Mediathekperlen
Die Definition einer „Mediathekperle“ ist einfach: Ein Stück TV, dass sie möglicherweise verpasst haben, weil sie nichts davon wussten, aber unbedingt sehen sollten.
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Jan Georg Schütte et al. – „Klassentreffen“ (2019)
Dieser Schütte ist ein Genie. Auch wenn nicht jede seiner Improvisationsveranstaltungen gleichermaßen genial war. Doch seit „Klassentreffen“ bin ich sein ewiger Fan. Da verziehe ich ihm auch mal einen schwächeren Film. Am Ende ist er ja das ärmste Schwein, denn so abhängig von seinen Darstellerinnen ist kaum ein:e andere:r Regisseur:in. Hier haben alle gewonnen! (ARD)
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Juliette Binoche – „So wie du mich willst“ (2019)
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Sie dürfen das gerne auch anders sehen, doch ich halte Frau Binoche für die „größte“ europäische Darstellerin ihrer (meiner) Generation. Ich war erst 23, als ich mich unsterblich in sie verliebt habe und bin ihr seitdem treu geblieben. Somit ist das wohl eine der längsten Beziehungen meines Lebens. (ARD)
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Jane Campion, Holly Hunter – „Das Piano“ (1993)
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Diesen Film heute, über 30 Jahre später, erneut anzuschauen, bedeutet für mich, ihn auf eine neue Weise zu sehen. Denn ich bin nicht mehr der Mann, der ich Anfang der Neunziger gewesen bin. Ich habe viele Dinge erfahren, gesehen und gelernt, von denen ich damals noch nichts ahnen konnte. Und doch war mir damals schon…
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David Fincher – „Fight Club“ (1999)
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Ob Sie diesen Gewaltporno jetzt als Kultfilm feiern oder als fragwürdigen Kino-Exzess ablehnen, liegt ganz bei Ihnen. Regisseur Fincher war nie einer, der es uns im Kinosessel gemütlich machen wollte. Seit den 90ern ist er vielleicht etwas weniger kontrovers unterwegs. Als Chronik der Befindlichkeit der USA sind seine Filme bis heute relevant. (ZDF)
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Chloé Zhao – „The Rider“ (2017)
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Eigentlich hätte schon „The Rider“ den Oscar für den besten Film gewinnen müssen. Stattdessen bekam Chloé Zhao ihn erst drei Jahre später, für ihren Film „Nomadland“ (2020). Wenn Sie mich fragen, verdient! Doch „The Rider“ bleibt der eine Film, den ich niemals vergessen werde und den Sie nicht verpassen sollten. (3Sat)
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Franz Rogowski – „Lux – Krieger des Lichts“ (2017)
2 Antworten
Franz Rogowski ist ja längst ein Weltstar, nur haben das in Deutschland noch nicht alle gemerkt. Dabei hätten wir aber eigentlich nur etwas genauer hinschauen müssen, und es wäre uns längst vollkommen klar, dass dieser Mann nicht mehr aufzuhalten ist die ganze Welt zu erobern… (ARD)
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Lars Becker, Armin Rohde – „Heaven Can Wait“ (2024)
4 Antworten
Wenn Lars Becker und Armin Rohde zum Einschalten einladen, dann ist das gewöhnlich ein „Fernsehfilm der Woche“ im ZDF. Für mich ist es mehr als das. Weil es immer auch ein Programm-Highlight des ganzen Jahres ist, wenn es einen neuen Film von Becker gibt. Etwas, das so selten ist, ist kostbar. Es ist, ein Beweis,…
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Ridley Scott – „Thelma & Louise“ (1991)
Bei diesem Film versagt dem Mediathek-Chronisten das Wort. Und das nur, weil er ein Mann ist. Wie tief Ridley Scotts Roadmovie sich vor 34 Jahren in mein ewiges Kinogedächtnis eingebettet hat, lässt sich kaum ermessen. Ich habe die beiden Protagonistinnen geliebt wie Schwestern. (ARTE)
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Percy Adlon – „Out of Rosenheim“ (1987)
Es war, eine Woche lang, viel zu ruhig in diesem Blog. Diese Pause war weder geplant, noch war sie dem Programm geschuldet. Denn auch im Nachlauf der Oscar-Verleihung hätte sich der ein oder andere Beitrag ergeben. Weil das Leben aber eben nur selten nach Programm verläuft, gibt es diese Woche nur eine einzige Filmempfehlung von…
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Jean Reno – „22 Bullets“ (2010)
„L’Immortel“ – so lautet der französische Originaltitel dieser großen Mafia-Oper mit Jean Reno. Ich habe den Film erst 2024 zum ersten Mal gesehen. Und danach musste ich mich erst einmal sammeln. Denn er überwältigt. Er ist so traditionell, wie schnell. Modernes, moralisches und äußerst brutales Action-Kino aus Frankreich.
