Die ARD-Akzeptanzstudie 2025

Über diese Zahlen können wir ja mal einen Moment nachdenken. Ich finde, sie sind es wert. In jedem Fall sind sie weitaus interessanter als Einschaltquoten in der werberelevanten Zielgruppe…

Ein Projektteam der ARD-Forschungskommission hat die Ergebnisse der aktuellen ARD-Akzeptanzstudie vorgestellt. Mit der Durchführung dieser repräsentativen Studie wurde das Marktforschungsinstitut GIM beauftragt. Die Ergebnisse dieser Stichprobe lassen treffende Rückschlüsse auf die Gesamtheit der Bevölkerung zu. Die ARD-Akzeptanzstudie wird alle zwei Jahre erhoben. Es geht darin unter anderem darum, welchen gesellschaftlichen Wert die Menschen der ARD zurechnen, und wie hoch die Akzeptanz der ARD-Produkte bei den Menschen ist.

Quelle: ARD Pressemitteilung, 10.04.2025

Leider gibt es auf den uns zugänglichen Quellen wie der ARD-Unternehmenswebseite keine weiteren Erklärungen zu den gestellten Fragen, bzw. dem Fragenkatalog als solchem. Dabei ist aber das Design einer Befragung maßgeblich für die Qualität der Antworten. So habe ich es vor langer Zeit gelernt.

Da hier wiederholt vom „ARD-Verbund“ die Rede ist, schließe ich, dass es nicht nur um den TV-Kanal, genannt „Das Erste“ geht, sondern über alle Kanäle der ARD, inklusive der Landesrundfunkanstalten. Vermutlich sind auch deren Radioprogramme, sowie die, über die ARD-Mediathek herausgehenden Online-Angebote, wie etwa Tagesschau.de oder Sportschau.de ebenfalls ein Teil der Studie.

Diese Fragen sind mir zum Verständnis der Ergebnisse einfach zu wichtig, als dass ich mich mit dem mageren „Powerpoint“ dazu abspeisen lassen würde – wäre ich in verantwortlicher Funktion. Das bin ich aber nicht. Wahrscheinlich sollte ich glücklich darüber sein.

Alarmierend ist das, was in der Pressemitteilung steht, auf der hübschen Zahlenfolie aber gar nicht auftaucht – wenn Sie zu denen gehören, die im Internet nur da klicken, wo es bunt ist und nicht auf Links, die Sie zum mühsamen „Weiterlesen..“ auffordern, dann kriegen Sie das ja auch hier gar nicht mit:

Weniger als die Hälfte der Menschen fühlt sich repräsentiert

Die ARD-Akzeptanzstudie zeigt außerdem, dass sich weniger als die Hälfte der Menschen in den Angeboten der ARD repräsentiert sehen („gibt Menschen wie mir eine Stimme“ 44%, +4 Prozentpunkte). Dabei gibt es einen Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland: Während im Osten die Zustimmung bei dieser Frage von einem niedrigen Niveau kommend erheblich gestiegen ist, (42%, +13 Prozentpunkte), bleibt sie im Westen auf stabilem Niveau (44%, +2 Prozentpunkte).

Quelle: ARD Pressemitteilung, 10.04.2025

Hier finden wir viel mehr Gründe nachzufragen und ernsthaft besorgt zu sein, als in den durchaus beeindruckenden Tagesreichweiten oder Wertschätzungskennziffern. Auch die gestern erst, an anderer Stelle in diesem Blog, thematisierten Einschaltquoten sagen ja nichts darüber aus, wie viel von dem, was die Menschen sehen (oder hören) eigentlich mit ihrem Leben, ihrer Wirklichkeit zu tun hat.

Doch wo kommen diese Zahlen her? Wie korrespondieren sie miteinander? Wie bedingen sie sich? Wie lässt sich herleiten, dass weit mehr als die Hälfte der Menschen sich vom größten öffentlich-rechtlichen Senderverbund nicht (mehr) repräsentiert sehen…? Dann schauen wir nochmal auf die „Demokratiezufriedenheit“… und fragen uns, ob es da etwa einen Zusammenhang gibt. Denn das ist tatsächlich existenzbedrohend.

Nicht nur für die ARD!


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  1. Avatar von Truls
    Truls

    @mediathekperlen Ich muss sagen, meine persönliche Wertschätzung der ARD und des @ZDF hat sich massiv verschlechtert, seit dem dort hauptsächlich Faschisten und Nazis ihre Lügen unwidersprochen verbreiten dürfen, und die Millionen von anständigen Menschen die für demokratische Grundwerte und Menschenrechte auf die Straße gegangen sind, mehr oder weniger totgeschwiegen wurden.

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    1. Avatar von rhrwllnrtr :mastodon:
      rhrwllnrtr :mastodon:

      @truls46 @mediathekperlen @ZDF Treffer, versenkt! Der Analyse und Kritik schließe ich mich in jeder Hinsicht an! Nie, jedenfalls in jüngerer Geschichte, waren mehr Menschen auf der Straße. Im "Rundfunk" fanden all diese aber einfach nicht statt.

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