Filmfrauen
-
Yngvild Sve Flikke – „Ninjababy“ (2021)
Eine romantische Komödie als existenzielles, feministisches Coming-of-Age-Drama um eine ungeplante Schwangerschaft? Eigentlich unmöglich. Außer in Norwegen. Großartig und zum Verlieben. Lykkelig slutt garantert! (ARTE)
-
Lena Urzendowsky – „Franky Five Star“ (2023)
Jetzt mal ehrlich: Wissen Sie eigentlich so genau, wer da alles in Ihrem Oberstübchen wohnt? Und, wollen Sie das wirklich wissen? Dann hilft Ihnen vermutlich nur eine Therapie. Bei mir ist da manchmal gleich gar keine:r zu Hause, wie es scheint. Besonders dann kommen mir meine besten Gedanken beim Fernsehen, doch hätte ich mir so…
-
Jodie Foster, Liam Neeson – „Nell“ (1994)
Frau Foster ist ein wirklich mehr als spektakulär guter Grund, diesen Film auch nach 30 Jahren noch einmal zu sehen. Auch Liam Neeson und Natasha Richardson gemeinsam zu sehen, hat noch immer seinen Reiz. Doch heute weiß ich nicht, warum mir dieses Drama vorkommt, als sei es inzwischen aus der Zeit gefallen. (ARTE)
-
Mareike Wegener – „Echo“ (2022)
Kein anderes Genre steht ja mehr für das deutsche Fernsehen, als der Krimi an sich. Und noch vor dem sonntäglichen Tatort-Ritual (und seinen wochentäglichen Wiederholungen) kommt da der deutsche Provinzkrimi. Und irgendwie, jedenfalls in meiner Wahrnehmung, fließt da alles zusammen. Ich komme schon lange nicht mehr mit… (ARD)
-
Jane Campion, Holly Hunter – „The Piano“ (1993)
Diesen Film heute, über 30 Jahre später, erneut anzuschauen, bedeutet für mich, ihn auf eine völlig neue Weise zu sehen. Denn ich bin nicht mehr der Mann, der ich Anfang der Neunziger gewesen bin. Ich habe viele Dinge erfahren, gesehen und gelernt, von denen ich damals noch nichts ahnen konnte. Und doch war mir damals…
-
Rosalie Thomass – „Rufmord“ (2018)
Schon sechs Jahre alt soll dieser Thriller von ZDF & ARTE sein. Unglaublich eigentlich, weil ich mich noch so gut an seine Erstausstrahlung erinnern kann, als wäre sie erst gestern gewesen. Und weil mir das bei deutschen Krimis wirklich nicht oft passiert, muss der Film etwas Besonderes sein. So etwas sehen sie wahrscheinlich nur selten!
-
Kristen Stewart – „Jean Seberg – Against All Enemies“ (2019)
Sie können mir erzählen, was Sie wollen. Ich halte Kristen Stewart für die derzeitig aufregendste Frau im (amerikanischen) Filmgeschäft. Vielleicht weil sie mir das erste Mal an der Seite von Jodie Foster aufgefallen ist – und da war sie eigentlich noch ein Kind. Ich sehe in ihr jedenfalls eine würdige Nachfolgerin eben jener meiner persönlichen…
-
Angelina Jolie – „Salt“ (2010)
Ich hätte da mal eine Frage: Ist das hier jetzt nur deshalb ein feministischer Action-Reißer, weil hier eine Frau „auf die Fresse kriegt“ und ebenso austeilt? Oder ist es nur eine weibliche Version der üblichen, männlichen Stereotypen, die wir schon seit Jahrzehnten kennen. Ganz ehrlich? Das ist mir völlig egal. Angelina Jolie macht es gut.…
-
Melika Foroutan – „Louise Boni“ (2015 / 2016)
Krimis scheinen das Schicksal von Melika Foroutan zu sein. Das überrascht nicht, bestreitet das Genre doch gefühlt alleine die Hälfte des deutschen TV-Programms. Zum Glück gibt es Ausnahmedarstellerinnen wie sie, die es dann und wann tatsächlich zum Ereignis machen. Und die meisten ihrer oft herausragenden Produktionen sind jede Wiederholung wert…
-
Aylin Tezel – „Die Informantin“ (2016 / 2019)
Eigentlich sind diese Thriller eine Emanzipationsgeschichte: Aylin Tezel als ein zunächst übelst manipuliertes „Werkzeug“ des Systems, die sich über die Umkehrung der Mechanismen des Geschäftes gegen das System selbst zu wehren lernt und die Machos enteiert. Auserzählt ist diese Figur noch lange nicht!
