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Ist das jetzt noch deutsches Kino oder schon Hollywood? Mir egal. Am Ende bleibt es ein Tom Tykwer Film, gedreht in Babelsberg und New York, mit einer deutschen Crew und deutschem Geld (unter anderem vom viel geschmähten Deutschen Filmförderfonds der Bundesregierung, also unseren Steuergeldern).
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„Ein Porträt von Frankreich als Land kurz vor der Explosion. Melodram, Tragödie und absurdes Drama zugleich, ein Leben wie aus einem Roman von Guy de Maupassant, mit all seinen triumphalen, aber auch schrecklichen Prüfungen. France, gespielt von einer Léa Seydoux, die im Film alles gibt, erzählt uns von uns selbst.“
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Das Debüt eines Charakterdarstellers, der mit dem gleichnamigen Komödianten nur den Namen, das Gesicht und einige Manierismen teilt. Großartige Transformierung eines Handlungsfadens von Albuquerque, Arizona (Breaking Bad) nach Bad Nauheim, Hessen. Allerdings mit weitaus weniger Naturwissenschaften (Chemie hab ich nur geschafft, weil ich abschreiben konnte). Und auch nur 5 Folgen! Fünf! Ich mein‘, was soll das denn, ZDF???
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„Keine Sorge, zu Fuß wird er nicht weit kommen“, lautet der Untertitel dieses biografischen Dramas im Original. Ein Drama, das fast als Komödie daherkommt, sodass es zwischendurch tatsächlich unwahrscheinlich erscheint, dass diese Geschichte weitgehend auf dem wahren und wirklich gelebten Leben des John Callahan beruht.
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Die Regisseure dieses wundervollen Filmes sind in einem Land geboren, in dem es keine Kinos gab. Sie sind aufgewachsen, unter der militärischen Besetzung durch ein fremdes Land und erwachsen geworden unter der Herrschaft eines Terrorregimes. Seit 2015 leben sie im Exil in Paris. Doch als Filmemacher haben sie Gaza nie verlassen. Ein Liebesfilm aus einem Kriegsgebiet.
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Ein ziemlich starkes Stück Schauspiel- und, ganz besonders, Maskenbildner:innenkunst. Katja Riemann und Olli Dittrich in einer ARD/Degeto Produktion von 2011, unter der Regie von Otto Alexander Jahrreiss, die mal keine Schmonzette, aber ein schöner Film über die Liebe ist. Sehr amüsant! 5 Geschichten, 12 Hauptrollen = 2 Darsteller:innen. In Echt!
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Charly Hübner, Jan Georg Schütte (hier in einer Nebenrolle) und Regisseur Lars Jessen sind ein Triumvirat das in meinem Fernsehherzen einen ganz besonderen Platz einnimmt. Und diese Produktion ist ein weiterer funkelnder Edelstein ihrer gemeinsamen „Florida Film“ Produktionsgesellschaft. Und das nicht nur, aber auch, weil sie so „platt“ daherkommt.
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So ein Mann hätte große Karriereperspektiven in der Jungen Union: Parodien sind heikel. Das Original so gut zu kennen, das Aussehen, Ticks und Gewohnheiten, ein Selbstverständnis nachzuempfinden. In der Lage zu sein, über sich selbst hinauszuwachsen und auf all das spöttisch zu reagieren, und zwar auf eine Art und Weise, die dem Publikum das Gefühl gibt, ein Teil des Witzes zu sein. Kurz gesagt, das Ding sein und gleichzeitig seine Distanz zu ihm erklären. (ZDF bis 30.09.2024)
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So sehr wie das amerikanische Kino nach dem II. Weltkrieg die (westliche) Welt dominierte, so sehr wurde es selbst, zunächst vor allem durch ein einziges Genre dominiert: Der Western. Wenn Sie nach dem Krieg geboren wurden, dann sind die Codes dieser Filme wahrscheinlich ein Teil ihrer DNA. Ob Sie die Filme nun lieben oder nicht, spielt dabei eigentlich gar keine Rolle.
