Tom Hardy — „No Turning Back“ (2013)

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Ein Mann in einem Auto. Auf einer zweistündigen Fahrt von Birmingham nach London. Das ist schon die zusammengefasste Rahmenhandlung dieses Filmes. Ein Film für unser Kopfkino. Wir sitzen auf dem Rücksitz und haben Zeit nachzudenken. Über richtig und falsch und die Konsequenzen und Moral von Entscheidungen. Brillant!

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Filmtrailer zu „No turning back“ – StudioCanal / YouTube

Vielleicht halten Sie ja die Idee, einen ganzen abendfüllenden Spielfilm damit zu verbringen, einem Mann beim Autofahren zuzusehen, während die Handlung des Filmes einzig aus den Telefonaten besteht, die er während der Fahrt über das Autotelefon führt, für kaum interessant genug, um hier einzuschalten?

Ich könnte das sehr gut verstehen. Doch wäre es wahrscheinlich ein Verlust und Versäumnis, wertvolle Lebenszeit in eine x-beliebige zufällig andere TV-Produktion zu investieren, statt in dieses kleine Stück großes Kino von Steven Knight.

Vermutlich wäre sein Independentfilm aus England früher unter dem Label »Experimentalfilm« gelaufen. Wobei er eigentlich alles andere als experimentell daher kommt, sondern eher eine stylishe, konventionelle Ästhetik und Filmsprache benutzt. Doch die Geschichte, die sich in diesem Roadmovie ausschließlich aus Telefonaten zusammenfügt, hätten andere Filmemacher:innen als Erzählung mit Sicherheit anders aufgelöst, als in der Selbstbeschränkung auf ein 1-Mann Stück.

Das war ein Experiment, dessen Ergebnis ich so nicht erwartet hätte.

Tom Hardy, den Hauptdarsteller, kannte ich bisher eigentlich nur aus dem Action-Fach. Spätestens mit Marvels „Venom“ (2018) hat er nachhaltig bewiesen, dass er auch einen echten Blockbuster kann. Dass er aber gleich einen ganzen Film alleine tragen kann, hat mich ehrlich überrascht.

Über die Geschichte ein Wort zu verlieren, würde hier tatsächlich dem Tatbestand des Spoilers entsprechen. Die fundamentalen Lebenskrisen, die „Ivan Locke“ (Hardy) mit seinem unbändigen Willen, endlich einmal das Richtige zu tun, meistert, treffen jedenfalls (m)einen Nerv.

Ich kann auf langen Autofahrten in der Nacht am besten nachdenken. So manche weitreichenden Entscheidungen habe ich genau dort vorbereitet. Hier versucht ein Mann, die Kontrolle über das, was mit ihm passiert (sein Leben), zurückzubekommen. Seine Entscheidungen haben Konsequenzen, die zu tragen er bereit ist. Dafür verdient er selbst dann Respekt, wenn wir selbst uns möglicherweise anders entschieden hätten.

Doch woher wollen wir das wissen?

Starkes Kino!

Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht am 09.12.2024.



Drama, Großbritannien, USA, 2013, FSK: 0, Regie: Steven Knight, Drehbuch: Steven Knight, Produktion: Guy Heeley, Paul Webster, Musik: Dickon Hinchliffe, Kamera: Haris Zambarloukos, Schnitt: Justine Wright, Mit: Tom Hardy, Olivia Colman, Ruth Wilson, Andrew Scott, Ben Daniels, Tom Holland, Bill Milner, Danny Webb, Alice Lowe, Silas Carson, Lee Ross, Kirsty Dillon,


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