Franz Rogowski ist ja längst ein Weltstar, nur haben das in Deutschland noch nicht alle gemerkt. Dabei hätten wir aber eigentlich nur etwas genauer hinschauen müssen, und es wäre uns längst vollkommen klar, dass dieser Mann nicht mehr aufzuhalten ist, die ganze Welt zu erobern.
Seine Filmpreise werden jedes Jahr mehr und ihre Bedeutung wird jedes Jahr größer, doch glaube ich nicht, dass diese in der Karriereplanung Rogowskis eine besondere Rolle spielen. Allerdings sind sie, je nach Jury, auch eine schöne und oft ultimative Anerkennung für seine Arbeit. So hat er jeden einzelnen davon auch wirklich verdient. Da gibt es für mich gar keinen Zweifel.
„Lux – Krieger des Lichts“, das Debüt von Daniel Wild (Buch & Regie) aus dem Jahr 2017 ist ein Film, der ohne Rogowski schlicht unvorstellbar wäre. So sehr hat der Mann aus Freiburg (Breisgau) ihn sich angeeignet. So sehr ist dieser Film über eine sehr berlinerische Version eines volksnahen Superhelden auch ein Film über seinen Hauptdarsteller und unsere perverse Aufmerksamkeitsökonomie.
Wilds Satire macht einen Heidenspaß, weil sie sich nie in den allzu grellen Witz verirrt – wie das etwa Dietrich Brüggemanns „Heil“ tat – und der Regisseur eine gute Beobachtungsgabe offenbart, was die Mechanismen einer sensationsheischenden Unterhaltungsindustrie angeht. (…)
Franz Rogowski („Love Steaks“, „Victoria“), European Shootingstar der kommenden Berlinale, verleiht seinem Antihelden die nötige Mischung aus heiligem Ernst und leiser Melancholie.
Und mal ehrlich Leute, bei all dem Superheldengedöns, das immer wieder die (privaten) TV-Kanäle verstopft, wäre es eigentlich an der Zeit gewesen, diesem kleinen Film aus der Hauptstadt den Platz in der ÖRR Primetime einzuräumen, den er verdient hätte! Leider wurde er zuletzt doch nur wieder mitten in der Nacht versendet – hat sich dadurch aber den Slot in der Mediathek auch wieder redlich erarbeitet!
Wir brauchen mehr Lux, vor allem brauchen wir aber mehr Rogowski. Dann wäre das Leben in unserem Land so viel besser für alle.
Die ewig lange Mediathekverfügbarkeit ist ein sehr guter Anfang!
Superhelden-Satire, Deutschland, 2017, FSK: 0, Regie: Daniel Wild, Drehbuch: Daniel Wild, Produktion: Sebastian Zembol, Dagmar Kusche, Bernd Krause, Musik: Bastian Emig, Kamera: Yannick Bonica, Schnitt: Clemens Walter, Sebastian Lempe, Mit: Franz Rogowski, Eva Weißenborn, Tilman Strauß, Anne Haug, Serkan Kaya, Kristin Suckow, Manuel Harder, Heiko Pinkowski, Michael Klammer, Jakob Bieber, Andreas Leupold, Jan Henrik Stahlberg, Axel Strothmann, Ferenc Graefe, Sebastian Stielke, Uwe Mayer, Oliver Korittke,
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