Deutschland
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Nikolaj Coster-Waldau – „Suicide Tourist / Exit Plan“ (2019)
Der Däne ist, spätestens seit seiner Rolle als „Jaime Lannister“ in der Blockbuster-Serie „Game of Thrones“ (2011-2019), ein auch international hochgeschätzter Charakterdarsteller. Tatsächlich hätte er wohl auch einen großen Komiker in sich. Das deutet er in den ersten Szenen dieses Nordic-Noir-Dramas wenigstens an. Der Rest des Filmes ist allerdings ganz und gar nicht komisch. (ARTE)
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Ein Landrat gegen den Atomstaat – „Wackersdorf“ (2018)
Ein Spielfilm über die Bürger:innenbewegung, die in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Bau einer atomaren Wiederaufbereitungsanlage in der bayerischen Oberpfalz verhindert hat. Ebenso ein Film über einen sozialdemokratischen Landrat, der nicht nur willens war, dazuzulernen, sondern auch der eigenen Partei und Franz-Josef Strauß die Stirn zu bieten. (ARD)
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Franziska Hartmann – „Monster in Kopf“ (2023)
Hartmann und Ebelt, das war schon einmal eine gute Kombination. Vier Jahre später haben beide sich wieder für einen Film zusammengetan. Und wieder steht eine Frau im Mittelpunkt einer Geschichte, die wir nicht oft im Fernsehen zu sehen bekommen. (ARTE)
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Götz George – „Aus einem deutschen Leben“ (1977)
4 Antworten
Fiktionalisierte Filmbiografie des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß mit Götz George in der Hauptrolle. Ein Beitrag von Philipp Bühler, freier Filmjournalist und kinofenster.de-Redakteur, 27.02.2024. (ARD)
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Der ultimative Horror deutscher Effizienz – „Die Wannseekonferenz“ (2022)
5 Antworten
Wie soll ich einen Film besprechen, der die Vorbereitung des Holocaust zum Gegenstand hat? Kriterien, die an einen (auch historischen) Spielfilm anzulegen wären, versagen hier einfach. Eine nüchterne Dokumentation ist das auch nicht. Doch angesichts der intendierten Verharmlosung eines Begriffes wie „Remigration“ ist dieser Film die notwendige Einordnung.
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Armin Rohde – „Werkstatthelden mit Herz“ (2020)
5 Antworten
Es gibt nur wenige deutsche Komödien, die ihre Figuren mit Respekt behandeln. So selten sie sind, so wertvoll sind sie. Wenn Armin Rohde mitspielen darf, dann ist es fast schon eine Garantie dafür, dass es menschlich und authentisch zugeht. Seine Figuren enden niemals als Clowns, sondern sind echte Menschen… (ARD)
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Costa-Gavras – „Music Box“ (1989)
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Das Private ist untrennbar mit dem Politischen verbunden. Bei kaum einem Filmemacher gilt das mehr, als bei Costa-Gavras. Keiner hat sein Lebenswerk wohl mehr dem Kampf gegen Unterdrückung, Ungerechtigkeit und den Faschismus gewidmet, als der große griechisch-französische Regisseur. Jeder seiner Filme ist auch ein Schlüsselwerk seiner Zeit. #NiemalsVergessen! (ARTE)
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Hans Weingartner – „Die Summe meiner einzelnen Teile“ (2011)
Es ist immer schwer zu sagen, welcher Film denn womöglich „der beste“ ist, im Gesamtwerk eine:r Regisseur:in. Zumal, wenn es nur so wenige davon gibt, wie von Hans Weingartner. Lieben kann ich alle, für das, was sie sind. Doch dieser hier, hat mich besonders herausgefordert, gepackt, irritiert und beschenkt. (ARD)
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Eine Deutsche Omertà – „Warum verbrannte Oury Jalloh?“ (2024)
2 Antworten
Leider total gefesselt hat mich die sechsteilige ARD/WDR-Dokumentation von Béncè Maté und Anna Herbst. Ich danke ihnen tausendfach, dass sie auf die verbreitete „Presenter”-Pest komplett verzichtet haben. Sie quatschen keine Silbe selbst, sondern lassen ihre Zeug*inn*en sprechen. Und ihre sehr, sehr starken Bilder. (ARD)
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Trickreich gegen Zensur – „Teheran Tabu“ (2017)
4 Antworten
Eine besondere Mediathekperle, und tatsächlich ein Prototyp für Filme, die im TV garantiert untergehen und ohne die Mediatheken kaum ein Publikum finden würden. Einschaltbefehle gibt es von mir nur selten. Hier läge ein solcher tatsächlich nahe. Nur 7 Tage verfügbar! (ZDF)
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Anneke Kim Sarnau – „Hit Mom“ (2017)
3 Antworten
Für einen deutschen Fernsehfilm ist das hier wahrhaftig eine „schwarze Komödie“. Für einen Weihnachtsfilm ist das hier geradezu ein Bruch mit der Konvention. Und für mich ist dieser kleine Film vom Hessischen Rundfunk deshalb eine echte und tiefschwarze Mediathekperle die glücklich macht.
