Programmkino
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Terry Gilliam – „Time Bandits“ (1981)
Die Kritik hat mit diesem Meisterwerk der Phantasie damals nicht viel anfangen können. Doch das hat niemanden von uns davon abgehalten, diesen Film lebenslänglich zu lieben. Und jede:r von uns hat eine andere Geschichte darüber. Für mich ist er vermutlich eines der größten Geschenke, das ARTE uns überhaupt machen konnte… (ARTE, Wh)
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Tilda Swinton – „A Bigger Splash“ (2015)
Eine Welt, in der alles sichtbar, aber nichts benennbar ist – Begehren, Schuld, Macht, Kontrolle. Ein Film über Körper – vor allem über den weiblichen – im Spannungsfeld männlicher Vorstellung, über das Frausein als Projektionsfläche, als Mythos, als Besitzanspruch. Und ein Film, der schmerzhaft sichtbar macht, wie tief verankert diese Strukturen selbst in liberalen, künstlerischen…
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Julia von Heinz – „Und morgen die ganze Welt“ (2020)
Keine drei Minuten, und schon mittendrin: Antifa-Aktivismus, eine WG voller Diskurse, Zweifel, Gewaltfantasien und Utopien. Julia von Heinz fordert Aufmerksamkeit. Ein deutsches Gegenwartskino, das nicht rückblickt oder Schuld verwaltet, sondern in der Jetztzeit handelt – das ist selten genug. Und dieses „Jetzt“ ist laut, wütend, komplex und unbequem. Was dieser Film riskiert, ist beachtlich! (ARD,…
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Franz Rogowski, Ben Whishaw, Adèle Exarchopoulos – „Passages“ (2023)
In Ira Sachs’ Film verfolgt die Kamera das Zerfallen einer Beziehung mit einer solchen Intimität, dass es beinahe unangenehm wird – wie bei einem Streit am Nebentisch, bei dem wir nicht weghören können. Was wie ein klassisches Liebesdreieck anmutet, wird hier zu einem komplexen Porträt emotionaler Abhängigkeit, toxischer Dynamiken und queerer Beziehungsmodelle, in denen jede…
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Gus van Sant, Sean Penn – „Milk“ (2008)
3 Antworten
Ein Film, der über seine historische Vorlage hinauswächst und der sich heute, fast zwei Jahrzehnte nach seinem Erscheinen, wie ein queeres politisches Manifest anfühlt – und eine Mahnung ist. Und das nicht nur wegen der tragischen Geschichte, die der Film erzählt. In Sean Penns Darstellung von Harvey Milk liegt eine Verletzlichkeit und Würde, die selbst…
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Quentin Tarantino – „Reservoir Dogs“ (1993)
2 Antworten
Als ich „Reservoir Dogs“ vor über 30 Jahren zum ersten Mal gesehen habe, war ich Ende 20 – Tarrantino ist also einer meiner Generation – und hat mich völlig überwältigt. Dieser Film hatte eine Energie, eine Coolness, die ich so noch nie zuvor erlebt hatte. Die Gewalt war roh, die Dialoge pointiert, und der Soundtrack?…
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Anca Miruna Lăzărescu – „Glück ist was für Weicheier“ (2018)
Große Themen: Krankheit, Verlust, das Erwachsenwerden – und doch nie schwer. Hier gelingt genau das: ein schwebender, feinfühliger Film, der das Unaussprechliche greifbar macht, ohne mit einfachen Antworten zu beschwichtigen. Weil er in seiner Ehrlichkeit etwas erlaubt, das selten geworden ist im Kino. (ZDF, Neu)
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Anthony Hopkins – „The Father“ (2020)
Eine Antwort
Es gibt Filme, die nicht nur unsere Sinne berühren, sondern unsere Wahrnehmung herausfordern. Florian Zeller nimmt uns mit in eine Welt, in der die Realität zerbricht, die Zeit sich auflöst und das eigene Ich sich langsam verliert. Was mich dabei so tief bewegt hat, ist nicht nur die erzählerische Präzision, sondern auch der stille politische…
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Judi Dench, Sophie Cookson – „Geheimnis eines Lebens“ (2018)
2 Antworten
