Lieblingsfilme
Kennen Sie das? Wenn Sie das erste Mal irgendwo zu Besuch sind und zuallererst die Plattensammlung, das Bücherregal oder die Film-Kollektion betrachten, um herauszufinden, wie Ihr:e Gastgeber:innen im allgemeinen soziokulturell so drauf sind. Ich jedenfalls, bin einer von jenen, die das gut kennen und sich genau so benehmen. „Sage mir, was du gerne siehst, und ich sage dir, wer du bist.“ 😉
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Arthur Penn, Dustin Hoffman – „Little Big Man“ (1970)
4 Antworten
Ein Western? Ein episches Drama? Eine beißende Satire? Die Dekonstruktion des amerikanischen Mythos? Ein antirassistisches Manifest? Ach, machen Sie doch daraus, was immer Sie wollen. Mir egal! Mit Sicherheit war dieser Film einer der wichtigsten, meines Lebens. (ARTE)
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Robert Redford – „Die drei Tage des Condors“ (1975)
15 Antworten
Eine Zeitreise, 50 Jahre zurück in der Geschichte des Kinos. Als Filme noch Handwerk von echten Menschen waren. Sydney Pollack war einer der größten Handwerker des 70er Jahre Kinos und Robert Redford war sein Star. Dieser Film steht exemplarisch für ihre grandiose Zusammenarbeit und eine andere Zeit. (ARD)
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Robert Rodriguez – „El Mariachi“ (1992)
4 Antworten
Filme wie diesen, gibt es etwa einmal in hundert Jahren. Das sagt meine ganz eigene Statistik. Auch weil es in meiner Lebenszeit keinen zweiten gab, wie diesen. Für Robert Rodriguez wurde die Saga über den Gitarristen der Beginn einer sagenhaften Karriere und der Film zu seinem eigenen Mythos.
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Terry Gilliam – „Time Bandits“ (1981)
3 Antworten
Die Kritik hat mit diesem Meisterwerk der Phantasie damals nicht viel anfangen können. Doch das hat niemanden von uns davon abgehalten, diesen Film lebenslänglich zu lieben. Und jede:r von uns hat eine andere Geschichte darüber. Für mich ist er vermutlich eines der größten Geschenke, das ARTE uns machen konnte. (ARTE)
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Charlie Chaplin (1889 – 1977)
7 Antworten
Die Welt braucht Charlie Chaplin. Vielleicht mehr denn je. Für mich ist er noch immer das größte Genie in der Geschichte des Weltkinos. Sorry, Orson Welles, Stanley Kubrick, Steven Spielberg, Tom Tykwer… alle, die nach ihm gekommen sind, mussten sich an ihm messen lassen. Und lernen. Gute Gelegenheit dazu bietet ARTE in einer Retrospektive mit…
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Bill Forsyth — „Local Hero“ (1983)
5 Antworten
Ein Film aus einer anderen Zeit. Ein Märchen. Über einen Oligarchen, dem es noch genug war, die Sterne nur zu beobachten – statt Raketen zum Mars zu schicken. In Schottland. Vielleicht der schönste Film, den Sie dieses Jahr gesehen haben werden. Mit Sicherheit ein lebenslänglicher Lieblingsfilm. (ARD, WH)
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John Le Carré – „Dame, König, As, Spion“ (2011)
5 Antworten
Einer wie George Smiley war 2011 eigentlich schon lange aus der Zeit gefallen. Und so hat die behutsame Modernisierung dieses Spionageklassikers diesem Veteranen des kalten Krieges gutgetan. Wo Alec Guinness seinerzeit (1979) noch mehr als fünf Stunden Zeit hatte, bekam Gary Oldman allerdings nur knapp zwei. Deshalb wurde aus einer epischen Romanverfilmung aber kein Actionfilm.…
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Éric Toledano, Olivier Nakache – „Alles außer gewöhnlich“ (2019)
