„My Generation“ – The Who (1964/2015/2021)

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Das Thema „Musik“ im TV verdient eigentlich einen eigenen Kanal in diesem Blog. Nur wer würde dafür schreiben wollen? Bis sich dafür jemand freiwillig gemeldet hat, bleibt es eben ein Nischenthema in den Mediathekperlen. Aber was für eines! Und das, wieder einmal, nur wegen ARTE.

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Musikfernsehen – was für ein umwerfendes Konzept das einmal gewesen ist, können heutzutage wohl nur noch die älteren unter uns noch nachvollziehen. „Top of the Pops“ (1964-2006) der BBC war vermutlich die erste moderierte Pop/Rock Musiksendung in Europa. Und alles, was danach gekommen ist, musste sich daran messen lassen. Für mich waren das der „Musikladen“ (1972-1984) von Mike Leckebusch bei Radio Bremen, die „Plattenküche“ (1976-1980) im WDR, Ilja Richters „Disco“ (1971-1982) und vor allen anderen, natürlich die geniale Erfindung von Peter Rüchel und Christian Wagner, der mein ganzes Leben verändernde „Rockpalast“ des WDR, welcher, mit Unterbrechungen wohl als einziges Format bis heute durchgehalten hat.

The Who – WDR Rockpalast, Grugahalle Essen (1981)

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Heute findet Musik im Fernsehen eigentlich nur noch als „Show“ oder aber als Vollkonserve statt. Und während das eine grundsätzlich mehrheitskompatibel sein muss, damit die Zielgruppe nicht etwa vor Schreck etwa den Sender wechselt, ist das andere oft nicht viel mehr als das Füllen von Sendezeit oder „Eventuntermalung“ an Feiertagen – hier hat sich natürlich vor allem „Pop around the Clock“ auf 3Sat Verdienste erworben.

Gestern Nacht bin ich eher aus Zufall bei ARTE gelandet und bis Mitternacht hängen geblieben. Und das, obwohl ich die aufeinander folgenden Sendungen beide schon mehrfach gesehen hatte.

Dafür gibt es natürlich mehrere Gründe. Einer davon ist wohl am schwerwiegendsten, doch dafür auch sehr individuell. Denn es waren ja tatsächlich „The Who“, die mich als Teenager auf ewig auf Rockmusik als Soundtrack meines Lebens festgelegt haben. Der andere Grund ist einfach: Kontext!

The Who – Die explosive Geschichte einer Band (2021)

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Denn ARTE hat nicht etwa unmotiviert einmal mehr eine ihrer immer vorzüglichen Musikdokumentationen in das Programm geworfen, sondern die Geschichte gleichermaßen weitererzählt und um Ausschnitte aus dem Abschiedskonzert der (auf nur noch zwei überlebende Mitglieder reduziert) vielleicht größten Band, die ich in meinem Leben einmal live erleben durfte ergänzt.

The Who – Live in Hyde Park (2015)

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Und das hat mich so berührt und aufgewühlt, dass ich meine Fernbedienung glatt vergessen habe. Und obwohl die Helden, da auf dem Bildschirm, altersmäßig meine Väter sein könnten – ich bin im selben Jahr geboren, in dem „My Generation“ erschienen ist – und ich bin auch schon ziemlich nahe an der Rente, hat diese Aufzeichnung von 2015 mich, in meinem Wohnzimmer ganz alleine, still und leise, dafür emotional aufgewühlt wie 1982… sie einfach noch mal feiern lassen.

Nur, weil wir alle noch am Leben sind!

„I hope I die before I get old!“



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