel: Igor Levit kämpft mit den Tränen, (DPA) 10.05.2025

    BpB: „Ich spreche für die, die nicht mehr sprechen können.“, 01.04.2022

  • Eine 30-Minuten-Recherche in den Tiefen der ARD-„Kultur“

    Martin Böttger hat das Organigramm der ARD-Kultur recherchiert. Auf Chef:innenlevel. Das hat genügt, um festzustellen, dass wir (fast) keine:n davon kennen. Wie aber, sind uns Leute eigentlich rechenschaftspflichtig, die wir nicht einmal kennen? Faktisch, wohl eigentlich gar nicht. Über sie richten nur Intendant:innen und Rundfunkrät:innen. „Wie eine Sekte…“

    Extradienst.net

    Matthias Dell/DLF hat es Monate später immer noch keine Ruhe gelassen. “Was wurde eigentlich aus der Causa Thilo Mischke?” (4 min, nur Audio, danke Frau Teichmann!) Warum? Weil seine Schlussfrage mit einem klaren Nein beantwortet werden muss: “Die Frage ist nur, ob die Affäre damit vorbei ist.” Nein, viele weitere werden folgen. Denn in den Anstalten merken die nichts…

    Martin Böttger, Beueler-Extradienst, 09.05.2025
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  • Rabbit-Hole: TikTok – die mächtigste App der Welt (ARTE)

    Rabbit-Holes sind Tik-Tok, YouTube und die ARTE-Mediathek gleichermaßen. Während ich erst gestern dem Verweis einer sehr vertrauenswürdigen Quelle nachgegangen bin, bin ich auch gleich mitten hineingestürzt. Und dieses Mal konnte ich tatsächlich sehr viel lernen. Denn TikTok kannte ich vorher nur als Thema der Schlagzeilen. Und auf eine eventuelle Nutzung kann ich nun wirklich auf alle Zeiten verzichten.

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  • Gefühlskiller Social Media (ARTE)

    Darüber war ich tatsächlich in der Vergangenheit eher irritiert. Doch es gibt einen sehr guten Grund für ÖRR Anstalten, mit ihren „Factuals“, also Dokumentarfilmen oder Magazinbeiträgen auch auf sozialen Netzwerken wie TikTok oder, wie in diesem Beispiel, YouTube vertreten zu sein. Denn dort erreichen diese die Menschen, in deren Leben „Fernsehen“ eigentlich schon gar nicht mehr existiert. Und mit Glück sehen diese dann auch diesen Film...

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  • Christian Bartels: „Wie ARD und ZDF ihre Mediatheken modernisieren“

    @chrbartels schrieb schon am 03.05. für Telepolis einen längeren Aufsatz über die ÖRR Mediatheken. Ich hätte ihn vermutlich nicht gefunden, hätte er sich nicht selbst im @altpapier zitiert. Und so beweist uns das wieder: Alles hängt mit allem zusammen. Mensch muss nur wissen, auf welches Medium es sich zu verlassen lohnt.

    Verlassen meint hier „Verlässlichkeit“. Und gerade in dem Zusammenhang habe ich bislang davon abgesehen, überhaupt noch auf Telepolis zu verweisen. Denn ob meine Links dort in 10 Jahren noch abrufbar sind, garantiert mir keine:r mehr. Zuletzt wohl Harald Neuber, sein Chefredakteur im Heise-Verlag. Doch das ist eine ganz andere Geschichte (Overton). Jedenfalls kommentiere ich dort ganz grundsätzlich niemals. Denn das Heise-Forum ist der Vorhof zur Hölle – diesseits von (A)Sozialen-Netzwerken, die nicht zum Fediverse gehören. Die sind dann die Hölle selbst.

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  • Washington Post – „Democracy Dies in Darkness“

    Diesen Werbespot der Washington Post habe ich während der Video-Recherche zu dem Spielberg-Film erst gefunden. Wahrscheinlich bin ich selber schuld, dass ich ihn noch nicht kannte. Schließlich aber sahen wir den Superbowl 2019 in Deutschland nicht mit den amerikanischen TV-Spots – die schon damals zu den teuersten der Welt gehörten.

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  • In eigener Sache…:

    Bild: Anonymous / NexxtPress / CC BY-ND 4.0

    Mal ganz ehrlich: Die Tatsache, dass die @mediathekperlen inzwischen mehr Follows im Fediverse haben, als in den größten Kinosaal Deutschlands passen würden, macht mich überaus demütig. Wie gerne ich euch zum Dank alle mal in die Lichtburg einladen würde, könnt ihr euch gar nicht vorstellen! Doch einen Wunsch hätte ich:

    Boykottiert die Multiplexe! Kündigt die Streamer! Vergesst die Mediatheken!