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Fatih Akin – „Tschick“ (2016)
„Tschick“ ist (m)ein Sommerfilm. Über den besten Sommer von allen. Und deshalb freu‘ ich mich so, dass eine gute Seele in der Programmplanung des Bayerischen Rundfunks den Film mitten im Dezember, dann, wenn es draußen kalt und am dunkelsten ist, wieder in das Programm genommen hat. (ARD)
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Charly Hübner & Sophie von Kessel – „Das Verhör in der Nacht“ (2020)
Ein Anti-Film, gegen Sehgewohnheit und normatives Fernsehen. Zwei Menschen, ein Raum, eine Nacht. Was Regisseur Matti Geschonneck hier inszeniert hat, „geht ums große Ganze, um Freiheit und Sicherheit, um Gewalt und Legitimität, in einem bar jeglicher konventioneller Handlung fesselnden Film“. (ZDF)
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Peter Kurth, Thomas Stuber – „Herbert“ (2015)
„Bezirksmeister 82, Stamm, der Stolz von Leipzig…“ – Die Geschichte eines Boxers und seines letzten Kampfes, war die erste Zusammenarbeit von Peter Kurth mit Thomas Stuber. Ein großer Film über einen Mann, der in seinem Leben immer nur auf die Fresse bekommen hat. Mit dem besten Kurth aller Zeiten. (ARD)
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Melika Foroutan – „Louise Boni“ (2015 / 2016)
Krimis scheinen das Schicksal von Melika Foroutan zu sein. Das überrascht nicht, bestreitet das Genre doch gefühlt alleine die Hälfte des deutschen TV-Programms. Zum Glück gibt es Ausnahmedarstellerinnen wie sie, die es dann und wann tatsächlich zum Ereignis machen. Und die meisten ihrer oft herausragenden Produktionen sind jede Wiederholung wert…
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Wau Holland – „Alles ist eins, ausser der 0“ (2021)
2 Antworten
Am Anfang der Hacker-Kultur stand Deutschlands erster digitaler Bürgerrechtler: Wau Holland ist der Visionär einer demokratischen digitalen Kultur. 1981 gründete er mit einer Handvoll Mitstreitern den Chaos Computer Club (CCC), der durch spektakuläre Hacks und später durch Verstrickungen mit den Geheimdiensten weltbekannt wurde. (ARD)
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Axel Prahl – „Kafkas Der Bau“ (2014)
100 Jahre ist Frank Kafka tot. Keine Frage, dass sein Leben und literarisches Werk wohl auch noch die nächsten 100 Jahre genug Stoff und Inspiration für neue Interpretationen liefern wird. Grund genug, für die ARD auch diesen Film von Jochen Alexander Freydank wieder in das Programm zu nehmen. Vor allem für Axel-Prahl-Fans unter den Literatur-Nerds…
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Kida Khodr Ramadan – „In Berlin wächst kein Orangenbaum“ (2020)
Für über 100 TV- und Kinoproduktionen hat Kida Khodr Ramadan in den letzten 20 Jahren gearbeitet – und ist damit wohl einer der fleißigsten Schauspieler in Deutschland. Sehr kleine Nebenrollen als Gangster/Türke/Araber/Immigrant vom Dienst wuchsen im Laufe der Jahre zu abendfüllenden Charakterstudien, in denen er, selbst bei untergenialen Drehbüchern, immer den maximalen Eindruck bei seinem…
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Tobias Moretti – „Baumbacher Syndrome“ (2019)
Dieser Film hat etwas von einem Mysterium. In Deutschland finden sie bis heute keine ernsthafte Filmkritik, und das, obwohl der Film schon seit 2019 auf diversen Filmfestivals lief. Erst vor zwei Wochen erlebte er seine TV-Erstausstrahlung und ist nun in der Mediathek nur hinter einer FSK 16 Schranke zugänglich. (ARD)
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Rosalie Thomass – „Rufmord“ (2018)
Schon sechs Jahre alt soll dieser Thriller von ZDF & ARTE sein. Unglaublich eigentlich, weil ich mich noch so gut an seine Erstausstrahlung erinnern kann, als wäre sie erst gestern gewesen. Und weil mir das bei deutschen Krimis wirklich nicht oft passiert, muss der Film etwas Besonderes sein. So etwas sehen sie wahrscheinlich nur selten!
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