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Für einen Science-Fiction Film bin ich leicht zu haben. Um mich dafür zu interessieren, braucht es nur wenig. Bei einem Groß-Darsteller wie Jean Reno, gehe ich mit, auch ohne irgendetwas über den Film zu wissen. Hier war das mal wieder ein typischer Etikettenschwindel, aber trotzdem nicht weiter schlimm. Denn ich habe dafür Lya Oussadit-Lessert entdeckt. Was für ein Gewinn! (ZDF)
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Es kommt inzwischen häufiger mal vor, dass ich mir denke, „Ich glaube ich bin zu alt für den Scheiß…“. Wobei ich Monster eigentlich mag und auch Katastrophenfilme durchaus goutiere… Es kommt eben darauf an. Doch wenn J.J. Abrams ins Spiel kommt, na ja… denke ich das eben immer öfter. Dieser Monsterkatastrophenfilm ist ein Beispiel dafür. (MDR)
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Nach einem wenig amüsanten Abend habe ich für Sie immerhin eine schöne Medizin – wenn Sie diese nicht schon letzten Donnerstag im TV zu sich genommen haben, oder zu den 200.000 gehören, die den Film 2021 schon im Kino sahen. (ZDF)
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Regisseur Albert Dupontel ist – ganz wie ich – in seinem Herzen ein Punk und „Adieu les idiots“ ist vom Anfang bis zu seinem – irgendwie und ganz frei nach Bonnie & Clyde, tatsächlich fast „glücklichen“ – Ende eine atemberaubende moderne Fabel. (MDR)
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„Es ist nur ein Hochhaus am Waldrand, doch man sieht den Menschen, die sich um Aufnahme in die Hausgemeinschaft bemühen, an, dass dies eine letzte zivilisierte Bastion in einer aus den Fugen geratenen Welt sein muss. Hier zu leben, abgeschirmt von einer gefahrvollen Umwelt, ist das Ziel.“ (RBB)
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„Manchester, 2006: Nachdem Detective Chief Inspector Sam Tyler bei einem heiklen Einsatz einen Autounfall erlitten und das Bewusstsein verloren hat, wacht er plötzlich im Jahr 1973 wieder auf. Seinen Job kann er weitermachen, allerdings begleiten jetzt Schlaghosen, Koteletten und analoge Ermittlungstechniken seinen Alltag.“ (ARTE)
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Ist das Kunst, oder kann das weg? Ich bin der letzte, mich in eine solche Diskussion einzumischen. Ob eine Komödie, zumal eine deutsche, aber funktioniert, oder nicht, das merke ich selbst. Hier gelingt es mal ziemlich gut, dem Traum(a)schiff einen Spin zu geben, den wir so noch nicht gesehen haben. Schuld daran sind Elvis, Bowie & unter anderen, Sandra Hüller. (ZDF)
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Die Definition einer „Mediathekperle“ ist einfach: Ein Stück im Fernsehen, das sie möglicherweise verpasst haben, weil sie nichts davon wussten, aber unbedingt sehen sollten. Wie diesen queeren englischen Dreiteiler mit Hugh Grant und Ben Wishaw. Nach einer wahren Geschichte. (One)
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Wenn Menschen sich an einem Abend drei Stunden Lebenszeit nehmen, um diese in einen Film zu investieren, dann ist das ein Zeichen für große Neugierde und/oder großes Vertrauen in die Filmemacher:innen. Bei mir war es eher letzteres. Also Tom Tykwer und die Wachowskis als Regisseur:innen, die mich allein schon genug interessiert haben, um mir diesen großen Film anzusehen.
