Natalie Portman – Jane Got a Gun (2015)

Natalie Portman war schon lange ein internationaler Superstar. Oscar-prämiert und über-erfolgreich quer durch alle Genres. Einen Western hatte sie aber noch nicht im Portfolio. Da war ihr gleich doppeltes Engagement als Hauptdarstellerin und Produzentin für „Jane Got a Gun“ 2015 eigentlich keine Überraschung.

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Denn, ob wir es in Europa nun immer verstehen, oder nicht, der Western ist nach wie vor eine Disziplin, die offensichtlich elementar für eine amerikanische Filmbiographie ist.

Einen besonderen Gefallen hat sie sich wohl nicht getan. Denn der Film sollte in den Kinos zu einem epischen Misserfolg werden. Nur etwas mehr als 10% der Produktionskosten von 25 Mio. Dollar hat er eingespielt. Damit taucht er auf den ersten 200 Plätzen der jährlichen Box-Office Ergebnisse nicht einmal auf. Und, obwohl ich das schon irgendwie verstehen kann, denn dazu ist der Film zu sehr klassisches Drama, auch noch in einer Dreicksgeschichte, so schlecht ist er wirklich nicht, dass er dieses Ergebnis verdient hätte.

Eine Geschichte in der Zeit des Bürgerkrieges, eine Geschichte, die vom Kapitalismus und Frauenhandel erzählt. Eine Geschichte über eine Frau und ihr Kind, die sich unter Männern behaupten müssen. Angeblich war das Script ziemlich weit oben auf der Hollywood-Black-List mit den besten noch nicht realisierten Drehbüchern. Und das glaube ich sofort. Keine Überraschung, dass Frau Portmann sich auf das Projekt einzulassen bereit war.

Ein feministischer Western wurde es am Ende nicht. Denn keine Minute lang bestehen Zweifel daran, dass es ein Mann ist, der sie „retten“ würde. Gleich drei Drehbuchautoren (Männer) haben dem Film wirklich keinen Gefallen getan.

Dabei sind zwei Dinge bemerkenswert festzuhalten: Frau Portman reitet und schießt überaus überzeugend. Sollte sich für sie nochmal die Chance auf einen Western ergeben, würde ich unbedingt wieder einschalten. Das andere Ding ist der Schnauzbart von Ewan McGregor. Sollten sie sich fragen, wann und wo der Markenbotschafter der Volkswagen-AG sich den ausgedacht hat, dann fragen sie nach den Maskenbildner:innen dieses Films. Hätte ich es nicht gewusst, hätte ich ihn nicht erkannt.


„Jane Got a Gun“ – in der ARD Mediathek bis zum 16.12.2023

Neo-Western, USA 2015
FSK: ab 12
Regie: Gavin O’Connor
Drehbuch: Brian Duffield, Anthony Tambakis, Joel Edgerton
Produktion: Natalie Portman, Aleen Keshishian, Zack Schiller, Mary Regency Boies, Scott Steindorff, Scott LaStaiti, Terry Dougas
Musik: Lisa Gerrard, Marcello De Francisci
Kamera: Mandy Walker
Schnitt: Alan Cody
Mit: Natalie Portman, Joel Edgerton, Noah Emmerich, Rodrigo Santoro, Boyd Holbrook, Ewan McGregor, Nash Edgerton

 


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