Lars Fleischmann schreibt in der taz heute über Anthony Fantano, der das Ende des Diskurses über Musik beklagt. Das lese ich, um kurz danach an einer ganz anderen Stelle, an der ich es wirklich nicht erwartet habe, der FAZ, über einen wunderbaren Beitrag von Oliver Jungen zu stolpern, bei dem jeder Diskurs eigentlich überflüssig ist.
Denn es ist eine der schönsten Lobpreisungen einer Konzertkonserve, die ich je gelesen habe: über einen Auftritt von Nick Cave and The Bad Seeds – 2024 in Paris – seit einigen Tagen schon als Aufzeichnung zum Abruf bei ARTE und Youtube.
Eine Trouvaille ist anzuzeigen. Ein zweieinhalbstündiges Erweckungserlebnis, tief versteckt in den Mediathektunneln von Arte. (…)
Der Klang des wilden Gottes – von Oliver Jungen, FAZ, 24.04.2025
Es ist, als kulminierten in diesen zweieinhalb Stunden 80 Jahre Rock- und Pop- und Jazz- und Punk- und Gospeltradition. An alle da draußen, die in komplizierter Fummelei ihre Stereoanlage mit dem riesigen Flachbildbildschirm gekoppelt haben: Das hier ist die eine Aufnahme, für die es sich gelohnt hat.
Mögen Sie nun niederknien, vor ihrem Bildschirm. Mögen Sie diese Konserve aufzeichnen und für die Ewigkeit bewahren. Denn dafür wurde sie hergestellt. Dass sie gesehen und gehört werde, immer und immer wieder.
Solange solche Musik existiert, gibt es noch Hoffnung.
Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht am 25.04.2025.
Live-Musik, Konzertaufzeichnung, Frankreich, 2024, 156 Minuten.
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