    Rettet die Kinos vor dem Kapital!

    Danke, Marianne Menze, für einfach alles!

  • Peer Schaders Hauptstadtstudio…

    Schader sollten Sie lesen. Denn während ÖRR Sender eigentlich lieber kein Fernsehen mehr sein wollen, sondern alles auf Streaming setzen, geht Amazon den Weg in die andere Richtung. Zwangsläufig kommen diese sich dabei in die Quere…: „Auf allen Kanälen: Amazons Ambitionen im deutschen TV-Markt“

    Während klassische Sender alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Marke ins Streaming-Zeitalter zu transferieren, muss Amazon den umgekehrten Weg gehen. Und könnte im Erfolgsfall die Grenzen zwischen linearem TV und Streaming, zwischen Content-Anbieter und Plattformbetreiber, zwischen Bezahl- und Werbefinanzierung weiter verschwimmen lassen.

    Der Prime-Kanal wäre dann kein Rückschritt ins Fernsehzeitalter. Sondern Vorbote einer TV-Zukunft, in der ein mit Geldbündeln wedelnder Neuling mit am Tisch sitzt, der nicht nur die Karten mitmischen will. Sondern auch den Job des Türstehers übernommen hat, der entscheidet, welche Inhalte die Zuschauer:innen überhaupt zu sehen kriegen.

    Quelle: Peer Schaders Hauptstadtstudio, 04.05.2025, DWDL
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  • ZDFinfo: „The True Story of Billie Eilish“ (2025)

    Ich habe die Doku eben gesehen. Inhaltlich eigentlich PR-Massenware. Das können wir durchaus beklagen. Doch weil Frau Eilish unter all den weiblichen Popstars der Gegenwart die eine wäre, die ich sofort adoptieren würde, weil ich ihre Musik und ihr Mindset mag, lohnt sich das Ansehen. Wenn Sie in Berlin, Köln oder Wien wohnen, gehen Sie hin, wenn sie spielt.

    Billie Eilish ist mehr als ein Popstar: Sie ist Künstlerin, Ikone und Spiegel einer Generation, die lieber echt ist als perfekt. Die US-amerikanische Singer-Songwriterin ist aktuell auf Europa-Tour und gibt im Mai vier Konzerte in Deutschland. Die ZDFinfo-Doku „The True Story of Billie Eilish“ von Sebastian Speidel steht ab sofort in Web und App des ZDF zur Verfügung.

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  • Die „Deepfake Diaries“ im ZDF

    Mehr oder weniger gelungene Reenacting-Geschichten kennen wir von ZDF schon lange. Und es ist kein Trend, der etwa am Sender festzumachen ist. Ganz grundsätzlich haben sich über Szenen oder ganze Episoden nachgespielte historische Ereignisse in einer speziellen Sorte Dokumentarfilm als Genrestandard etabliert. Und als Nächstes dann Deepfakes aus der KI?

    Das können wir gut finden, weil es die Leute anspricht, oder ablehnen, weil es in fast jeder Weise nicht mehr mit realen Personen oder Szenarien gemein hat, als was die Fantasie der Filmemacher:innen oder eine fantasierende KI dazu im Einzelfall gerade hergegeben hat.

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  • Lünenborg – Der neue für den NDR?

    Von einem Kandidaten der „zweiten Wahl“ zu reden, verbietet sich hier. Vor allem, weil so eine Beschreibung wertend wäre. Es ändert aber nichts daran, als das der Nominierung von Hendrik Lünenborg schon eine Intendantenwahl im NDR-Rundfunkrat vorausging, in welcher sich die Kandidatin des Verwaltungsrates allerdings nicht mit einer 2/3 Mehrheit durchsetzen konnte.

    Hendrik Lünenborg, Bild: NDR/Janis Röhlig

    Ein zentrales Thema von Hendrik Lünenborg ist der Dialog auf Augenhöhe. Er steht für die dialogorientierte Kommunikation mit Nutzer:innen. Mit kreativen, auch digitalen Angeboten spricht er Zielgruppen an, die vom NDR besser erreicht werden sollen. Dazu zählt vor allem die jüngere Generation. Und Hendrik Lünenborg kann Tempo: Das Landesfunkhaus Hamburg wurde unter seiner Leitung schnell zu einem crossmedialen Haus umgebaut und es wurden schlankere Führungsstrukturen etabliert. Erfolgreiche Reichweiten und innovative Formate, wie z. B. der TikTok-Kanal „What the Fact Hamburg“, sprechen für sich.

    Herr Lünenborg steht zudem seit vielen Jahren glaubwürdig für die Umsetzung des Auftrages des NDR ein und sieht darin einen wichtigen Baustein zum Erhalt unserer Demokratie. Und er steht für die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und verteidigt ihn entschieden gegen Angriffe auf die Pressefreiheit.“

    Quelle: Pressemitteilung des NDR, 28.04.2025
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  • Hier läuft etwas schief, ARD!

