Wenn ich dürfte, wie ich wollte, dann würde ich gerne das Abendprogramm eines unserer haushaltsabgabenfinanzierten TV Sender programmieren. Und wenn ich das für heute gekonnt hätte, dann würden wir einen Bruce Willis Themenabend sehen. Mit mindestens einem, vielleicht zwei Filmen und einer Biographie, um diesen Schauspieler zu würdigen, der über Jahrzehnte zwar nicht (immer) für hohe Kunst, aber doch für eine Menge Freude am Kino stand.
Machen wir uns nichts vor, der Film, um den es hier geht, ist jetzt nicht unbedingt der Film, der mir in den Sinn gekommen wäre, für mein Wunschprogramm. Doch es ist eben der einzige „Willis“, den uns die Mediatheken heute anbieten. Da muss ich eben nehmen, was ich kriegen kann.
ARTE (wer sonst?) rettet immerhin etwas seines Rufes als Filmkunstkanal mit der Kurzdokumentation „Blow Up“ (2022) (Video verfügbar bis zum 14.04.2025). Doch wenn Sie etwas zum 70. Geburtstag dieses Ausnahmedarstellers wissen wollen, dann finden Sie das überall im Internet, außer im ÖRR.
Macht ja nix… ich mach‘ das gerne!
Zurück zum Film: Bruce Willis und Billy Bob Thornton sind eigentlich eine reizvolle Paarung, Cate Blanchett eine absolut ebenbürtige Partnerin, und die Prämisse des Films, gewaltlose Bankräuber, ebenso interessant. Das kann ein Mensch an einem Wochentag zusammen mit einem halben Eimer Popcorn gut weggucken.
Es ist eben einer dieser Filme, mit denen Willis die Miete bezahlt hat und die (offensichtlich recht gute) Ausbildung seiner Kinder. Dafür, dass er 2001 schon einen absoluten Superstar-Status innehatte und für den Film sicherlich als Zuschauer:innenmagnet an den Kinokassen vorgesehen war, spielt er seine Rolle uneigennützig, lässt seinen Partner:innen genug Raum und macht den Eindruck dabei einen entspannten Job auszuüben.
Vielleicht war das auch über seine gesamte Karriere hinweg sein größtes Erfolgsgeheimnis? Denn eigentlich hatte ich bei Willis nie den Eindruck, er würde sich selbst etwa wichtig nehmen. Egal ob Action-Thriller, Psycho-Drama oder Komödie. Er war immer zuerst er selbst. Immer wiedererkennbar. Zuverlässig.
Regisseur Barry Levinson („Good Morning, Vietnam“, „Rain Man“) konnte sich aber offensichtlich nicht so recht entscheiden, ob er aus „Banditen!“ denn nun lieber eine Action- oder eine romantische Komödie machen wollte. Die erste Hälfte des Films ist jedenfalls besser, als die zweite.
Wenn Sie nichts anderes vorhaben, dann können Sie hier dennoch ohne schlechtes Gewissen einschalten. Sollten Sie dabei ein Kaltgetränk verfügbar haben, dann heben Sie mit mir ein Glas…
Happy Birthday, Sir!
PS: Alzheimer ist ein Arschloch!
Dieser Beitrag erschien zuerst am 19.03.2025. Permalink: https://nexxtpress.de/b/bKW
Action-Komödie, USA, 2001, FSK: ab 12, Regie: Barry Levinson, Drehbuch: Harley Peyton, Produktion: Patrick McCormick, Harley Peyton, David Willis, Musik: Christopher Young, Kamera: Dante Spinotti, Schnitt: Stu Linder, Mit: Bruce Willis, Billy Bob Thornton, Cate Blanchett, Troy Garity, Brían F. O’Byrne, January Jones, Fediverse: @filmeundserien@a.gup.pe
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