Sie wissen inzwischen: Ich habe eine Schwäche für Filme, die sich langsam entfalten. Wie ein Brief aus einer anderen Zeit, auf handgeschöpftem Papier, mit Tinte geschrieben. Dieser Film von Trevor Nunn ist so ein Fall. Eine leise, dichte Erzählung, ein Drama, das auf einer wahren Geschichte basiert, aber nie in die Falle historischer Selbstgerechtigkeit tappt.…
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Johnny Depp, John Turturro – „Das geheime Fenster“ (2004)
Wenn Sie Lust auf einen Ausflug in die Welt von Stephen King haben dann ist „Secret Window“ von David Koepp (2004) die investierte Lebenszeit wahrscheinlich wert. Basierend auf einer von Kings Kurzgeschichten ist dieser Thriller ein atmosphärisches Kammerspiel, mit Johnny Depp in ziemlich guter Form als schusseliger Schriftsteller und Kings Alter-Ego. Allerdings ist nicht Depp,…
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Aylin Tezel – „Falling into Place“ (2023)
Ich war unglaublich gespannt, auf das Regie-Debüt von Aylin Tezel. Wie immer, wenn eine so profilierte Darstellerin, wie die Frau aus Ostwestfalen, die Seiten wechselt, um nicht nur vor der Kamera zu agieren, sondern die Kontrolle über einen Film zu übernehmen. Tezel hat es riskiert und gewonnen. Uns hat sie beschenkt. Ihr wunderbarer kleiner Film…
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York-Fabian Raabe, Eugene Boateng, Christiane Paul – „Borga“ (2021)
Ich will ihnen nichts vormachen: „Borga“ ist als Spielfilmdebüt von York-Fabian Raabe zuallererst der Film eines weißen Deutschen. Sein Film erzählt die Geschichte von Kojo, einem jungen Mann aus Ghana, der in Deutschland als vermeintlich erfolgreicher „Borga“ lebt. Das Wort steht für jene, die es angeblich geschafft haben – ein Synonym für Wohlstand, der allerdings…
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Steve Carell, Timothée Chalamet – „Beautiful Boy“ (2018)
Nic ist 18 und abhängig von Crystal Meth. Sein Vater David will ihn beim Entzug unterstützen, fühlt sich nach mehreren Rückfällen aber ohnmächtig. Der Film von Felix Van Groeningen adaptiert zwei erfolgreiche Sachbücher über den Kampf gegen die Drogensucht. Ein Beitrag von Holger Twele / Kinofenster. (ARD, Neu)
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Saeed Roustaee – „Leila’s Brothers“ (2022)
Eine Antwort
Ein Film über einen familiären Mikrokosmos, in dem jeder Tisch, jede Wand, einfach alles von patriarchalen Regeln durchzogen ist. Leila ist kein Opfer, sondern eine Frau, die ihre Stimme erhebt, auch wenn sie dafür kaum Raum bekommt. Ein besonderer Film aus dem Iran. (ARTE)
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Coline Serreau, Firmine Richard – „Romuald et Juliette“ (1988)
2 Antworten
Dieser Film von Coline Serreau aus dem Jahr 1989 ist ein kleiner Schatz. Auf den ersten Blick eine charmante Liebesgeschichte, auf den zweiten ein leises, aber deutliches Plädoyer gegen Rassismus, Kapitalismus und koloniale Kontinuitäten. Trotz Schulterpolstern und Synthiepop ist er insgesamt eigentlich gut gealtert – und tatsächlich mehr als nur eine niedliche französische RomCom aus…
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Dietrich Brüggemann – „Renn, wenn du kannst“ (2010)
2 Antworten
Ach, du schöne Duisburger Tristesse! In „Renn, wenn du kannst“, dem hinreißend klugen Kinodebüt von Dietrich Brüggemann, rollt nicht nur der Protagonist Ben durch die Welt, sondern auch das Publikum durch eine Achterbahn aus Zynismus, Romantik und bittersüßer Ironie. (ARD, Wh)
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Anna Roller – „Dead Girls Dancing“ (2023)
Manchmal stoße ich in der Mediathek auf einen Film, den ich zuerst gar nicht anklicken wollte. Das Cover zu jung, der Titel zu artifiziell, der Plot zu weit weg vom eigenen Leben. „Dead Girls Dancing“ war so ein Fall für mich. Und ich bin sehr froh, dass ich meine Vorurteile für 89 Minuten ausgeschaltet habe.…
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Elia Suleiman – „Vom Gießen des Zitronenbaums“ (2019)
Ein stiller Film über das Leben im Ausnahmezustand: Elia Suleiman, palästinensischer Regisseur und Chronist der Absurditen, inszeniert eine lakonisch-humorvolle Meditation über Exil, Identität und die Vergeblichkeit politischer Kontrolle. Der Film ist aktueller denn je – nicht, weil er einfache Antworten gibt, sondern weil er die richtigen Fragen stellt… (ARTE, Wh)
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Charlotte Gainsbourg – „The Tree“ (2010)
Frau Gainsbourg ist eine einzigartige Künstlerin. Das liegt auch an ihrer herausragenden Rollenauswahl und der Kraft ihres Spiels. Ein künstlerisch über-talentiertes Elternhaus kann eine Gnade sein, oder ein Fluch. Für die Französin war es wohl gleichermaßen beides. Doch hat sie sich ihren Erfolg aus eigener Kraft redlich erarbeitet. (ARD)
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Claudia Rorarius – „Touched“ (2023)
Ein Film, den ich wahrscheinlich niemals gesehen hätte, wenn ich nicht vorher darüber gelesen hätte. Genau so, stelle ich mir vor, soll auch dieser Blog funktionieren. Leider sind die seltenen Filme, die kleinen, die intensiven auch die, die wir in den Mediatheken übersehen, weil die Menge und der Mainstream das ist, was sie unsichtbar macht.…
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Sean Penn – „Das Spiel der Macht“ (2006)
5 Antworten
Für mich ist Sean Penn der beste Schauspieler Hollywoods meiner Generation. Wir müssen ihn nicht mögen, um ihn zu respektieren. Dieser Film ist ein Schlüssel zu seinem Selbstverständnis als Chronist und Kritiker der Vereinigten Staaten. Und weil, unter anderen, der unvergessene James Gandolfini hier sein Partner ist, müssen Sie das wohl leider sehen. (ZDF, Neu)
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Maria Schrader – „Ich bin dein Mensch“ (2021)
4 Antworten
Maria Schrader ist uns als Schauspielerin seit mehr als drei Jahrzehnten wohlbekannt und sehr gut beschäftigt im europäischen Theater- und Filmbetrieb. Dass wir sie inzwischen ebenfalls als Regisseurin kennenlernen durften, mag ein Glücksfall für sie persönlich sein. In jedem Fall ist es unser großer Gewinn! (ARD, WH)
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In eigener Sache…:
5 Antworten
Mal ganz ehrlich: Die Tatsache, dass die @mediathekperlen@nexxtpress.de inzwischen mehr Follows im Fediverse haben, als in den größten Kinosaal Deutschlands passen würden, macht mich überaus demütig. Wie gerne ich euch alle mal in die Lichtburg einladen würde, könnt ihr euch gar nicht vorstellen! Doch einen Wunsch hätte ich:Boykottiert die Multiplexe! Kündigt die Streamer! Vergesst die…
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Robert Rodriguez – „El Mariachi“ (1992)
4 Antworten
Filme wie diesen, gibt es etwa einmal in hundert Jahren. Das sagt meine ganz eigene Statistik. Auch weil es in meiner Lebenszeit keinen zweiten gab, wie diesen. Für Robert Rodriguez wurde die Saga über den Gitarristen der Beginn einer sagenhaften Karriere und der Film zu seinem eigenen Mythos.
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Bill Forsyth — „Local Hero“ (1983)
5 Antworten
Ein Film aus einer anderen Zeit. Ein Märchen. Über einen Oligarchen, dem es noch genug war, die Sterne nur zu beobachten – statt Raketen zum Mars zu schicken. In Schottland. Vielleicht der schönste Film, den Sie dieses Jahr gesehen haben werden. Mit Sicherheit ein lebenslänglicher Lieblingsfilm. (ARD, WH)
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Emily Beecham & Ben Whishaw – „Little Joe“ (2019)
3 Antworten
Pünktlich zur Heuschnupfensaison, ein Film, der dazu so beunruhigend passt, dass durchaus zu öffentlich-rechtlichen Konspirationstheorien Anlass gegeben wäre. Allen Betroffenen gilt meine Solidarität! Vielleicht kaufen wir alle besser einfach keine Blumen? (ARTE, WH)