    Ich lese die @tazgetroete, sogar gegen Geld. Aber ich lese nicht alles. Und auch nicht ständig. Und deshalb bin ich dankbar für andere, hier @crossgolf_rebel, der mir den Link in die Timeline geschickt hat!

    Dirk Knipphals schlägt nicht gleich mit der Keule auf die Trommel, wie Stefan Maus noch vor ein paar Tagen. Doch der Ton ist ganz der gleiche:

    Was passiert hier? Eine schleichende Öffnung nach rechts? Die Vermutung kann man haben. Doch das ist es nicht nur. Tatsächlich kann man sich darüber hinaus längst fragen, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht ein unaufgearbeitetes Selbstverständnisproblem hat. (…)

    Was ihre Legitimation tatsächlich bedroht, ist nicht das bröckelnde „für alle“, sondern der Zynismus eines populistischen Programms.

    Dirk Knipphals, taz, 20.4.2025

    Word!

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  • Den stora älgvandringen (SVT)

    Das hat der Arzt mir verordnet: Wenn Sie mich über die Osterfeiertage nicht erreichen können, dann bin ich vermutlich gerade in Schweden… Elche zählen.



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  • „Meine Frau ist auch Brian!“

    Wegen Tanzverbot am Karfreitag: Die Bezirksregierung Arnsberg verbietet eine Wagner-Oper in Dortmund und ein feministisches Theaterstück in Bochum. Währenddessen läuft „Das Leben des Brian“ heute bereits im 12. Jahr in einem Bochumer Kino.



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    Martin Budich hat schon für Grund- und Freiheitsrechte gekämpft, da war Monty Python’s Flying Circus noch eine TV-Comedy Show in der BBC. Und weil er sich, sowenig wie die Pythons, mit den real existierenden Grenzen des Humors abfinden wollte, und vor allem, sein Leben lang für die Trennung von Kirche und Staat gekämpft hat, war es nur folgerichtig, dass Budich und Brian ihre Kräfte in diesem Kampf eines Tages bündeln würden.

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  • ARD: „Weniger Arbeit beim Gleichschalten“

    Im Nachlauf der furchtbaren ARD-Geburtstagsgala (NDR) und der „Klar“ (NDR/BR) Premiere ist die Abrechnung von Stefan Maus(*) wohl jene, die ich gerne selbst geschrieben hätte. Lesen Sie das ganze Stück. Drucken Sie es ein paar tausend Mal. Und dann werfen Sie das alles, nach und nach, vom Dach der Sendeanstalt ihrer Wahl…(**)

    „Dass die ARD ausgerechnet zur Feier ihres 75. Jubiläums einen Hallervorden-Sketch sendet, der gezielt Minderheiten diskriminiert, war kein Unfall, sondern steht symptomatisch für den Wandel innerhalb des Hauses. Betrachtet man die aktuelle Entwicklung in den Sendern der ARD, beschleicht einen das ungute Gefühl, dass die Entscheidungsträger langsam versuchen, schon mal ihre Karriere abzusichern für den Fall, dass die AfD an die Macht kommen sollte. So haben Weidel und Höcke dann weniger Arbeit beim Gleichschalten.“

    Stephan Maus, Stern.de, 17.04.2025 / via: @sabinalorenz@troet.cafe
    Fußnoten / Hinweis >>

    * Der „Stern“ ist ein 1948 von Henri Nannen gegründetes aktuelles Wochenmagazin von RTL Deutschland.

    ** Der Autor macht darauf aufmerksam, dass eine solche Aktion für Sie persönlich – ganz unzweifelhaft – zivil und umweltrechtlich mehrfach strafbewehrt wäre! Bei diesem ironischen Aufruf handelt es sich – ganz unzweifelhaft – um Satire!

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  • Der ARD-Vorsitzende im Interview

    Das Zitat eines Zitates dessen, was Florian Hager (HR), der amtierende Vorsitzende der ARD in einem Interview gesagt haben soll. Im Grunde, können Sie das ruhig glauben. Auch wenn es kaum zu glauben ist, weil der Mann mal das Richtige gesagt hat.

    Das Logo der ARD.
    Logo: ARD

    „Dass wir uns 2025 noch über Sparten- und Digitalkanäle unterhalten, obwohl wir vor einer Medienrevolution mit KI stehen, das finde ich zumindest interessant.“ Im Reformstaatsvertrag stehe nirgendwo auch nur ein Satz zu dem, „was eigentlich unsere Aufgabe und Rolle in der Zukunft sein soll“. Hager: „Für einen zukunftsweisenden Staatsvertrag hätte ich mehr erwartet, als zu sagen, wir streichen euch 16 Hörfunkprogramme und ihr sollt die Digitalkanäle neu ordnen.“

    Florian Hager im Interview mit EPD, zitiert bei DWDL, 17.04.2025
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  • Bitte folgen Sie mir unauffällig…!

