Al Pacino – Serpico (1973)

Der beste Al Pacino aller Zeiten? Es gibt Leute, denen mag ich da einfach nicht widersprechen. Ganz sicher eines der besten Cop-Movies der Kinogeschichte. Alle, wirklich alle, die danach gekommen sind, mussten sich daran messen lassen.

Hier wurde ein Video von Youtube, einer Plattform von Alphabet (Google) eingebunden. Der Inhalt wird nur geladen, wenn sie zuvor einer Übertragung ihrer persönlichen Daten (ua. ihrer IP-Adresse) an die Plattform zustimmen.

Klicken sie auf dieses Cover, um den Inhalt anzuzeigen.

Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Er ist einer von den Guten. Und er bekommt auf die Fresse dafür. Schließlich ist das hier auch ein Action-Film. Interessanter daran ist aber der politische Kontext. Denn zu Beginn der 1970er Jahre war das NYPD wohl tatsächlich eine durch und durch korrupte Polizeibehörde. Ein Staat im Staat. Und Außenseiter wie Frank Serpico – der Film ist eine reale Geschichte über eine reale Figur – eine Bedrohung des Status Quo.

Heute kennen wir das Motiv nur zu gut. Dutzende von Polizeifilmen aus New-York-City spielen mit derselben Geschichte. Mir sind da, zum Beispiel, „Copland“ (1997), mit Stallone, De Niro und Keitel oder, aus jüngerer Zeit, „21 Bridges“ (2020) mit Chadwick Boseman noch in sehr guter Erinnerung. Doch Anfang der Siebziger war es noch revolutionär für einen Mainstream-Hollywoodfilm, solche Missstände zu benennen und vor ein großes Publikum zu bringen.

„Traue keinem Bullen, der nicht bestechlich ist…“

Filmzitat

Und schon zu seiner Zeit gab es kaum einen erfahreneren Spezialisten für das Genre, als Sidney Lumet – den wir kennen von Blockbustern wie Die zwölf Geschworenen (1957), Hundstage (1975), Network (1976), The Verdict (1982).

Der junge Pacino war 1973 tatsächlich der heißeste Scheiß im Filmgeschäft. Nur ein Jahr zuvor schoss ihn Francis Ford Coppola in „Der Pate“ vom Status eines talentierten Theater-Nobodys in den Rang eines Weltstars. Was für aufregende Zeiten es gewesen sein müssen, damals in ein Kino zu gehen.

„Pacino played Serpico better than I did.“

Frank Serpico, New York Daily News, 23.12.2012

Ich bin ein riesiger Fan des Italo-Amerikaners. Tatsächlich bin ich bei Pacino ein Alles-seher. Deshalb habe ich natürlich meine Lieblingsfilme, und es sind viele, die sich, je nach Tagesform, auch einmal ändern. Doch über die 50 Jahre zurückgeschaut, war er wohl tatsächlich nie wieder so „heiß“ und aufregend, wie in den Siebzigern. Dieser Film ist definitiv in meinen ewigen Pacino-Top-3.

Ganz ehrlich, ich akzeptiere wirklich nur wenige Entschuldigungen, wenn sie die seltene Chance verpassen, so einen Meilenstein einmal ohne Werbung – und ohne dafür einen kapitalistisch kontrollierten Streamingservice bezahlen zu müssen – im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sehen zu können.

Wenn Christine Strobl mir ihre Kontonummer gibt, überweise ich gerne 5,– Euro extra!



Thriller, USA, 1973, FSK: ab 16, Regie: Sidney Lumet, Drehbuch: Waldo Salt, Norman Wexler, Produktion: Martin Bregman, Musik: Mikis Theodorakis, Kamera: Arthur J. Ornitz, Schnitt: Dede Allen, Richard Marks, Mit: Al Pacino, John Randolph, Tony Roberts, Jack Kehoe, Biff McGuire, Barbara Eda-Young, Cornelia Sharpe, John Medici, Ed Grover, Joseph Bova, James Tolkan, Alan North, M. Emmet Walsh, F. Murray Abraham, Val Bisoglio, Judd Hirsch, Tony Lo Bianco, Kenneth McMillan, Tracey Walter


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert