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John Le Carré – „Verräter wie wir“ (2016)
Alles, was ich über Geheimdienste weiß, habe ich von John Le Carré gelernt. Also, das meiste. Der Richard Burton Film „Der Spion der aus der Kälte kam“ (1965) war sozusagen der Schlüssel und die BBC Serie „Smiley’s Leute“ (1982), mit Sir Alec Guinness, vollendete meine Grundausbildung. (ZDF, Wh)
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Judi Dench, Sophie Cookson – „Geheimnis eines Lebens“ (2018)
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Sie wissen inzwischen: Ich habe eine Schwäche für Filme, die sich langsam entfalten. Wie ein Brief aus einer anderen Zeit, auf handgeschöpftem Papier, mit Tinte geschrieben. Dieser Film von Trevor Nunn ist so ein Fall. Eine leise, dichte Erzählung, ein Drama, das auf einer wahren Geschichte basiert, aber nie in die Falle historischer Selbstgerechtigkeit tappt.…
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Aylin Tezel – „Falling into Place“ (2023)
Ich war unglaublich gespannt, auf das Regie-Debüt von Aylin Tezel. Wie immer, wenn eine so profilierte Darstellerin, wie die Frau aus Ostwestfalen, die Seiten wechselt, um nicht nur vor der Kamera zu agieren, sondern die Kontrolle über einen Film zu übernehmen. Tezel hat es riskiert und gewonnen. Uns hat sie beschenkt. Ihr wunderbarer kleiner Film…
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James Strong – „Unschuldig – Mr. Bates gegen die Post“ (2024)
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Kaum war „Mr Bates vs the Post Office“ Anfang 2024 ausgestrahlt, ging im Vereinigten Königreich ein politisches Erdbeben los. Diese Miniserie von James Strong und Gwyneth Hughes hat nicht nur ihr Fernsehpublikum bewegt, sondern auch eine längst überfällige Debatte wieder angeheizt und zu politischen Konsequenzen geführt. (ARTE)
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Daf James – „Lost Boys and Fairies“ (2024)
In „Lost Boys and Fairies“ ist Drag nicht nur Kunstform, sondern Schlüsselloch in eine zerbrechliche Seele. Daf James liefert mit seinem Dreiteiler eine queere Familiengeschichte, die so roh wie poetisch ist – irgendwo zwischen Märchen, Trauma und Adoption. Ein walisischer TV-Edelstein von der BBC… (ARTE, Neu)
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Steve McQueen – „Small Axe“ (2020)
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Vermutlich ist er der profilierteste schwarze Filmemacher Europas, in jedem Fall aber Großbritanniens, sicher der prominenteste und der bisher einzige, der für einen seiner wenigen Filme einen Oscar mit nach Hause nehmen durfte. Wenn Sie sich an „12 Years a Slave“ (2013) noch erinnern, dann sollten Sie keine weitere Erklärung brauchen, warum Sie die fünf…
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Eddie Vedder – “My City of Ruins” (Pittsburgh, USA, 16.05.2025)
Als Künstler hat Eddie Vedder das Megaphon und eine Menge möglicher Wege, seine Solidarität mit den Kolleg:innen auszudrücken, die ein Ziel von Angriffen des US-Präsidenten wurden. Die einfachste und naheliegendste ist es, ihre Lieder zu singen. Am selben Tag, an dem Donald Trump in den sozialen Medien eine Tirade gegen Bruce Springsteen losließ, zeigten Pearl…
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Bruce Springsteen: „Das Amerika, das ich liebe“ (Manchester, UK)
„In meiner Heimat ist das Amerika, das ich liebe, das Amerika, über das ich geschrieben habe, das seit 250 Jahren ein Leuchtfeuer der Hoffnung und der Freiheit ist, derzeit in den Händen einer korrupten, inkompetenten und verräterischen Regierung. Heute Abend bitten wir alle, die an die Demokratie und das Beste unseres amerikanischen Experiments glauben, sich…
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Roman Polański – „The Ghostwriter“ (2010)
Robert Harris („Konklave“, 2016) hat nicht ganz die literarische Klasse von John le Carré, doch waren die beiden britischen Edelfedern wohl in derselben Liga unterwegs, wenn es um die verkaufte Auflage und, in diesem Fall von größerem Interesse, die Filmrechte zu ihren Büchern geht. Hier hat er, gemeinsam mit dem Regisseur, auch gleich das Drehbuch…
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Charlie Chaplin (1889 – 1977)
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Die Welt braucht Charlie Chaplin. Vielleicht mehr denn je. Für mich ist er noch immer das größte Genie in der Geschichte des Weltkinos. Sorry, Orson Welles, Stanley Kubrick, Steven Spielberg, Tom Tykwer… alle, die nach ihm gekommen sind, mussten sich an ihm messen lassen. Und lernen. Gute Gelegenheit dazu bietet ARTE in einer Retrospektive mit…
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Bill Forsyth — „Local Hero“ (1983)
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Ein Film aus einer anderen Zeit. Ein Märchen. Über einen Oligarchen, dem es noch genug war, die Sterne nur zu beobachten – statt Raketen zum Mars zu schicken. In Schottland. Vielleicht der schönste Film, den Sie dieses Jahr gesehen haben werden. Mit Sicherheit ein lebenslänglicher Lieblingsfilm. (ARD, WH)
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John Le Carré – „Dame, König, As, Spion“ (2011)
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Einer wie George Smiley war 2011 eigentlich schon lange aus der Zeit gefallen. Und so hat die behutsame Modernisierung dieses Spionageklassikers diesem Veteranen des kalten Krieges gutgetan. Wo Alec Guinness seinerzeit (1979) noch mehr als fünf Stunden Zeit hatte, bekam Gary Oldman allerdings nur knapp zwei. Deshalb wurde aus einer epischen Romanverfilmung aber kein Actionfilm.…
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Eine TV-Serie, die britische Justizgeschichte geschrieben hat…
Diese Mini- Serie hatte ich noch nicht auf dem Schirm. Doch Florian Schmid (taz) hat mich heute hinreichend neugierig gemacht. Ein 4-Teiler vom britischen ITV aus 2024. Also eigentlich noch brandneu. Und schon auf meiner Festplatte:
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Terry Gilliam – „Brazil“ (1985)
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Wenige Filme haben sich so tief in mein Gedächtnis gegraben, wie dieses Meisterwerk von Terry Gilliam. Für mich, damals auf Augenhöhe mit Ridley Scotts „Bladerunner (1982)“, hat er, als filmische Dystopie, mein Verständnis von Totalitarismus nachhaltiger geschärft, als fast alles, was nach ihm kommen sollte. Und lieben konnte ich ihn auch. Deshalb gehört das Wort…
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Robert De Niro, Jeremy Irons – The Mission (1986)
Auch wenn Sie ganz und gar nicht katholisch sind, ist dieser Film von Roland Joffé ein sehenswertes Stück Monumentalkino aus den 80er Jahren. Eine brutale Geschichte über Kolonialismus, globalen Kapitalismus, Realpolitik und das gewaltsame Ende einer Utopie – mit Ennio Morricones Soundtrack für die Ewigkeit.
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Flood the Zone with Shit – Brexit, Chronik eines Abschieds (2019)
Ein wichtiger Film: „Kein Stück Journalismus hat Graham (…) übertroffen, wenn es darum geht, darzustellen, wie das Gift des Brexit die normalen Menschen gegeneinander aufgehetzt hat oder wie leicht sich unsere schwachen Führer von opportunistischen Apparatschiks leiten lassen.“ (Sarah Helm, The Guardian, 10.01.2019)
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