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Völlig von der Rolle – „The Ordinaries“ (2022)
Eine Antwort
Sophie Linnenbaums „The Ordinaries“ spielt in einer Filmwelt, die strikt in Haupt- und Nebenfiguren unterteilt – bis jemand nicht mehr mitspielen will. Ein Beitrag von Tabea Venrath, Fluter.de. (ZDF)
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Ken Loach – „Sorry We Missed You“ (2019)
Mit seinem neuen Job als selbständiger Kurierfahrer verknüpft Ricky große Hoffnungen. Doch bald lernt der Familienvater aus Newcastle die Schattenseiten des Berufs kennen. Und das wirkt sich auch aufs Privatleben aus. Ein Beitrag von Holger Twele / Kinofenster.de (ARTE)
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Götz George – „Der Totmacher“ (1995)
Es kommt nicht häufig vor, dass es einzelne Darsteller:innen oder Regisseur:innen innerhalb von wenigen Tagen so häufig in diesen Blog schaffen, wie es mit Götz George gerade der Fall ist. Und das, ohne dass ein besonderer Grund dafür vorzuliegen scheint, als eben das aktuelle TV-Programm. Warum auch immer der NDR gestern Nacht diesen Film wiederholt…
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Joachim A. Lang – „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ (2018)
Eine Antwort
Was für ein Fest für Brecht-Nerds und Film-Nerds gleichermaßen. Die „Dreigroschenoper“ in der Version von Joachim A. Lang ist ein Film, den Sie gesehen haben müssen. Selbst wenn er über meinen Horizont beizeiten hinausging, konnte ich was lernen und wurde göttlich unterhalten. (3Sat, WH)
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Lasse Hallström – „Schiffsmeldungen“ (2002)
Der Schwede hatte eine Hand für die Literatur. Für große Erzählungen. Romane, die auf der Leinwand ein ganz eigenes Leben bekamen. Geschichten von Menschen, die den großen Fragen des Lebens gefolgt sind. Wer bist du? Warum bist du hier? Was macht das mit dir? (ARD, Neu)
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Val Kilmer – „Val“ (2021)
Es ist wirklich ein Alleinstellungsmerkmal von ARTE, durch sein wenig schematisiertes Programm immer wieder auf aktuelle Vorgänge zeitnah reagieren zu können. So auch anlässlich des Todes von Val Kilmer am Dienstag, dem 01. April 2025. Mit diesem Film von Leo Scott und Ting Poo würdigt der Sender den einzigartigen Künstler. (ARTE, WH)
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Volker Schlöndorff – „Die Geschichte der Dienerin“ (1990)
Eine Antwort
„A haunting tale of sexuality in a country gone wrong… See it while it’s still allowed.“ Unter dieser Überschrift wurde Volker Schlöndorffs Auftragsarbeit in den USA vor 35 Jahren an den Kinokassen beworben. Was wussten wir damals schon von dem, was diesem Land noch bevorstehen sollte. (ARTE)
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Virginie Efira, Adèle Exarchopoulos, Sandra Hüller – „Sibyl“ (2019)
Ein ziemlich genialer Frauenfilm. Ich glaube, das kann man(n) hier einmal feststellen, ohne dabei in den Verdacht zu geraten, dieses Werk in eine Schublade stecken zu wollen. Oscar-Gewinnerin Justine Triet hat hier großes Drama und elegante Groteske so miteinander versöhnt, dass es ein Privileg ist, Virginie Efira, Adèle Exarchopoulos und Sandra Hüller bei ihrer Arbeit…
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Franz Rogowski, Sandra Hüller – „In den Gängen“ (2018)
5 Antworten
Auch ein profaner Großmarkt ist nicht vor der Magie des Kinos gefeit: Regisseur Thomas Stuber, Franz Rogowski, Sandra Hüller und einem kleinen Ensemble gelang 2018 ein großer Film über Liebe und Solidarität. – Nach einer Kurzgeschichte von Clemens Meyer. Eine Filmbesprechung von Hannes Wesselkämper, als Übernahme von Kinofenster.de.