7 Antworten
Wetten, dass Sie Toledano / Nakache kennen? Vielleicht haben Sie sich die Namen nicht gemerkt, doch ihren Blockbuster „Ziemlich beste Freunde“ (2011) haben Sie sicher gesehen. Oft wiederholt und inzwischen wohl so etwas wie ein „Klassiker“ der Tragikomödien. Schon seit 2005 arbeiten die beiden Franzosen gemeinsam an ihrem ganz großen Thema: Menschen, die wir sonst…
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Brian De Palma – „The Untouchables“ (1987)
2 Antworten
Mehr (männliche) Star-Power geht eigentlich nicht: Kevin Costner, Sean Connery, Andy García und Robert De Niro in einem Film von Brian De Palma. Im Kanon der ganz großen Mafia-Filme hat dieser 1987 ganz eigene Maßstäbe gesetzt, die bis heute ziemlich unerreicht geblieben sind. Ganz, ganz großes Kino! (ARD)
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Wolfgang Becker – „Das Leben ist eine Baustelle“ (1997)
3 Antworten
Es ist es immer schön, diesen Film wiederzusehen. Eine Zeitreise, für die, die alt genug sind, sich zu erinnern. Und ein wilder Trip für die, deren Eltern damals nächtelang durch die Straßen der gerade eben wieder „Hauptstadt“ gerannt sind, um sich zu verlieben… so, liebe Kinder, hat das damals funktioniert… vor Tinder und dem Internet.…
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Lasse Hallström – „Schiffsmeldungen“ (2002)
Der Schwede hatte eine Hand für die Literatur. Für große Erzählungen. Romane, die auf der Leinwand ein ganz eigenes Leben bekamen. Geschichten von Menschen, die den großen Fragen des Lebens gefolgt sind. Wer bist du? Warum bist du hier? Was macht das mit dir? (ARD, Neu)
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Hände weg von Grönland! – „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ (1997)
8 Antworten
Eigentlich könnte ich hier wieder einen meiner schlechten Scherze über die Sensibilität der ARD Programmplanung und die Jahreszeiten machen. An dieser Stelle wären diese aber wohl deplatziert. Denn angesichts des missratenen Ausflugs der amerikanischen Vizepräsidentenfamilie ist der Film geradezu hochaktuell. Mr. Vance hatte einen Auftrag. Aber sicher kein Gespür für Grönland. (ARD)
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Robert Redford – „Ein Gauner & Gentleman“ (2018)
Ich habe jede Minute genossen. Ein klassisches Hollywood-Gentleman-Gangster-Movie. Hier geht es nicht um Action, sondern um die Actors – die Schauspieler:innen. Regisseur und Autor David Lowery hat sie in das Zentrum seines Films gestellt, der – glauben sie es, oder nicht – tatsächlich auf einer wahren Geschichte beruht. (ARD, WH)
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Bong Joon-ho – „Parasite“ (2019)
„Wenn man keinen Plan hat, dann kann auch nichts schiefgehen. Das heißt, du hast keine Vorstellung davon wie es sein müsste, also macht es nichts, wenn es anders wird. Auch wenn du jemanden umbringst oder dein Land verrätst. Am Ende ist das scheißegal.“ (Park Dong-ik) (ARD)
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Franz Rogowski, Sandra Hüller – „In den Gängen“ (2018)
5 Antworten
Auch ein profaner Großmarkt ist nicht vor der Magie des Kinos gefeit: Regisseur Thomas Stuber, Franz Rogowski, Sandra Hüller und einem kleinen Ensemble gelang 2018 ein großer Film über Liebe und Solidarität. – Nach einer Kurzgeschichte von Clemens Meyer. Eine Filmbesprechung von Hannes Wesselkämper, als Übernahme von Kinofenster.de.
