„Zwei arbeitslose Kumpel aus dem Ruhrgebiet denken sich eine Firma aus, damit die Familien und Freunde nicht mehr fragen, wann sie endlich wieder Arbeit haben. Plötzlich floriert die kleine Phantasiefirma und sie stoßen zufällig auch noch auf einen Topf voll Geld.“ (WDR)
Ich kann mich ja gar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, die kleine Serie zu preisen, die der große Manfred Stelzer für den WDR vor knapp 15 Jahren auf den Weg gebracht hat. Und ich bin da kein Filmkritiker, sondern einfach nur Bewunderer und Fan, doch ich führe die „Schnitzel“-Reihe seither ganz oben auf meiner Liste der liebenswertesten Heimatfilme aus dem Ruhrgebiet.
Über den Regisseur und Armin Rohde, einen seiner Hauptdarsteller, habe ich jüngst schon geschrieben. Lesen Sie einfach hier weiter: „Freiheit For My Brother“ (1999) auch um auf die kleine Liste von Links zurückzugreifen, die Ihnen noch eine ganze Handvoll weiterer Filme von Stelzer in den Mediatheken vorschlägt. Eigentlich sollten Sie ja tatsächlich keinen davon verpassen!
Beim „Schnitzel für drei“ ist die Lage aber nochmal viel dringender als gewohnt. Denn der erste Film der Filmreihe und Miniserie des WDR steht gewöhnlich leider immer nur für wenige Tage in den Mediatheken. Fragen Sie mich nicht, warum. Die für Sie zuständige Landesmedienanstalt kann Ihnen dazu sicher eine medienpolitisch viel korrektere Antwort geben, als ich dazu je in der Lage wäre.
Kuballa und Krettek haben sowieso ganz andere Probleme. Und die lösen sie immer so gut, wie sie es eben vermögen. Pragmatisch eben. Und da kann in Dortmund die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auch einmal um die Ecke sein. Am Ende stehen die beiden stabil.
Ich liebe sie dafür, ganz so sehr wie ich Adsche und Brakelmann liebe. Auch wenn die beiden aus einer ganz anderen Welt kommen – und mit knapp 100 Folgen, auch viel mehr Zeit hatten, eben diese Welt mit ihren Geschichten zu füllen.
Für mich steht das Ruhrgebiet so sehr für meine Identität, wie der Kreis Stormarn. Da darf ich das sagen. Da kann ich mich in Kuballa ebenso wiederfinden, wie in Brackelmann. Und wenn Jan Fedder und Peter Heinrich Brix eben von ungefähr da weg sind, wo auch ihre Geschichten spielen, gilt für Armin Rohde und Ludger Pistor ja ganz unzufällig ganz genau das Gleiche.
Mentalitätsgiganten, Charakterboliden, große Philosophen, echte Menschen.
Das ist meine ganze Welt.
Ist es Ironie, dass der Schnitzel-Film gestern Nacht ausgerechnet beim NDR gelaufen ist?
😉
Dieser Beitrag erschien zuerst am 20.10.2024.
Sozialkomödie, Deutschland, 2009, FSK: ab 6, Regie: Manfred Stelzer, Drehbuch: Peter Freiberg, Thomas Koch, Stefan Barth, Manfred Stelzer, Produktion: Titus Kreyenberg, Winka Wulff, Musik: Lutz Kerschowski, Danny Dziuk, Kamera: Tomas Erhart, Schnitt: Bernd Schriever, Mit: Armin Rohde, Ludger Pistor, Branko Samarovski, Caroline Peters, Therese Hämer, Cristina do Rego, Margit Bendokat, Peter Jordan, Patrycia Ziółkowska, @ArRo
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