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Roland Klick – „Supermarkt“ (1974)
2 Antworten
Es passiert nur selten, viel zu selten, wenn Sie mich fragen, dass mich ein Zufallstreffer aus einer Mediathek, zumal am frühen Sonntagmorgen, so packt, fasziniert, durchschüttelt und sprachlos zurücklässt, wie dieser Film von Roland Klick. (ARD)
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Juliette Binoche – „So wie du mich willst“ (2019)
Sie dürfen das gerne auch anders sehen, doch ich halte Frau Binoche für die „größte“ europäische Darstellerin ihrer (meiner) Generation. Ich war erst 23, als ich mich unsterblich in sie verliebt habe und bin ihr seitdem treu geblieben. Somit ist das wohl eine der längsten Beziehungen meines Lebens. (ARD)
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Jane Campion, Holly Hunter – „Das Piano“ (1993)
5 Antworten
Diesen Film heute, über 30 Jahre später, erneut anzuschauen, bedeutet für mich, ihn auf eine neue Weise zu sehen. Denn ich bin nicht mehr der Mann, der ich Anfang der Neunziger gewesen bin. Ich habe viele Dinge erfahren, gesehen und gelernt, von denen ich damals noch nichts ahnen konnte. Und doch war mir damals schon…
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Franz Rogowski – „Lux – Krieger des Lichts“ (2017)
2 Antworten
Franz Rogowski ist ja längst ein Weltstar, nur haben das in Deutschland noch nicht alle gemerkt. Dabei hätten wir aber eigentlich nur etwas genauer hinschauen müssen, und es wäre uns längst vollkommen klar, dass dieser Mann nicht mehr aufzuhalten ist die ganze Welt zu erobern… (ARD)
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Percy Adlon – „Out of Rosenheim“ (1987)
Es war, eine Woche lang, viel zu ruhig in diesem Blog. Diese Pause war weder geplant, noch war sie dem Programm geschuldet. Denn auch im Nachlauf der Oscar-Verleihung hätte sich der ein oder andere Beitrag ergeben. Weil das Leben aber eben nur selten nach Programm verläuft, gibt es diese Woche nur eine einzige Filmempfehlung von…
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Ein Landrat gegen den Atomstaat – „Wackersdorf“ (2018)
Ein Spielfilm über die Bürger:innenbewegung, die in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Bau einer atomaren Wiederaufbereitungsanlage in der bayerischen Oberpfalz verhindert hat. Ebenso ein Film über einen sozialdemokratischen Landrat, der nicht nur willens war, dazuzulernen, sondern auch der eigenen Partei und Franz-Josef Strauß die Stirn zu bieten. (ARD)
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Darren Aronofsky, Brendan Fraser – „The Whale“ (2022)
15 Antworten
Jetzt mal ehrlich: Dieser Film war ein Monster. Auch wenn es „nur“ drei Oscars dafür gab, hat dieses kleine Kammerspiel für mich 22/23 die Saison als größte Überraschung dominiert. Es war schlicht unglaublich, was Arronofsky und Fraser aus einem Theaterstück extrahiert und auf die Leinwand gebracht haben. (ARD)
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David Lynch – „Mulholland Drive“ (2001)
Eine Antwort
Ein Film, wie ein Traum. Ein Thriller. Ein Film im Film. Ein Rätsel. Ein Film über Los Angeles. Ein Film, bei dem ich seit mehr als 20 Jahren einfach nicht dahinter kommen will, jedes Mal, wenn ich ihn wieder sehe. Ein Manifest der Imagination. Ein ewiges Meisterwerk von David Lynch. (ARTE)
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Jaco Van Dormael – „Das brandneue Testament“ (2015)
2 Antworten
Eigentlich gilt für diesen Blog: „Keine Scherze über Religion“. Außer, es ist die eigene. Und dieses Gebot gilt natürlich auch für Jaco Van Dormael, den großen belgischen Filmphilosophen, der Gott zu Hause in Brüssel besucht hat. Dafür muss ich diese grandiose Religionssatire aus tiefem Herzen lieben. Mit Benoît Poelvoorde, Yolande Moreau, der großen Catherine Deneuve…
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Hans Weingartner – „Die Summe meiner einzelnen Teile“ (2011)
Es ist immer schwer zu sagen, welcher Film denn womöglich „der beste“ ist, im Gesamtwerk eine:r Regisseur:in. Zumal, wenn es nur so wenige davon gibt, wie von Hans Weingartner. Lieben kann ich alle, für das, was sie sind. Doch dieser hier, hat mich besonders herausgefordert, gepackt, irritiert und beschenkt. (ARD)
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Trickreich gegen Zensur – „Teheran Tabu“ (2017)
4 Antworten
Eine besondere Mediathekperle, und tatsächlich ein Prototyp für Filme, die im TV garantiert untergehen und ohne die Mediatheken kaum ein Publikum finden würden. Einschaltbefehle gibt es von mir nur selten. Hier läge ein solcher tatsächlich nahe. Nur 7 Tage verfügbar! (ZDF)
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Terry Gilliam – „Brazil“ (1985)
3 Antworten
Wenige Filme haben sich so tief in mein Gedächtnis gegraben, wie dieses Meisterwerk von Terry Gilliam. Für mich, damals auf Augenhöhe mit Ridley Scotts „Bladerunner (1982)“, hat er, als filmische Dystopie, mein Verständnis von Totalitarismus nachhaltiger geschärft, als fast alles, was nach ihm kommen sollte. Und lieben konnte ich ihn auch. Deshalb gehört das Wort…
3 Antworten