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Jan Georg Schütte et al. – „Klassentreffen“ (2019)
3 Antworten
Dieser Schütte ist ein Genie. Auch wenn nicht jede seiner Improvisationsveranstaltungen gleichermaßen genial war. Doch seit „Klassentreffen“ bin ich sein ewiger Fan. Da verziehe ich ihm auch mal einen schwächeren Film. Am Ende ist er ja das ärmste Schwein, denn so abhängig von seinen Darstellerinnen ist kaum ein:e andere:r Regisseur:in. Hier haben alle gewonnen! (ARD)
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Jane Campion, Holly Hunter – „Das Piano“ (1993)
5 Antworten
Diesen Film heute, über 30 Jahre später, erneut anzuschauen, bedeutet für mich, ihn auf eine neue Weise zu sehen. Denn ich bin nicht mehr der Mann, der ich Anfang der Neunziger gewesen bin. Ich habe viele Dinge erfahren, gesehen und gelernt, von denen ich damals noch nichts ahnen konnte. Und doch war mir damals schon…
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Chloé Zhao – „The Rider“ (2017)
3 Antworten
Eigentlich hätte schon „The Rider“ den Oscar für den besten Film gewinnen müssen. Stattdessen bekam Chloé Zhao ihn erst drei Jahre später, für ihren Film „Nomadland“ (2020). Wenn Sie mich fragen, verdient! Doch „The Rider“ bleibt der eine Film, den ich niemals vergessen werde und den Sie nicht verpassen sollten. (3Sat)
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Franz Rogowski – „Lux – Krieger des Lichts“ (2017)
2 Antworten
Franz Rogowski ist ja längst ein Weltstar, nur haben das in Deutschland noch nicht alle gemerkt. Dabei hätten wir aber eigentlich nur etwas genauer hinschauen müssen, und es wäre uns längst vollkommen klar, dass dieser Mann nicht mehr aufzuhalten ist die ganze Welt zu erobern… (ARD)
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Ridley Scott – „Thelma & Louise“ (1991)
Bei diesem Film versagt dem Mediathek-Chronisten das Wort. Und das nur, weil er ein Mann ist. Wie tief Ridley Scotts Roadmovie sich vor 34 Jahren in mein ewiges Kinogedächtnis eingebettet hat, lässt sich kaum ermessen. Ich habe die beiden Protagonistinnen geliebt wie Schwestern. (ARTE)
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Percy Adlon – „Out of Rosenheim“ (1987)
Es war, eine Woche lang, viel zu ruhig in diesem Blog. Diese Pause war weder geplant, noch war sie dem Programm geschuldet. Denn auch im Nachlauf der Oscar-Verleihung hätte sich der ein oder andere Beitrag ergeben. Weil das Leben aber eben nur selten nach Programm verläuft, gibt es diese Woche nur eine einzige Filmempfehlung von…
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Joachim Król, Paula Beer – „Pampa Blues“ (2015)
Hier befinden wir uns auf sicherem Territorium. Ein Freitagabend ARD-Degeto Film. Das sind die mit Happy-End-Garantie. Weil es auch es das TV-Debüt der jungen Paula Beer ist und weil Joachim Król hier einmal mehr ganz bei sich war, ist es auch ein Lieblingsfilm. (ARD)
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Tom Tykwer – „Lola rennt“ (1998)
3 Antworten
Tykwer war das verdammt größte Genie des Planeten, als er den Film gegen Ende des letzten Jahrtausends abgeliefert hat. An dem würde er, für den Rest seines Lebens und auf ewig gemessen werden. Und für die Potente hätte ich, ohne zu überlegen, meine damals vielversprechende Karriere als Taxifahrer sofort an den Nagel gehängt…
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John Badham – „Das fliegende Auge“ (1983)
Dieser Film ist seiner Natur nach erst mal ein vorzüglicher Actionstreifen – und eine im Kino zu seiner Zeit enorm erfolgreiche Warnung vor dem Überwachungsstaat. Erinnern wir uns: 1983 war in Deutschland das Jahr des massenhaften Protestes gegen die Volkszählung und eines wegweisenden Urteils des Bundesverfassungsgerichts um das „Recht auf informationelle Selbstbestimmung“. (ZDF)
3 Antworten