Bong Joon-ho – „Parasite“ (2019)

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Ok, ja, das passiert mir wirklich selten. Eigentlich bin ich Filmpreisen gegenüber ja eher ambivalent. Ich glaube eher nicht, dass wir etwa in 10 Jahren noch über „Barbenheimer“ sprechen werden. Doch dieser Film, den die Jurys, Festivals und Akademien vor vier Jahren gefeiert haben, war so einmalig. Der wird uns bleiben.

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Für mich ist „Parasite“ (2020) von Autor und Regisseur Bong Joon Ho mindestens der Film des letzten Jahrzehnts. Und das ist er, weil er einfach alles ist, was wir am Kino lieben müssen und sich jeder Einordnung in ein Genre einfach verweigert. Hier haben wir Gesellschaftssatire, Sozialdrama, Thriller, Splatter, Horror und tiefschwarze Tragikomödie und damit werden ziemlich alle unserer Sehgewohnheiten gesprengt. Dass aus unserer, in Jahrzehnten des Kinos erworbener, Irritation darüber dann echte Begeisterung entspringt, ist die wahre Genialität dieses Films.

„Wenn man keinen Plan hat, dann kann auch nichts schiefgehen. Das heißt, du hast keine Vorstellung davon wie es sein müsste, also macht es nichts, wenn es anders wird. Auch wenn du jemanden umbringst oder dein Land verrätst. Am Ende ist das scheißegal.“

(Park Dong-ik)

Ich liebe „Parasite“ als absolut subversives, bissiges, kapitalismuskritisches und hochdramatisches Gegenwartsmärchen. Das Leben der Menschen im „Unten“ und „Oben“ einer Gesellschaft, ist vermutlich jedem Kulturkreis, der sich unter kapitalistisch und / oder traditionell überlieferten Regeln organisiert, ziemlich ähnlich. Und die wichtigste Regel davon ist: Geld schwimmt immer oben – und zwar auf dem Wasser, das den Armen längst bis zum Halse steht.

Dabei müssten sie einfach nur die Treppe hochsteigen.

Stellen Sie sich das mal vor…



Spielfilm, Südkorea, 2019, FSK: ab 16, Regie: Bong Joon Ho, Drehbuch: Bong Joon Ho, Han Jin-won, Produktion: Kwak Sin-ae, Moon Yang-kwon, Musik: Jeong Jae-il, Kamera: Hong Kyung-pyo, Schnitt: Yang Jin-mo, Mit: Song Kang-ho, Lee Sun-kyun, Cho Yeo-jeong, Choi Woo-shik, Jang Hye-jin, Park So-dam, Jeong Ji-so, Jung Hyun-joon, Lee Jung-eun, Park Myung-hoon


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