    Vor gut vier Wochen habe ich in den Mediathekperlen die Rubrik „Kurzperlen“ erfunden. Und das hat so viel besser funktioniert, als ich eigentlich je hätte erwarten können…

    In der Tat, haben die kleinen Rants meinerseits, die Presseschnippsel und sonstigen bunten Fundstücke so viel höhere Klickraten im Blog, als der eigentliche Inhalt an dem (oft) mein Herz sehr viel mehr hängt. Der ist daneben fast zu kurz gekommen. Und weil auch nicht alle Leser:innen die Vermischung der Programme gleichermaßen schätzen, wurde es Zeit für eine Trennung.

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  • Liebe ARD…

    Damit ihr eure Castingagent:innen nicht tatenlos darauf warten lassen müsst, bis ihr eure neuen Prozesse schön auf all die Flipcharts für all die Rundfunkrät:innen eurer zahlreichen Instanzen gemalt habt, hier eine Abkürzung:

    Weiße Männer beim Fernsehen
    Bild: Getty Images / Unsplash+

    Ich habe mehr als zweimal etwas Intelligentes über Filme und Medien geschrieben, mein Blog hat 1240 Follower:innen und ich bin seit 22 Jahren mit derselben Frau zusammen

    Deshalb stelle ich mich selbst als Moderator für TTT zur Verfügung, wenn ihr dann doch unbedingt wieder einen weißen CIS-Mann dort vor die Kamera stellen müsst.

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  • RBB-Rundfunkrat: „Ringen mit der Polykrise“

    Logo: RBB

    Das ist gestern Nachmittag schon reingekommen: Ein Bericht von der Sitzung des RBB-Rundfunkrates am 11.04.2025 in Berlin, von @JanaBallweber.

    „Ich saß am Freitagabend viereinhalb Stunden im RBB-Rundfunkrat und holy shit brennt es in diesem Laden lichterloh…“

    Berlin (KNA) – Wenn es in der Weltpolitik wieder einmal drunter und drüber geht, es an allen Ecken und Enden knirscht und die Verantwortlichen gar nicht wissen, welche losen Fäden sie zuerst wieder aufwickeln sollen, dann spricht man von einer Polykrise…

    https://www.newsroom.de/news/aktuelle-meldungen/vermischtes-3/rbb-ringen-mit-der-polykrise-971227/
    Via: @JanaBallweber >>
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  • Die ARD-Akzeptanzstudie 2025

    Über diese Zahlen können wir ja mal einen Moment nachdenken. Ich finde, sie sind es wert. In jedem Fall sind sie weitaus interessanter als Einschaltquoten in der werberelevanten Zielgruppe…

    Ein Projektteam der ARD-Forschungskommission hat die Ergebnisse der aktuellen ARD-Akzeptanzstudie vorgestellt. Mit der Durchführung dieser repräsentativen Studie wurde das Marktforschungsinstitut GIM beauftragt. Die Ergebnisse dieser Stichprobe lassen treffende Rückschlüsse auf die Gesamtheit der Bevölkerung zu. Die ARD-Akzeptanzstudie wird alle zwei Jahre erhoben. Es geht darin unter anderem darum, welchen gesellschaftlichen Wert die Menschen der ARD zurechnen, und wie hoch die Akzeptanz der ARD-Produkte bei den Menschen ist.

    Quelle: ARD Pressemitteilung, 10.04.2025

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  • Kapitalismus killt das Fernsehen…

    Oder: Warum der Mediathekperlen-Blog jetzt eine neue „Anticorporate-Identity“ trägt.

    Die Überschrift ist erstmal eine These, die ich in bierseliger und gleichermaßen geselliger Runde mit Kolleg:innen in den Raum gestellt habe. Gemeint habe ich damit die Bewertung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens nach kapitalistischen Kriterien wie Marktanteil oder Einschaltquote. Insbesondere dort, wo keine kapital-getriebene Werbung im Umfeld existiert.

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  • Habt ein bestmögliches Wochenende!

    Das schönste #FediverseFundstück in dieser Woche:

    Post by @Sebastian@Pertsch.social
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    Besondere Grüße und Dank gehen an @sebastian, @3sat und #ARTE. Ich mache den Bums hier jetzt zu und gehe in den Garten! Hab‘ gerade keine Lust mehr auf noch mehr Fernsehen. Wir lesen uns morgen wieder… oder Montag.

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