Filme wie diesen, gibt es etwa einmal in hundert Jahren. Das sagt meine ganz eigene Statistik. Auch weil es in meiner Lebenszeit keinen zweiten gab, wie diesen. Für Robert Rodriguez wurde die Saga über den Gitarristen der Beginn einer sagenhaften Karriere und der Film zu seinem eigenen Mythos.
Das Budget für diesen Film betrug 9.000 USD, ausgeschöpft wurden davon nur etwas über 7.000. 3.000 Dollar verdiente Rodriguez durch das Testen von Medikamenten. Bei den Tests schrieb er das Drehbuch und lernte Peter Marquardt, der später in dem Film mitspielte, kennen. Der Film wurde innerhalb von zwei Wochen in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Acuña gedreht, der Heimatstadt von Hauptdarsteller Carlos Gallardo.
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Da können sie ja mal ihren Inflationsrechner anwerfen und diese Summen auf heutige Verhältnisse übertragen. Oder sie lassen es ganz einfach. Weil die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo in der Welt ein:e beliebige Filmstudent:in selbst mit dem doppelten Budget derartig ins sprichwörtliche Schwarze trifft, etwa bei eins zu hunderttausend liegen wird. Oder bei null. Auch weil der Punkt, den ich hier machen möchte, nicht an eine harte und entbehrungsreiche künstlerische Ausbildung geht, sondern einfach nur an die tiefe Liebe zum Kino und die wahnsinnige Kreativität des Robert Rodriguez.
Rodriguez ist nur zwei Jahre jünger als ich, das erklärt vielleicht, warum er auch mich damals sprichwörtlich überfallen hat, mit seinem 16-Millimeter(!) Debüt. Das wäre ein Film gewesen, den ich hätte machen wollen. Die Cojones hatte ich eben nicht. Umso mehr habe ich ihn dafür gefeiert. Und heute, mehr als 30 Jahre später, blogge ich darüber. Das macht ihm keine:r nach. Schätze ich.
„Hágalo!“
Actionfilm, Mexico, 1992, FSK: ab 18, Regie, Drehbuch, Kamera und Schnitt: Robert Rodriguez, Produktion: Carlos Gallardo, Robert Rodriguez, Musik: Nestor Fajardo, Mit: Carlos Gallardo, Consuelo Gómez, Jaime de Hoyos, Peter Marquardt, Reinol Martínez, Ramiro Gómez, Jesús López
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