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Kein Dokumentarfilm, kein Science-Fiction, kein Spielfilm, kein Märchen. Was wir hier haben, ist ein Hybrid. Agitprop-Kino. Und die Mission dieses Films ist es nicht weniger als die Welt zu retten. Doch ist das nicht unweigerlich zum Scheitern verurteilt, wenn kein Mensch ihn sieht? Bitte sehen Sie sich das an, erzählen Sie anderen davon! (BR)
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7 Oscars, wow! Möglicherweise haben die Asiat*inn*en ein besseres Gespür für die Zukunft des Films? Schon bei “Parasite” kam mir dieser Gedanke. In diesem Fall ist er in den USA produziert worden. Was wäre dieses Land nur ohne seine Migrant*inn*en? Würde es existieren? Was, wenn der deutsche Trump an einer Mauer gescheitert wäre?
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Wenn Sie in einer Schule arbeiten (müssen), oder noch zu ihr gehen, weiß ich nicht, ob Sie darüber lachen wollen. Ich bin lange genug aus der Schule raus, um mich über „Eingeschlossene Gesellschaft“, von einem von Deutschlands vielleicht cleversten Filmregisseuren, Sönke Wortmann, amüsieren zu können. (ARD)
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Ein Film, in dem kein einziges Wort fällt, der aber deshalb kein Stummfilm ist, sondern mit Geräuschen tatsächlich zu „berauschen“ vermag. Ein Film, der so klein ist, dass er über die wenigen Programmkinos und die Mitternachtseulen vor den TV Bildschirmen hinaus wohl kaum ein Publikum finden konnte, der aber so große, hinreißende Bilder fand, mit faszinierenden Gesichtern und Figuren eine wundervolle, zutiefst romantische Geschichte erzählt. (RBB)
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Die Serie „I Am Earth“ ist ein Rap-Musical, dessen Heldin oft strauchelt, aber den Mut findet, das Krasseste zu sein, was es gibt: sie selbst. (ARTE, in Norwegisch, mit deutschen Untertiteln.)
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Mit „Liebe, D-Mark und Tod“ hat Cem Kaya eine Dokumentation über türkische Musik in Deutschland gedreht. Im Interview erzählt er, warum sie – trotz goldener Schallplatten – in der BRD kaum Beachtung fand.
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Auch wenn Sie ganz und gar nicht katholisch sind, ist dieser Film von Roland Joffé ein sehenswertes Stück Monumentalkino aus den 80er Jahren. Eine brutale Geschichte über Kolonialismus, globalen Kapitalismus, Realpolitik und das gewaltsame Ende einer Utopie – mit Ennio Morricones Soundtrack für die Ewigkeit.
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Der (bis heute) letzte Film von Peter Weir war sicher kein Blockbuster. Ein Highlight ist er doch. Denn der Australier hat sich damit noch einmal in die Hand der Elemente begeben. Die Lebensfeindlichkeit der Natur und die der Menschen. Das Motiv, die Flucht aus Stalins Gulag, soll einer wahren Geschichte entsprechen. In jedem Fall ist es ein großes Drama.
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In der Welt gibt es einfach mehr Konflikte, Krieg und Terror, als ein durchschnittlich politisch interessierter Mensch verarbeiten kann. Da bleibt es nicht aus, dass der neueste Schrecken den gerade erst geschehenen schon wieder überlagert. Jedes Kino, irgendwo auf der Welt, ist deshalb ein wichtiger Ort, um Erinnerung zu schaffen.
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„Wer Fußball liebt, darf hoffen, dass es ja eben nur ein Film ist…“ endete vor acht Jahren die Besprechung dieses ARTE-Dreiteilers in der Süddeutschen-Zeitung. Wer hat, nachdem er/sie das gelesen hat, noch Lust darauf, sich einen französischen Krimi zu geben, der so wenig mit dem Produkt zu tun hat, das uns kreuz-und-quer durch fast alle Sendeanstalten als „Fußball“ verkauft wird…?
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Ein Film über Männer. Die Sorte, zwischen 40 und 60, lange nicht mehr fabrikneu, beschädigt an fast allen Bauteilen. Sicher keine Athleten. Wir stürzen uns eigentlich nirgendwo mehr herunter. Jeder schleppt sein ganz eigenes Drama. Doch die Luft anhalten können wir noch. Davon erzählt dieser Film.