-
Scott Mann – „Fall“ (2022)
Eigentlich ist dieses ein Film aus einem Genre, das mich oft ziemlich schnell furchtbar langweilt. Der Thrill aus Grenzsituationen, in welche Menschen geraten, weil sie Dinge tun, die ich niemals tun würde, packt mich nur selten. Ganz so wie hier. Doch tatsächlich ist dieser Film ein Fest für die Sinne. Oder hatten Sie etwa schon…
-
Maria Schrader – Ich bin dein Mensch (2021)
Maria Schrader ist fast auf den Tag genau so alt wie ich und als Schauspielerin seit mehr als drei Jahrzehnten wohlbekannt in der europäischen Theater- und Fernseh(film)welt. Das wir sie inzwischen ebenfalls als Regisseurin kennenlernen durften, mag auch ein Glücksfall für sie persönlich sein. In jedem Fall ist es unser Gewinn! (ARTE)
-
Isabelle Adjani – Ein mörderischer Sommer (1983)
Ein Film, wie ich danach nie wieder einen anderen gesehen habe. Und das, ob schon seine Krimi-Handlung so konventionell daherkommt, wie jene ungezählter anderer Thriller. Doch das, was Frau Adjani und Regisseur Jean Becker aus der Geschichte des Racheengels herauszuholen in der Lage waren, ist bis heute ziemlich unerreicht.
-
Charlotte Gainsbourg – The Tree (2010)
Frau Gainsbourg ist eine einzigartige Künstlerin. Ein künstlerisch über-talentiertes Elternhaus kann eine Gnade sein, oder ein Fluch. Sie ist eine, die wohl fast alles kann und tut, was sie will. Und – das ist ein Privileg des Alterns – sie hat wirklich niemals aufgehört dabei besser zu werden.
-
Virginie Efira, Adèle Exarchopoulos, Sandra Hüller – Sibyl (2019)
Ein ziemlich genialer Frauenfilm. Ich glaube, das kann man(n) hier einmal feststellen, ohne dabei in den Verdacht zu geraten, dieses Werk in eine Schublade stecken zu wollen. Oscar-Gewinnerin Justine Triet hat hier großes Drama und elegante Groteske so miteinander versöhnt, dass es ein Privileg ist, Virginie Efira, Adèle Exarchopoulos und Sandra Hüller bei ihrer Arbeit…
-
Lotte Verbeek, Stephen Rea – Nothing Personal (2009)
Irland ist in vielerlei Hinsicht eine ziemlich spektakuläre und gerne genutzte Kulisse für Film und Serienproduktionen. Nicht ganz so häufig kommt dem Land aber eine so dominierende Hauptrolle zu, wie in dem Film der polnisch-niederländischen Regisseurin Urszula Antoniak, mit der grandiosen Entdeckung Lotte Verbeek und dem Veteranen Stephen Rea.
-
Annika Pinske – Alle reden übers Wetter (2022)
Ein „Problemfilm“. Ein Film über Deutschland. Ost und West, Hauptstadt und Mecklenburger Provinz, proletarisches und akademisches Milieu, Aufstieg und Stagnation, Tradition und Familie. Frauen und Männer. Im Grunde ein herrlicher kleiner Film über eine Frau, über das Land und die Menschen, wie sie eben sind.
-
Haifaa Al Mansour – Die perfekte Kandidatin (2019)
Haifaa Al Mansour ist eine aufregende Filmemacherin. Sie war es, die mit „Das Mädchen Wadjda“ 2012 den ersten vollständig in Saudi-Arabien gedrehten Spielfilm überhaupt präsentierte und damit als Regisseurin und als Frau tatsächlich Geschichte geschrieben hat. 2019 ist sie für den Film „The Perfect Candidate“ in ihre Heimat zurückgekehrt…
-
Jodie Foster – Angeklagt (1988)
Content Warnung: Diesen Film wollen sie nicht sehen, um unterhalten zu werden! Auch 36 Jahre nach seiner Premiere ist „Angeklagt“ nur schwer zu ertragen. Weil es ein großartiger Film ist. Ein Plädoyer. Ein Manifest. Ein Meilenstein, nicht nur für Jodie Foster, sondern für alle Überlebenden sexueller Gewalt.
-
Lesbisch, nicht jüdisch, deutsch – Kiss Me Kosher (2020)
Ich bin mir relativ sicher, dass ein Film wie dieser gegenwärtig keine Chance hätte gedreht zu werden. Eine Romantische-Culture-Clash-Komödie, über ein lesbisches israelisch-deutsches Paar, im Westjordanland zudem, den von israelischen Siedlern besetzten Gebieten Palästinas. Die sprichwörtliche Unmöglichkeit des Unwahrscheinlichen…
-
Skål, Genoss:innen! – Smart Girls Go for President (2023)
„Basiert auf Wahrheit, Lügen und miesen Erinnerungen…“ – wenn ein öffentlich-rechtliches „Biopic“ mit so einem Disclaimer startet, dann ist Hinsehen eine Beitragszahler:innenpflicht. Und weil es aus Norwegen kommt, gleich nochmal!