Anke Engelke, Charly Hübner – Einmal Hallig und zurück (2015)

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Damit hier keine Missverständnisse aufkommen, hier handelt es sich um ein Guilty-Pleasure meinerseits. Eine deutsche (romantische) Komödie. Die Geschichte ist, na ja, holperig, die Klischees reichlich. Nicht alle Gags landen. Doch die Landschaft und das Traumpaar Engelke/Hübner machen die Schwächen wett. In Nordfriesland ist ja sowieso alles, was schief ist, in dieselbe Richtung gewachsen.
Charly Hübner und Anke Engelke – Bild: NDR/BRAINPOOL/Joerg Landsberg

Ich bin da nicht neutral. Erwarten Sie also keine differenzierte Filmkritik von mir. In diesem Blog gelingt mir so etwas ohnehin und in der Regel nicht. Bei Engelke und Hübner schon mal gar nicht. Denn dazu sind beide einfach unvergleichlich. Nicht immer auf dem Gipfel der Genialität – aber so häufig genug, dass es neben ihnen nur ganz wenige andere gibt, die quer durch alle Disziplinen, von Comedy bis Drama und Tragödie, einfach immer „abliefern“. Ein Traum für jedes Casting.

Wenn, so wie hier, die kommerzielle und Comedy-Kompetenz der Kölner Contentfabrik Brainpool auf die des, ganz unzweifelhaft, fest in Norddeutschland verwurzelten NDR trifft, dann ist das quasi „Ladykracher“ goes „Büttenwarder“. Ich würde das jedenfalls Humor-kulturell so einordnen wollen. Da ist ein Witz auch schonmal so platt wie das Land und die Sprache. „Dat mutt denn so.“

Für eine „Fish out of Water“-Comedy ist die Nordseeküste schon geografisch prädestiniert. Schließlich ist dort mal gleich zweimal am Tag das Wasser einfach weg. Und so ist die Landschaft hier eigentlich auch eine Hauptdarstellerin. Einfach, weil sie einfach nur „da“ ist.

Eine dankbare Kulisse, für Kölner Drehbuchautor:innen, so wie für Vollblutdarsteller:innen wie Engelke und Hübner, besonders aber auch für eine Regisseurin wie Hermine Huntgeburth und ihren Kameramann Martin Langer, die es geschafft haben aus der Location viel mehr herauszuholen, als nur die Ansichtskartenmotive die wir alle schon kennen – und dem Wattenmeer so die Bedeutung zu geben, die es ja tatsächlich so besonders macht.

Die Story vergesse ich hier mal der Einfachheit halber. Ist auch nicht so wichtig. Klatschreporterin trifft Vogelkundler, dazu eine Prise Umweltaktivismus und Kapitalismuskritik. Denken Sie einfach nicht zu viel darüber nach.

Dafür bekommen wir einige wunderbare Dialoge und physische Komik, die in einer guten Screwball-Comedy einfach wichtiger sind als der Plot. Besonders weil Hübner und Engelke sich so gut kannten und blind verstanden haben, ist ihr Zusammenspiel der spektakulär beste Grund hier einzuschalten.

Traumpaar!



Komödie, Deutschland, 2015, FSK: ab 6, Regie: Hermine Huntgeburth, Drehbuch: Chris Geletneky, Sascha Albrecht, Produktion: Ralf Günther, Musik: Andreas Grimm, Kamera: Martin Langer, Schnitt: Eva Schnare, Mit: Anke Engelke, Charly Hübner, Robert Palfrader, Michael Prelle, Dirk Böhling, Lars Rudolph, Jan Peter Heyne, Lisa Werlinder, Johanna Bantzer, Oliver Jaksch, Dagmar Leesch, Dominik Maringer, Anne Müller, Jakob Plutte, Martina Struppek, Ole Fischer, Gerd Karau, Ulrike Knospe


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