Ich stecke natürlich nicht drin, in der Nominierungskommission für den Grimme-Preis…

Bild: Maximilian von Lachner/ZDF
Immerhin wird die, angeblich kulturell bedeutsamste Auszeichnung für Film- & Fernsehschaffende schon länger verliehen, als ich alt bin. Einige der diesjährig preisgekrönten Sendungen in der Kategorie „Fiktion“ habe ich sogar gesehen. Und, ja, mit „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ und „Die Zweiflers“ hat es immerhin zwei ARD-Serien-Produktionen „getroffen“, die auch als „Mediathekperlen“ in diesem Blog erwähnt werden.
Die Preisträger:innen in der Kategorie „Fiktion“
- „Angemessen Angry“ (Studio Zentral für RTL/RTL+)
- „Die Zweiflers“ (Turbokultur für ARD Degeto/hr)
- „Festmachen“ (Leitwolf Filmproduktion für NDR)
- „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ (Sperl Film- und Fernsehproduktion/X-Filme Creative Pool für ARD Degeto/rbb/SWR/hr)
- „Uncivilized“ (Cocktailfilms, Kollektiv Zwo für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel).
Doch die völlige Abwesenheit von Fernsehfilmen irritiert mich enorm. Steht es tatsächlich so schlecht um den Film im TV? Steckt das Talent und das Geld nur noch in Mehrteilern? Werden in Deutschland denn keine preiswürdigen Filme mehr gemacht? Das Grimme-Institut sieht diese Tendenz schon seit Jahren.
Ich denke, hier haben vor allem die öffentlich-rechtlichen Fernsehveranstalter:innen, viel mehr noch als die Grimme-Nominierungskommission, jede Menge Hausaufgaben zu erledigen. Ich verstehe die Strategie, das Publikum über Serien länger vor dem Bildschirm zu fesseln. Doch ist der Wunsch, ausgerechnet mit Netflix und seinen kommerziellen Geschwistern zu konkurrieren, auch ein Wunsch nach dem Tode des Fernsehens. Und das können und dürfen sie nicht wollen.
Die 18 vergebenen Grimmepreise – Grimme Institut, Marl, 06.03.2025
Die Aufzeichnung der Preisverleihung vom 04.04.2025 – in der @3sat Mediathek
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