Es war, eine Woche lang, viel zu ruhig in diesem Blog. Diese Pause war weder geplant, noch war sie dem Programm geschuldet. Denn auch im Nachlauf der Oscar-Verleihung hätte sich der ein oder andere Beitrag ergeben. Weil das Leben aber eben nur selten nach Programm verläuft, gibt es diese Woche nur eine einzige Filmempfehlung von mir…
Es ist, wie es ist. Das Leben schreibt seine eigenen Pläne. Und oft erwischt es eine*n vollkommen unvorbereitet und trifft mitten in’s Herz. So war es schon 2024, als uns kurz nach den Oscars die traurige Nachricht über den Tod von Percy Adlon erreicht hat, dem wohl amerikanischsten aller bayerischen Filmemacher.
Es gibt wenige andere Filme, die ich, über so lange Zeit, so sehr geliebt habe, wie „Out of Rosenheim“. Wahrhaftig einer meiner ewigen Top-10 aller Zeiten. Tatsächlich war er 1987 lebensverändernd. Wie schon Wim Wenders mit seinem Film „Paris, Texas“, drei Jahre zuvor.
Diese beiden Filme haben in mir eine Liebe und Leidenschaft für die Mojave-Wüste, dem lebensfeindlichen Niemandsland zwischen Kalifornien, Nevada und Arizona im Südwesten der USA implantiert, die bis heute, vier Jahrzehnte später und nach vielen eigenen Road-Trips kreuz-und-quer durch das Land nicht im geringsten nachgelassen hat.
Auch wenn meine Rückkehr in die Wüste jeden Tag, den Donald Trump das Weiße Haus besetzt hält, unwahrscheinlicher wird. Diese Erinnerungen bleiben unvergessen. Das kann mir auch Elon Musk nicht mehr nehmen.
Noch viel mehr als die Liebe für die Natur und ihre Menschen, hat Percy Adlon mir aber auch eine ewige Liebe für Marianne Sägebrecht und CCH Pounder geschenkt. Was auch immer die Art von Zauberei gewesen sein mag, die er benutzt hat – für diese beiden Darstellerinnen war sie tatsächlich Anlass für die – in meinen Augen – jeweils großartigsten Leistungen ihrer so langen Filmkarrieren.
Natürlich war es auch fast tragisch, weil sie für den Rest ihres Lebens daran gemessen werden sollten… Tragisch, weil für mich so etwas tatsächlich einzigartig und deshalb einfach unwiederholbar ist. Und sowieso nur aus der Kombination von Personen, Raum, Zeit und – deshalb und eben – echter Magie zu erklären ist.
Wenn sie ein Herz haben, das für das Kino schlägt, dann, glauben sie mir einfach, wollen, nein, müssen sie diesen Film einfach (wieder-)sehen.
„It’s showtime at the Bagdad Gas & Oil Café“.
Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht am 17.03.2024. Permalink: https://nexxtpress.de/b/b8T
Spielfilm, Deutschland, USA, 1987, FSK: ab 12, Regie: Percy Adlon, Drehbuch: Eleonore Adlon , Percy Adlon, Christopher Doherty, Produktion: Eleonore Adlon, Percy Adlon, Dietrich von Watzdorf, Musik: Bob Telson, Kamera: Bernd Heinl, Schnitt: Norbert Herzner, Mit: Marianne Sägebrecht, CCH Pounder, Jack Palance, Christine Kaufmann, George Aguilar, Monica Calhoun, Darron Flagg, G. Smokey Campbell, Hans Stadlbauer, Alan S. Craig, Fediverse: @filmeundserien@a.gup.pe
Schreiben Sie einen Kommentar