Mediathekperlen
Denn das Leben ist zu kurz für schlechtes Fernsehen!
Hier finden Sie Gebloggtes von einem Mediathek-Junkie. Hauptsächlich Filme, wenige Serien, doch alles selbst (und oft mehrfach) gesehen. Deshalb sind die meisten Beiträge persönlich und wollen auch ganz und gar nicht „neutral“ sein. Der Autor ist nur Konsument und kein Kritiker.
Mehrheitlich ist das öffentlich-rechtlich, deshalb (fast) alles schon von unserer Haushaltsabgabe bezahlt. Wer, wie der Autor, einmal länger im Ausland unterwegs war, weiß: Das deutsche Fernsehen ist eigentlich viel besser als sein Ruf. Und auch wenn es manchmal tatsächlich eine Katastrophe ist, versuche ich hier täglich nach den Perlen zu tauchen.
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(28.09.2024)
„Ein metaphysisches Experiment sich im Sterben zu üben.“ – Ich habe wirklich lange keinen Film mehr gesehen, der mich so glücklich gemacht hat.
Ganz ehrlich, ich bin kein großer Freund des Horror-Genres. Mal jenseits der Klassiker oder der Filme des großen John Carpenter, den ich wirklich schätze, habe ich das in meinem Leben nie gesucht. Das hier ist einer der Filme, bei dem ich meine Ignoranz beinahe hätte bedauern müssen. Und nur Dank ARTE gibt es ihn sogar öffentlich-rechtlich!
„L’Immortel“ – so lautet der französische Originaltitel dieser großen Mafia-Oper mit Jean Reno. Ich habe den Film heute zum ersten Mal gesehen. Und jetzt muss ich mich erst einmal sammeln. Denn er überwältigt. Er ist so traditionell, wie schnell. Modernes, moralisches und äußerst brutales Action-Kino aus Frankreich.
Damit hier keine Missverständnisse aufkommen, hier handelt es sich um ein Guilty-Pleasure meinerseits. Eine deutsche (romantische) Komödie. Die Geschichte ist, na ja, holperig, die Klischees reichlich. Nicht alle Gags landen. Doch die Landschaft und das Traumpaar Engelke/Hübner machen die Schwächen wett. Im nordfriesischen Watt ist ja sowieso alles, was schief ist, in dieselbe Richtung gewachsen.
Diesen Film sollten sie sich nicht ansehen, wenn absurde Geschichten, Figuren, Schießereien oder ebenso überzeichnete Gewalt ein Problem für sie sind. Also etwa das, was sie aus Western kennen – oder neuen Versionen der ganz alten Geschichte: „Kommt ein Fremder in ein Dorf – am Ende sind die Bösen tot“. Was für eine Freude.
Morgen würde Wolfgang Menge seinen 100. Geburtstag feiern. Anlass genug für die ARD und den WDR, eines seiner Meisterwerke zurück in das Programm zu holen, welches in jeder Hinsicht seiner Zeit voraus und zu seiner Zeit schon ein so verstörendes Werk, wie danach nur wenig im Deutschen Fernsehen gewesen ist. „Genial“ ist da zu wenig.
Heute Abend gibt es die ersten beiden Sörensen-Filme in der Primetime bei ONE: „Das Beste am Norden“, da leg’ ich mich fest, ist Bjarne Mädel als Kriminalhauptkommissar Sörensen.
Heute ist sozusagen mein letzter Urlaubstag. Den habe ich mir eben nostalgisch vergoldet, mit dieser Wiederholung der vorzüglichen Dokumentation von Martin Groß (2022) über die Toten Hosen in Berlin 1983. Bis mir der Gedanke durch den Kopf fuhr, ob ein solches Konzert wohl heute noch stattfinden würde, wenn statt der Stasi etwa Nazis in den Nebengassen lauern würden.
Ein „Problemfilm“. Ein Film über Deutschland. Ost und West, Hauptstadt und Mecklenburger Provinz, proletarisches und akademisches Milieu, Aufstieg und Stagnation, Tradition und Familie. Frauen und Männer. Im Grunde ein herrlicher kleiner Film über eine Frau, über das Land und die Menschen, wie sie eben sind.
Ich schaue mir Filme aus den unterschiedlichsten Gründen an. Oft sind es Schauspieler:innen, die mich interessieren, oder Regisseur:innen. Und natürlich, nicht zuletzt, die Geschichten. Ob ein Film aber einen Oscar gewonnen hat, und wenn ja, wie viele, interessiert mich in der Regel höchstens am Rande. Hier waren es die Schauspieler. Und dafür lohnt es sich wirklich.