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Ein Film, wie ich danach nie wieder einen anderen gesehen habe. Und das, ob schon seine Krimi-Handlung so konventionell daherkommt, wie jene ungezählter anderer Thriller. Doch das, was Frau Adjani und Regisseur Jean Becker aus der Geschichte des Racheengels herauszuholen in der Lage waren, ist bis heute ziemlich unerreicht.
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Der Fake der Mondlandung ist für mich die Mutter aller Verschwörungstheorien in der Ära des Farbfernsehens. Während ich für die Apollo-Missionen zu jung war, um mich zu erinnern, habe ich den Thriller von Peter Hyams nie vergessen. Auch weil Elliott Gould hier den Prototypen eines Investigativjournalisten gibt, der den Schwindel der US-Regierung auffliegen lässt.
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„Ein transgressiver Film, der eine Serienmörderin beobachtet, ohne sie aufhalten oder gar fürchten zu wollen: Ein verschlagener, nicht mehr ganz junger Detektiv ermittelt gegen eine junge Frau. Schon bei der ersten Fernbegegnung findet er heraus, dass sie eine erhabene Mörderin ist.“ (ARTE.TV)
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Was immer der deutsche Filmverleih sich gedacht haben mag, den ursprünglich genialen Filmtitel zu übersetzen und „Truck Driver – Gejagt von einem Serienkiller“ daraus zu machen, ist mir ein Rätsel. Doch der Titel sollte Sie wirklich nicht davon abhalten, diesen australischen Thriller aus den ganz frühen 80ern zu feiern…
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Wenn zwei Genies aufeinandertreffen, dann potenziert sich ihre Superkraft oder sie hebt sich auf. Bei Alleskönner Heinz Strunk (auch Drehbuch) und Allesspieler Charly Hübner haben wir hier zwei, die tatsächlich aufeinander gewartet haben…
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Ob der genussvolle Verzehr von hochwertiger Schokolade ein Mittel wäre, aus Nazis aufgeschlossene, tolerante und verständnisvolle Menschen zu machen, darüber können sie mal eine Minute lang nachdenken. Vermutlich wird das nicht genügen. Dennoch ist der wundervolle Film von Lasse Hallström ein sinnliches Plädoyer für die Würde des Menschen…
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Liebe GenX-Y-Z, ihr müsst jetzt stark sein. Denn über diesen Film, auch weil er noch älter ist, als ich selbst, haben viele Boomer:innen schon ihr ganzes Leben lachen können. Das erschließt sich heute nicht mehr allen. Ist der Film deshalb schlecht gealtert, oder haben wir einfach nur vergessen, wie und wo das, was wir heute modern „Comedy“ nennen, eigentlich mal entstanden ist?
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Hier zeigt sich, was möglich ist, wenn Geschichtenerzählerin Beate Langmaack und Regisseur Graf eine gemeinsame Idee für einen Film, seine Figuren und seine, ja, Botschaft entwickeln können, ohne dass sie durch formatierte Sendeplätze oder Fließbandproduktionsbedingungen Kompromisse machen müssen. (ARD)
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Hätte ich die Spiegel-Kritik von Christian Buß damals nicht gelesen, hätte ich mich wahrscheinlich von dieser deutsch-österreichischen Produktion eher ferngehalten. Schon aus dem Grund, dass der Heimatsender des österreichischen Rechtspopulismus aus dem Imperium des verstorbenen Dietrich Mateschitz hier koproduziert hat. Red-Bull stinkt nach Gummibärchen. Geld aber nicht… Wie im Fußball.
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Ich hatte eine Großtante, die hat auf der Veddel gewohnt. Das ist eine Insel in der Elbe, mitten im Hamburger Hafen. Sie hat da gerne gelebt. Noch proletarischer ging es in der Stadt eigentlich nirgendwo. Die Antithese zu Blankenese. Arbeiter:innenghetto. Auf der großen Stadtrundfahrt sehen sie das nicht. Genauso wenig wie Wilhelmsburg.
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