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Philip Koch — „Outside the Box“ (2017)
Ich habe in meinem Leben weit mehr Manager:innen professionell überlebt, als ich zählen kann. Darunter gab es auch die eine und den anderen, für die ein Film wie dieser durchaus ein Entwurf für eines ihrer präferierten Teambuilding-Szenarios hätte sein können. Allerdings war bei mir der Arschlochkoeffizient unter meinen Kolleg:innen nicht mal halb so groß. (ARTE)
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Emily Beecham & Ben Whishaw – „Little Joe“ (2019)
Zwischen Valentinstag im Februar und Weltglückstag im März, einer dieser Filme, die dazu so beunruhigend perfekt passen, dass durchaus zu öffentlich-rechtlichen Konspirationstheorien Anlass gegeben wäre. Vielleicht kaufen sie besser keine Blumen? (ARD)
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Joachim Król, Paula Beer – „Pampa Blues“ (2015)
Hier befinden wir uns auf sicherem Territorium. Ein Freitagabend ARD-Degeto Film. Das sind die mit Happy-End-Garantie. Weil es auch es das TV-Debüt der jungen Paula Beer ist und weil Joachim Król hier einmal mehr ganz bei sich war, ist es auch ein Lieblingsfilm. (ARD)
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Roadmovie – „Das Leuchten der Erinnerung“ (2017)
Ob jetzt Krebs oder Alzheimer das größere Arschloch ist, möchte ich nicht entscheiden. Im Grunde meide ich beide, soweit ich es im Alltag denn verdrängen kann. Und dennoch habe ich mir angesehen, wie zwei alte Menschen, sowohl vom einen, wie vom anderen gezeichnet, sich in einem alten Winnebago auf die letzte Reise ihres Lebens machen.…
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Harrison Ford, Brad Pitt – „Vertrauter Feind“ (1997)
Aus einem zusammengestümperten Skript, das Jahre in der Entwicklung war und dabei ein halbes Dutzend Autoren (alles Männer) verschlissen hat, noch einen Blockbuster zu machen, das gelingt nicht vielen. Alan J. Pakula hat es dennoch irgendwie hinbekommen – und dabei noch zwei Superstars und deren Egos soweit unter Kontrolle – dass doch ein ansehnlicher Polit-Thriller…
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Charlotte Gainsbourg – „The Tree“ (2010)
Frau Gainsbourg ist eine einzigartige Künstlerin. Das liegt auch an ihrer herausragenden Rollenauswahl und der Kraft ihres Spiels. Ein künstlerisch über-talentiertes Elternhaus kann eine Gnade sein, oder ein Fluch. Für die Französin war es wohl gleichermaßen beides. Doch hat sie sich ihren Erfolg aus eigener Kraft redlich erarbeitet. Glamour, Unmittelbarkeit und Handwerk. Sie ist eine,…
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Roadmovie – „Glück auf einer Skala von 1 bis 10“ (2022)
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„Ein metaphysisches Experiment sich im Sterben zu üben.“ – Ich habe wirklich lange keinen Film mehr gesehen, der mich so glücklich gemacht hat. (ARD)
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Tom Tykwer – „Lola rennt“ (1998)
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Tykwer war das verdammt größte Genie des Planeten, als er den Film gegen Ende des letzten Jahrtausends abgeliefert hat. An dem würde er, für den Rest seines Lebens und auf ewig gemessen werden. Und für die Potente hätte ich, ohne zu überlegen, meine damals vielversprechende Karriere als Taxifahrer sofort an den Nagel gehängt…
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Brad Pitt – „Bullet Train“ (2022)
Haben Sie Ihre Monatsquote an Popcorn schon erreicht? Oder geht da noch was? Für diesen Film jedenfalls sind reichlich Snacks und ausreichende Versorgung mit Getränken Pflicht. Sonst stehen Sie die 2 Stunden vielleicht nicht durch. Denn damit ein eigentlich ‚schlechter‘ Film wirklich Freude machen kann, braucht es die entsprechende Vorbereitung und vollen körperlichen Einsatz. (ZDF)
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