Manfred Stelzer und Gert C. Möbius waren ein deutsches Traumpaar. Auch wenn sie nie einen der „großen“ Filmpreise gewonnen haben, so haben sie doch den deutschen Film und das deutsche Fernsehen so unendlich bereichert, dass eine Retrospektive ihrer Filme eigentlich lange mal fällig wäre. Hier geht es nur um einen davon…:
Wieder einer dieser Filme, die zum Motto des Tages so beunruhigend perfekt passen, dass durchaus zu öffentlich-rechtlichen Konspirationstheorien Anlass gegeben wäre. Denn heute ist schließlich der „Weltglückstag“. Vielleicht kaufen sie besser keine Blumen?
Wieder nur eine Woche gibt uns die ARD für einen wirklich wieder-sehenswerten “Oscar”-Gewinner. Sechsmal nominiert und dreimal gewonnen haben 2014 hier vor allem die Hauptdarsteller: Matthew McConaughey und Jared Leto. Die Adaption eines “literarischen Werkes”, nämlich eines Zeitungsartikels in der “Dallas Morning News”. Eine Geschichte nach (weitgehend) wahren Begebenheiten.
Es war, eine Woche lang, viel zu ruhig in diesem Blog. Diese Pause war weder geplant, noch war sie dem Programm geschuldet. Denn auch im Nachlauf der Oscar-Verleihung hätte sich der ein oder andere Beitrag ergeben. Weil das Leben aber eben nur selten nach Programm verläuft, gibt es diese Woche nur eine einzige Filmempfehlung von mir…
„Tschick“ ist ein Sommerfilm. Bestimmt ist er das. Er ist sogar einer meiner Lieblingssommerfilme. Aller Zeiten! Und deshalb freu‘ ich mich so, dass eine gute Seele in der Programmplanung des Hessischen Rundfunks den Film, dann, wenn es draußen noch kalt und am dunkelsten ist, wieder in das Programm genommen hat.
„Alle Ereignisse sind das Ergebnis einer Reihe von vorangegangenen Gegebenheiten. Und weil wir in den meisten Fällen unzulängliche Daten haben, schreiben wir sie fälschlicher Weise dem Zufall zu.“ Was klingt, wie der Einstieg in ein Proseminar zu Statistik, Big-Data und künstlicher Intelligenz, ist hier der Einstieg in einen haarsträubenden Trip über Selbstjustiz, Willkür und männliche Unfähigkeit zur Trauer…
Haifaa Al Mansour ist eine aufregende Filmemacherin. Sie war es, die mit „Das Mädchen Wadjda“ 2012 den ersten vollständig in Saudi-Arabien gedrehten Spielfilm überhaupt präsentierte und damit als Regisseurin und als Frau tatsächlich Geschichte geschrieben hat. 2019 ist sie für den Film „The Perfect Candidate“ in ihre Heimat zurückgekehrt…
Krol hat viel gearbeitet, in den letzten 30 Jahren. Doch er hat es geschafft, sich niemals festzulegen. Seine Ausstiege aus TV-Serien sind immer genau zu dem Zeitpunkt erfolgt, an dem er zur Gewohnheit hätte werden können. Und deshalb ist er es nie geworden. Große Rollen, Nebenrollen, Versager, Held oder Bösewicht. Nicht viele sind dabei so […]
Tom Tykwers erster Aufschlag mit einem Spielfilm im Kinolänge geschah 1993 auch beim ZDF. Und dort sehen wir ihn heute wieder – als Teil der Retrospektive „60 Jahre Junge Filme“ in der Reihe „Das kleine Fernsehspiel“. Für Joachim Król, den Bergmannssohn aus Herne war der Film sozusagen ein Durchbruch im dramatischen Fach, nachdem er im gleichen Jahr schon mit Detlev Bucks Roadmovie-Klassiker „Wir können auch anders“ einen Hit in den Programmkinos der Republik gelandet hat.
Dieser Film steht auf der Seite der Wissenschaft. Fakten werden zu Geschichte. Und ein öffentlich-rechtlicher Spielfilm, angelegt als Gerichtsdrama, zu einem aktivistischen Aufruf, die Katastrophe noch aufzuhalten. Die Produktion von 2020 braucht ein Update. Denn auch Olaf Scholz gehört inzwischen so sehr auf die Anklagebank wie Frau Merkel. Und für die Herren Lindner und Habeck findet sich auch noch ein Platz. Einschalten werden die Herren bei dieser Wiederholung aber sicher nicht.